Veröffentlicht am 25.11.2025 14:15

Kann man auf dem Großmarkthallen-Gelände einen Busbetriebshof unterkriegen?

Anfang September 2025 hat sich die Büschl-Gruppe aus dem Großmarkthallen-Projekt zurückgezogen. Somit ist auch nach über zehn Jahren Planung noch immer völlig unklar, wie es mit der Großmarkthalle bzw. der Bebauung des Großmarkthallen-Geländes weitergehen soll.

Belastungen nicht zu befürchten

Auf der anderen Seite bietet diese Situation in den Augen des Fahrgastverbandes Pro Bahn und anderer die einmalige Chance, im Rahmen einer Neuplanung in zentraler Lage auch städtische Infrastrukturen unterzubringen und damit ein anderes drängendes Problem zu lösen: fehlende Betriebshöfe (Abstellflächen) für die Busse der MVG. Das Areal um die Großmarkthalle bietet genügend Platz, zusätzlich einen Busbetriebshof unterzubringen. Belastungen vor Ort sind nicht zu befürchten: Die MVG stellt ihre Busflotte auf Elektrobusse um. Und E-Busse haben vor Ort nur sehr geringe Lärm- und keine Abgasemissionen.

Problem nicht gelöst

„Der Mangel an Flächen für Abstellung und Wartung von Bussen ist ein großes Problem”, erklärt Andreas Frank vom Fahrgastverband. „Vor allem im Süden und Westen von München reichen die bestehenden Flächen für Busse hinten und vorne nicht aus. Auch die – erfreuliche – Eröffnung des Busbetriebshofes in Moosach 2023 löst das Problem nicht: Sie konnte nur die drängendsten Mängel nach der Schließung des Busbetriebshofes in der Westendstraße beheben.“

Fehlende Kapazitäten

Um die Zukunft des ÖPNV und einen künftigen Angebotsausbau sichern zu können, sei es erforderlich, rechtzeitig ausreichende Kapazitäten bereitzustellen. Dazu Stefan Hofmeir von der Aktion Münchner Fahrgäste: „Die fehlenden Betriebshofkapazitäten sind ein Problem für einen zuverlässigen Betrieb bei U-Bahn, Tram und Bus. Da die Bedeutung des ÖPNV weiter zunehmen wird, ist es wichtig, rechtzeitig Kapazitäten für künftige Angebotsausweitungen bereitzustellen. Ein Busbetriebshof auf dem Gelände der Großmarkthalle ist hier ein wesentlicher Baustein für eine gute Zukunft des ÖPNV.“

Der ÖPNV soll funktionieren

Wichtig seien eine ansprechende Gestaltung und gelungene Integration des Busbetriebshofs in die Umgebung. Betriebshöfe können gut in Wohnanlagen integriert werden, findet der Sprecher des Arbeitskreises Attraktiver Nahverkehr im Münchner Forum, Berthold Maier: „Ein besonders gelungenes Beispiel ist der Trambahnbetriebshof Kalkbreite in Zürich. Und wenn ein Betriebshof zusammen mit Wohnungen erstellt werden kann, ist dies auch zusammen mit einer gewerblichen Nutzung möglich. Wie auch immer das Gelände der Großmarkthalle künftig genutzt wird – ein Busbetriebshof kann immer dabei sein. So wird ein wichtiger Beitrag zu einem gut funktionierendem ÖPNV geleistet.“

Die SPD-Stadtratsfraktion hat vorgeschlagen, nur Halle 1 für Handel und Gastronomie zu nutzen. (Grafik: SPD-Stadtratsfraktion )

SPD schlägt zum Großmarkt eine abgespeckte Idee vor

Nach den gescheiterten Planungen für eine neue Großmarkthalle in Sendling will die SPD das Areal entwickeln.
25.11.2025 14:02 Uhr
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