„Bande vergessen“ und schlechte Technik verhindern Winterspaß

Hallbergmoos · „Nächsten Winter bestimmt im Griff“

Der Teich im neuen Sport- und Freizeitpark wäre ideal geeignet für Eislaufen, Stockschießen oder Hockey – leider verhindert eine fehlerhafte Technik das Zufrieren der 2000 Quadratmeter Eisfläche. Foto: bb

Der Teich im neuen Sport- und Freizeitpark wäre ideal geeignet für Eislaufen, Stockschießen oder Hockey – leider verhindert eine fehlerhafte Technik das Zufrieren der 2000 Quadratmeter Eisfläche. Foto: bb

Hallbergmoos · Ach wie hätte dieser Winter paradiesisch sein können für alle Hallbergmooser Eisliebhaber: Wochenlange Minustemperaturen, nicht zu viel Schneefall und zwei perfekte Flächen für Eislauf, Stockschützen oder Hockey-Fans im neuen Sportpark.

Doch auf dem neuen Teich verhindert eine mangelnde Isolierung das Zufrieren und auf der „Multifunktionsfläche“ hat man vergessen, die Bande rechtzeitig zu bestellen. Im Laufe der 20 Jahre Planung Sport- und Freizeitpark kam neben der offensichtlich nie zufriedenstellend beantworteten Frage nach einem Badeweiher auch in regelmäßigen Abständen der Wunsch nach einer Eisfläche auf. Als man dann an die Feinplanung des neuen Weihers gelangte, da kämpfte vor allem Gemeinderat Rudi Zeilhofer (CSU) dafür, eben nicht nur einen Naturweiher anzulegen, der mit dem wechselnden Grundwasserstand mal voll und mal leer wäre und vor allen Dingen auf Grund des warmen Grundwassers fast nie zufriert. „Wir sollten da einen Teich mit einer Bodenfolie bauen, der ist sauberer, ist immer gleich voll und kann prima zum Eisstockschießen und Schlittschuhfahren genutzt werden!“.

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Obwohl der Folienteich für rund 190.000 Euro über fünf Mal so teuer war wie ein reiner Grundwassersee gewesen wäre, wurde er gebaut. Angesichts der strammen Minusgrade im Februar 2012 freuten sich alle Eissport-Fans schon auf das erste Hockey-Match, ein paar Kurven-Freaks zogen auch schon ihre Bahnen. Doch dann der Schock: trotz minus 20 Grad in der Nacht und Temperaturen am Tag, die weit von Plusgraden entfernt lagen, war der See (knapp 2000 Quadratmeter Fläche) in der Mitte plötzlich wieder großflächig offen. „Wir haben zuerst vermutet, dass die Pumpe, die wir zum Nachpumpen von geringen Mengen Grundwassers des ansonsten durch die Folie nach unten ja abgedichteten Sees, einbauen mussten, fehlerhaft angesprungen ist und die Pumpenwärme den See aufgeheizt hat“, erläutert Rathaus-Leiter Herbert Kestler. Später stellte sich heraus, dass die Pumpe keineswegs unbeabsichtigt ansprang, sondern jede Stunde automatisch fünf Minuten Grundwasser fördert, damit der Pumpenschacht nicht einfriert. „Und das war dann eben irgendwann einmal zu viel warmes Grundwasser, so löste sich das Eis auf.

Leider war das so nicht geplant, da wurde vergessen, die Rohrleitung und den Schacht zu isolieren, dann hätte die Pumpe im Winter gar nicht aktiviert werden müssen. Dann hätte es auch Eis gegeben!“, so Kestler. So lange das technische Problem nicht behoben ist, wird die Gemeinde den Tümpel natürlich auch nicht freigeben, „wir können da ja nicht Stockschützen oder Eisläufer drauflassen, wenn das Eis nicht sicher ist“, sagt Bürgermeister Klaus Stallmeister.

Die Gefahr des Einbrechens ist bei der sogenannten „Multifunktionsfläche“ südlich der Stockschützenhallen naturgemäß nicht gegeben. Diese Fläche wurde explizit für die Eisläufer und Hobby-Stockschützen angelegt, „das ist keine weitere Fläche für die Stockschützen, die dann aus ihrer Halle raus auf die nächste Bahn gehen!“, hatte der Bürgermeister bei der Planung betont. Die Fläche wurde auch noch schön glatt geteert im Spätherbst und rund herum die Löcher für eine ein Meter hohe Holzbande gebohrt – nur diese Bande wurde nicht bestellt! Als man es dann tat, war es für den Winter 2012 zu spät, zudem wurde von der Gemeinde aus auch niemand damit beauftragt, die Fläche regelmäßig zu spritzen, denn auf die Bande hätte man gerne verzichten können. „Das ist natürlich ärgerlich, dass es bei diesem schönen, kalten Winter nicht klappt mit dem Eisvergnügen. Doch es gab in den vergangenen 20 Jahren keine Möglichkeit dafür in Hallbergmoos, jetzt muss man eben noch ein Jahr warten – denn zum Winter 2012/2013 haben wir das bestimmt im Griff“, versichert Herbert Kestler. bb

Artikel vom 25.02.2012
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