Die Münchner Polizei warnt vor Gutgläubigkeit an der Haustür: Wer von »Wasserschaden«-, »spontan getroffene Handwerker«- oder »geplanter-Einbruch-in-Kürze«-Geschichten überrascht wird und diese ungeprüft glaubt, ist möglicherweise genau in diesem Moment Opfer.
„Grüß Gott, hier spricht die Polizei...”
München/Landkreise · Polizei München warnt: „Grüß Gott, hier spricht die Polizei...” Artikel vom 21.09.2020: Polizei München warnt vor Anrufen durch falsche Beamte
Information der Polizei:
Polizei warnt vor sogenannten Tests an der Haustür bezüglich Corona (Covid-19)!
Berufs-Lügner am Telefon oder an der Tür
Die Polizei warnt vor steigenden Zahlen im Bereich des Trickbetrugs Artikel vom 30.09.2020: Betrüger in der Leitung
Vor und an der Haustür oder Wohnungstür gilt ganz besondere Vorsicht!
Es hilft nur gesundes Misstrauen und ein Anruf bei der Hausverwaltung oder der Polizei.
Die Schäden gehen in die Hunderttausende.
Wöchentlich ereignen sich Fälle. Die Täter haben die Enkeltrick-Masche regelrecht weiterentwickelt, gelangen in Wohnungen und so an Wertsachen und Bargeld, ohne ein besonderes Risiko einzugehen. Die Täter können selten gefasst werden.
> Erhöhte Achtsamkeit sei empfohlen: Senioren im Visier von dreisten Betrügern
Weitere Artikel zu misslungenen oder ausgeführten Trickbetrügereien
Tricks und Polizei-Tipps:
Falsche Polizeibeamte
Bei der Erscheinungsform »falsche Polizeibeamte« meldet sich ein Täter meist vorab telefonisch bei seinen Opfern. Er gibt sich als Polizeibeamter aus und berichtet, dass in der Nähe der Wohnung der Angerufenen vor kurzem eingebrochen wurde. Bei den inzwischen festgenommenen Tätern habe man ein Notizbuch oder ähnliche Aufzeichnungen aufgefunden, in denen die Adresse des Angerufenen vermerkt sei. Die Polizei befürchte nun, dass auch dort nun eingebrochen werden soll oder ein Einbruch bereits stattgefunden hätte.
Während des Telefonates werden die Opfer unauffällig über Vermögensverhältnisse, Kontodaten und in der Wohnung befindliche Wertgegenstände befragt.
In einem weiteren Schritt werden die Geschädigten aufgefordert, ihr gesamtes Vermögen von den Konten abzuheben, da bei dem zuvor genannten Geldinstitut ein Mittäter eines festgenommenen Einbrechers beschäftigt sei. Um das eigene Vermögen zu schützen, empfehlen die Täter, das Geld über Zahlungsdienstleister ins Ausland zu transferieren. In einigen Fällen wird auch eine persönliche Abholung vorgeschlagen, um das Geld so »in Sicherheit« zu bringen.
Täter nutzen technische Möglichkeiten um die angezeigte Nummer auf dem Display ihres Opfers zu verändern, es erscheint beispielsweise die Telefonnummer echter Polizeidienststellen (z.B. die Nummer des Polizeipräsidiums 0 89/29 10-0). Diese Technik zur Manipulation nennt sich »Call-ID-Spoofing«.
Die Polizei empfiehlt: Wählen Sie persönlich den Notruf 110 an, betätigen Sie nicht die Rückruf-Taste:
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe!
Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern fragen Sie beim Notruf 110 nach!
Verständigen Sie bei verdächtigen Feststellungen umgehend den polizeilichen Notruf 110!
Falsche Handwerker
Betrüger (männlich und/oder weiblich) versuchen in die Wohnung ihres Opfer zu gelangen, in dem sie sich als Handwerker ausgeben - angeblich von der Hausverwaltung beauftragt -, die dringende Arbeiten durchführen müssten.
Hierbei geht der falsche Handwerker oft recht aufdringlich vor.
Hat er sich Zutritt in die Wohnung verschafft, sorgt er meist dafür, dass sich ein Komplize durch die absichtlich offen gelassenen Tür einschleichen und die Wohnung nach Bargeld und Wertgegenständen absuchen kann, - während er selbst das ahnungslose Opfer ablenkt (z.B. es in Küche oder Badezimmer bittet, um dort das Wasser abwechselnd heiß und kalt aufzudrehen)
Die Polizei empfiehlt:
Nutzen Sie Sicherheitsvorkehrungen wie Türspion, Gegensprechanlage oder Sperrbügel!
Überprüfen Sie die Angaben durch telefonische Nachfrage bei der zuständigen Firma bzw. Behörde! Teilen Sie dies dem Unbekannten vor der Türe mit.
Verständigen Sie auch hier bei verdächtigen Feststellungen umgehend den polizeilichen Notruf 110!
Broschüren und Flyer
In Arztpraxen, Apotheken, Sozialbürgerhäusern, Banken und Bibliotheken werden Informationsbroschüren ausgelegt, um möglichst viele Personen erreichen zu können.
Social Media
Zusätzlich zu den klassischen Verbreitungswegen werden die Präventionsbotschaften auch in den sozialen Netzen (Facebook, Twitter, Youtube) publiziert.
Bankangestellte
Die Polizei tritt außerdem mit verschiedenen Geldinstituten in Kontakt und bietet an, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezüglich der Kriminalitätsphänomene zu sensibilisieren und richtige Verhaltensweisen bei Verdachtsfällen zu vermitteln. Die Vollendung der Taten soll so noch vor der Geldabhebung am Bankschalter unterbunden werden. Für Bankangestellte wären Indikatoren, die auf einen Betrug hinweisen, z.B. ungewöhnlich hohe Geldabhebungen, rasch beantragte Kredite, unklare oder gar widersprüchliche Angaben über den Verwendungszweck des Geldes oder Äußerungen wie »Ich darf nicht sagen, für was ich das Geld brauche«.
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