Chancen für Markt stehen gut

Johanneskirchen · Warten auf Bonus

Johanneskirchen · »Es schaut gut aus« – mit dieser Aussage bezüglich des Bonus-Markts in der Gartenstadt Johanneskirchen an der Kardinal-Wendel-Straße erfreute SPD-Stadträtin Christiane Hacker jetzt sowohl die Anwohner als auch die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA).

»Die Vorbereitungen laufen, das Projekt ist noch in der Prüfungsphase« – Prüfung, weil die Landeshauptstadt für das Vorhaben eine Ausfallbürgschaft übernehmen muss. Klappt organisatorisch alles, könnte laut Hacker der Stadtrat im Mai bereits über die Bürgschaft entscheiden, so dass im Juni/Juli der Einzug denkbar ist. Die ehemalige Bogenhausener BA-Vorsitzende stellte aber auch klar: Für den Markt gibt es einen einjährigen Probelauf. »Wenn die Bürgerinnen und Bürger den Lebensmittelladen nicht annehmen, anderswo zum Einkaufen gehen, Bonus zu wenig Umsatz macht, dann ist er in einem Jahr wieder weg.«

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Bis vor knapp sechs Monaten hatte 25 Jahre lang für die mehr als 1.000 Haushalte der Umgebung eine funktionierende Nahversorgung mit Lebensmitteln bestanden, ehe das Geschäft Ende Oktober vergangenen Jahres schloss. Danach hatten und haben heute noch vor allem Senioren, Behinderte und Mütter ohne Auto ob der zurückzulegenden Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mehrmaligem Umsteigen verbunden mit dem Schleppen von Einkaufstaschen erhebliche Probleme. SPD-Fraktionschef Peter Scheifele hatte schon Anfang Februar nicht nur die Notwendigkeit, sondern auch die rasche Eröffnung eines Markts angemahnt: »Die benachbarten Geschäfte verzeichnen bereits deutliche Einnahmenseinbußen. Die Ladenbesitzer wissen nicht, ob sie sich bei dieser Konstellation noch über den Sommer halten können. Nur schnelle Hilfe wird eine Win-Win-Situation schaffen, so dass auch die noch bestehenden Geschäfte überleben können.«

Warum ist eigentlich eine städtische Bürgschaft notwendig? Bonus – Abkürzung für »Berufliche Orientierung, Nachbarschaftsläden und Service« – ist eine 2003 in Stuttgart gegründete gemeinnützige Kette mit bayerischen Filialen in Ottobrunn und Kirchheim. Das erklärte Ziel ist, »die Fähigkeiten von Menschen zu verbessern, die nur geringe Chancen am Arbeitsmarkt haben«. In den Märkten werden Langzeitarbeitslose beschäftigt, deren Gehalt die Agentur für Arbeit zur Hälfte bezahlt. Die Einrichtung der Läden – grundsätzlich nur dort angesiedelt, wo es wie im Fall Johanneskirchen keinen Nahversorger gibt – wird daher meist von den Kommunen gefördert. Einen Gewinn muss ein Bonus-Markt nicht abwerfen, er muss aber kostendeckend wirtschaften. ikb

Artikel vom 30.03.2011
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