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Veröffentlicht am 24.02.2015 11:33

„Wir sind dankbar”


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Die sechs Taxi-Plätze an der Harras-Post. Der Bezirksausschuss wollte sie in die Albert-Roßhaupter-Straße verlegen. Dagegen gingen die Taxler auf die Barrikaden. (Foto: job)
Die sechs Taxi-Plätze an der Harras-Post. Der Bezirksausschuss wollte sie in die Albert-Roßhaupter-Straße verlegen. Dagegen gingen die Taxler auf die Barrikaden. (Foto: job)
Die sechs Taxi-Plätze an der Harras-Post. Der Bezirksausschuss wollte sie in die Albert-Roßhaupter-Straße verlegen. Dagegen gingen die Taxler auf die Barrikaden. (Foto: job)
Die sechs Taxi-Plätze an der Harras-Post. Der Bezirksausschuss wollte sie in die Albert-Roßhaupter-Straße verlegen. Dagegen gingen die Taxler auf die Barrikaden. (Foto: job)
Die sechs Taxi-Plätze an der Harras-Post. Der Bezirksausschuss wollte sie in die Albert-Roßhaupter-Straße verlegen. Dagegen gingen die Taxler auf die Barrikaden. (Foto: job)

„Wir sind sehr erfreut und dankbar, dass sich Oberbürgermeister Reiter für uns eingesetzt hat”, sagt Reinhard Zielinski, Vorstand der Taxi-München eG. Lange haben die Taxifahrer und der Bezirksausschuss Sendling (BA 6) um die Taxiplätze am Harras gestritten, nun hat der OB nochmals bekräftigt, dass die Plätze bleiben sollen, wo sie sind.

Tauziehen um Standplätze

Seit der Eröffnung des neuen Harras gab es Probleme an der „Post-Seite” des für die Fußgänger wesentlich verbesserten Platzes. Dort fehlten u.a. für die Kunden der Geschäfte Kurzzeitparkplätze. Daher hatte der BA eine Nachbesserung angeregt und vorgeschlagen, den Taxi-Standplatz bei der Post aufzugeben (und zu Kurzzeitparkplätzen zu machen) und dafür einen etwas kleineren Taxistandplatz an der nahen Albert-Roßhaupter-Straße einzurichten. Die von den Taxlern bei der Post belegten Plätze könnten dann für Kurzeitparker freigegeben werden.

Praxisfremd oder praktikabel?

Die Taxifahrer stemmten sich jedoch gegen einen Umzug. „Wir stimmen einer Verlegung niemals zu”, äußerte sich Reinhard Zielinski (Vorstand Taxi-München eG) zu den Plänen, „sie hätte nur Nachteile für alle”. Während der Bezirksausschuss die Verlegung für praktikabel hält und u.a. mit seiner Beobachtung untermauerte, dass die Plätze nur selten alle belegt seien, wertete Zielinski das Vorhaben als „völlig praxisfremd”: Am vorgesehenen neuen Standort gebe es Platz nur für vier Taxis - zu wenig für einen sinnvollen Betrieb (der BA hingegen hielt fünf oder sogar sechs für möglich). Zudem sei auch hier der Abstand zur Fahrbahn und zum fließenden Verkehr zu gering, wodurch Fahrer und Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen gefährdet seien. Vor allem aber würde die Verlegung die Taxler von ihren Kunden abschneiden, so die Befürchtung der Taxifahrer. Die mussten mit dem Umbau des Harras ohnehin Einbußen verkraften: Gab es früher zwölf Plätze für sie direkt an der Post, können sie am neuen Harras nur noch sechs nutzen.

BA spricht von „Verschleppung”

Einstimmig beauftragte der Bezirksausschuss Sendling das Kreisverwaltungsreferat (KVR) zuletzt im vergangenen Jahr, die Verlegung des Standplatzes vorzubereiten. Doch das KVR lehnte die Verlegung ab: Sie sei nicht notwendig, so die Einschätzung der städtischen Behörde. Der Bezirksausschuss wandte sich daraufhin an Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Dieser stellte sich nun aber erneut hinter „sein” Kreisverwaltungsreferat und übernahm dessen ablehnende Argumentation. Der Bezirksausschuss hatte sich besonders darüber geärgert, dass der mit der Sache betraute KVR-Mitarbeiter die Behandlung des BA-Antrags über ein Jahr verzögert habe. Diesen Vorwurf erhob BA-Vorsitzender Markus Lutz. Das KVR habe nach dem BA-Antrag keine Beschlussvorlage vorbereitet und habe damit die BA-Satzung missachtet. Als „Verschleppung” wertete er das - einen Anlass für ein Dienstaufsichtsverfahren gegen das KVR halte OB Reiter aber nicht für gegeben, berichtete Markus Lutz nun.

„Das war notwendig”

Dass der Oberbürgermeister sich in der „Harras-Frage” nun erneut hinter das KVR und damit die Taxifahrer stellte, macht Reinhard Zielinski zufrieden. „Das war notwendig”, kommentiert er das Schreiben des OB, „wir freuen uns, dass Dieter Reiter unserer Sicht der Dinge folgt und die Taxis am Harras weiter vertreten sind. Vernunft hat Vorrang!”

Was passiert am Partnachplatz?

Doch der nächste Ärger droht den Taxlern bereits: Sie fürchten, dass bei einem Umbau des Partnachplatzes ihre Standplätze dort zur Disposition stehen und verlegt werden. Die Anzahl der Plätze an der Bushaltestelle wurde bereits reduziert. Reinhard Zielinski kennt keine konkreten Pläne, betont aber: Die Taxler wollen auch dort die bisherige Situation beibehalten.

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