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Ein eigener Badesee für Hallbergmoos bleibt unerfüllbarer Wunschtraum
Hallbergmoos · »Wir können es vergessen«
Der Traum vom eigenen Badesee säuft ab: Auch die Erweiterung des Hauslerweihers ist nach einem Gutachten so gut wie gestorben. Foto: ba
Hallbergmoos · Es ist eigentlich ein fester Bestandteil der Gemeinden im Münchner Norden. Jede hat ihren eigenen Badesee samt schönem Erholungsgelände und meist mit Sportanlagen. Nur die Gemeinde Hallbergmoos hat keinen eigenen Weiher.
Heuer hat man wieder angegriffen und steht kurz vor der Kapitulation. Neun Standorte sind im Gespräch und jeder scheitert aus anderen Gründen. Die Hallbergmooser werden wohl auch in Zukunft weiter zum Baden in die Nachbargemeinden fahren müssen.
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In der jüngsten Gemeinderatssitzung präsentierte die Verwaltung neun Alternativen, aber die goldene Lösung ist nicht in Sicht. Gerade im Bereich der Isarauen gäbe es geeignete Grundstücke mit viel Kies. In einem Bereich nahe des »Brandstadl« hat die Kiesabbau-Firma KFE bereits mit der Verfüllung und Rekultivierung der Grube begonnen. Würde man da einen Badesee errichten wollen, bräuchte man eine Aufhebung des Rekultivierungskonzeptes. Die hier notwendige Zustimmung der unteren und oberen Naturschutzbehörde ist aber unwahrscheinlich.
Favorit für Bürgermeister Klaus Stallmeister war das Kiesabbaugebiet östlich der zum Flughafen führenden Kreisstraße FS 44 und nördlich des Brandstadlweges. Die Firma KFE erklärte, dass ein Kiesabbau nicht in Frage käme. Die Gemeinde müsste also noch dafür bezahlen, den Kies los zu werden. Damit scheidet dieser Bereich auch aus.
Die nächste Möglichkeit waren die beiden bestehenden Weiher in der Gemeinde. Der eine ist der Privatsee des Jugendwerkes Birkeneck. Diesen kann man kaum ausbauen, weil er zu nah am Flughafen liegt und dessen Erweiterung in einem Gutachten der DAVVL (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für die Verhinderung von Vogelschlaggefahren im Luftverkehr) untersagt wird. Auch seitens des Jugendwerkes Birkeneck käme höchstens eine Verpachtung in Frage. Weiteres Problem wären die Verhandlungen über den Grund für einen Ausbau. Alle Schwierigkeiten im Paket lassen auch Birkeneck ausscheiden.
Heißester Kandidat bis vor ein paar Wochen war der private Badesee des Hausler-Hofs. Hier tauchte das Problem auf, dass eine hohe Gefahr der Austrübung durch Schlammbildung bestehen würde. Das Risiko, an heißen Tagen im Sommer den See zu sperren, möchte Stallmeister nicht eingehen.
Und damit wäre man wieder beim ursprünglich geplanten Badesee im Sport- und Freizeitpark. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit müsste dieser künstlich angelegt werden und das bedeutet Kosten jenseits der Millionengrenze sowie einen beträchtlichen Aufwand für den laufenden Unterhalt. Dieser künstliche Badesee in perfekter Lage wäre kaum günstiger als ein Freibad. Der Bürgermeister lehnt es ab, sich solche Fixkosten auf Jahre hinaus ins Haus zu holen. Offiziell wurde die Debatte um den Badesee zurück gestellt, bis es derzeit nicht absehbare neue Erkenntnisse gibt.
In den Worten von Bürgermeister Klaus Stallmeister, der zur Zeit der Sitzung über die Badeweiher verhindert war, hört sich das anders an. Stallmeister sieht das Thema kurz vor dem Abschluss: »Wenn man ehrlich ist, dann muss man sagen, wir können es vergessen.« Er macht auch deutlich, dass der Bau an sich nicht das Problem ist. Vielmehr geht es darum, dass der Unterhalt künstlicher Badeweiher nicht finanzierbar ist.
Die Hallbergmooser werden also weiter nach Neufahrn, Eching, Unterföhring oder Freising zum Schwimmen fahren müssen. Der Badesee vor der Haustür bleibt wohl ein unerfüllbarer Wunschtraum.
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