BA will eine Nutzungsänderung unbedingt verhindern

Johanneskirchen · Nettomarkt macht dicht

Wohnortnahes Einkaufen in der Gartenstadt? In Zukunft nicht mehr beim »Netto«.	Foto: ikb

Wohnortnahes Einkaufen in der Gartenstadt? In Zukunft nicht mehr beim »Netto«. Foto: ikb

Johanneskirchen · Gerüchte kursierten, hinter vorgehaltener Hand wurde getuschelt, jetzt ist klar: Der Netto-Markt in der Gartenstadt Johanneskirchen an der Kardinal-Wendel-Straße macht dicht. »Der Mietvertrag des Standortes endet am Samstag, 16. Oktober 2010, dann wird geschlossen«, versichert Christina Stylianou, Pressesprecherin der Netto Marken-Discount AG & Co KG in Maxhütte-Haidhof. Vermuteter Hintergrund: Die Miete sollte saftig erhöht werden.

Wegen der Gerüchte hatte die SPD-Fraktion auf Initiative von Roland Krack im Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, um die Situation zu klären. Über alle Parteigrenzen hinweg war man sich einig, die Filiale beziehungsweise ein Geschäft für den täglichen Bedarf zu erhalten. Den Weg dazu zeichnete CSU-Sprecher Robert Brannekämper auf: »Der Antrag hat unsere volle Unterstützung. Wir müssen die städtischen Instrumente, das Planungsreferat, einsetzen, klar machen, dass der BA keine Nutzungsänderung will.« So wollen die Kommunalpolitiker unisono verhindern, dass statt eines Lebensmittelladens dort beispielsweise ein Fitness-Studio einzieht. »Wir müssen in der Gartenstadt das Leben lebbar halten«, assistierte BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser.

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Die Filiale ist inzwischen auf der Netto-Internetseite gelöscht, der Laden wird bereits auf der Web-Site von immoblienscout24.de »verfügbar ab 1. November 2010« unter »Attraktive Ladenfläche 453 m2 und große Schaufensterfront in München« feilgeboten – »Verkaufsfläche 415m2, Miete pro Monat 4.400 Euro, Miete pro m2 9,71 Euro«.

Die Begründung des SPD-Vorstoßes von Roland Krack und Fraktionssprecher Peter Scheifele: »Auch östlich der innerstädtischen S-8-Trasse benötigen die Bürger eine wohnortnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Gebrauchs. Das kleine Einkaufszentrum in der Kardinal-Wendel-Straße wurde damals auf Anregung des BA in den Bebauungsplan aufgenommen.« Und: »Dort wohnt ein hoher Anteil von Senioren und jungen Familien, die nur eingeschränkt mobil sind. Busse aus den östlichen Wohngebieten fahren andere Lebensmittelmärkte nicht an. Ein Einkauf bei anderen Märkten wäre mit mehrfachem Umsteigen – mit vollen Einkaufstaschen – verbunden. Wir halten das nicht für zumutbar, wir sind alarmiert und besorgt.« Indes, die (Netto-)Entscheidung ist gefallen. ikb

Artikel vom 16.06.2010
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