Ein lebendiges Quartier, das mit dem Großmarkt weiterhin nicht nur über den Namen verbunden bleibt: Das will die SPD-Stadtratsfraktion. Nach dem gescheiterten Bewerbungsverfahren für den Bau und Betrieb eines neuen Großmarkts am bestehenden Gelände in Sendling sei klar, dass dort kein Großmarkt realisiert wird und das Areal anderweitig überplant werden kann.
Gemeinsam mit den Menschen vor Ort hat die SPD die Wünsche für eine künftige Gestaltung gesammelt und zu einem Antrag zusammengefasst. Ganz wichtig hierbei: Bezahlbare Wohnungen stehen im Vordergrund, aber das Großmarktviertel bleibt das Großmarktviertel. Der Charakter und Charme des Lebensmittelhandels soll in einem kleineren Rahmen erhalten bleiben.
Hierfür eignet sich konkret die denkmalgeschützte Halle 1. Im Gegensatz zu den anderen baufälligen Hallen darf sie nicht abgerissen, sondern muss ertüchtigt werden. Somit bietet sich die Gelegenheit, dass hier auch nach Ende des Großmarktbetriebs weiterhin Lebensmittel über die Theke gehen. Händler, die aktuell am Großmarkt tätig sind, können hier einen Platz im Sichthandel finden. Aber auch eine Mischung aus Lebensmittelhandel und Gastronomie ist denkbar. Vorbilder hierfür gebe es in anderen Großstädten, so beispielsweise der Borough Market in London, der Mercado Central in Valencia oder die Boqueria in Barcelona.
Kathrin Abele,die SPD-Sprecherin im Kommunalausschuss, sagte hierzu: „Sendling mag seinen Großmarkt. Diesen Charme möchten wir erhalten, auch wenn der ganz große Wirtschaftsbetrieb neuen Wohnungen weichen muss. Uns schwebt ein Viertel vor, in dem man - so wie es heute ist - die Verbindung zum Lebensmittel spürt.”
Der Umschlaghandel wiederum, der für die Versorgung der Münchnerinnen und Münchner keine wesentliche Rolle spielt, soll bei den Planungen nicht mehr berücksichtigt werden. Lkw, die tief in die Stadt hineinfahren, nur um diese kurz darauf mit ihrer Ladung wieder zu verlassen, erfüllen nicht den grundsätzlichen Versorgungsauftrag, der einem Marktbetrieb zugrunde liegt. Hierfür können verkehrlich besser angebundene Orte gefunden werden, möglicherweise auch außerhalb der Stadtgrenzen.