Truderinger Handballer scheitern in Relegation

Trudering · Kuriose Fehlentscheidung

Kurios gescheitert: Die Truderinger Handballer mit Trainer Fadil Kqiku. Foto: TSV Trudering

Kurios gescheitert: Die Truderinger Handballer mit Trainer Fadil Kqiku. Foto: TSV Trudering

Trudering · Nach dem 29:25-Hinspielsieg fuhren die Landesliga-Handballer des TSV Trudering hoffnungsvoll ins oberfränkische Winkelhaid. Was sich dann allerdings in der Halle abspielte, sorgt bei Abteilungsleiter Norbert Odenwald heute noch für Kopfschütteln und dürfte ein Nachspiel durch den Bayerischen Handballverband (BHV) haben.

Trotz Halbzeitführung und großem Einsatz unterlagen die Truderinger nach regulärer Spielzeit mit 24:28. Aufgrund der insgesamt ausgeglichenen Tordifferenz erwarteten die Verantwortlichen und Spieler beider Teams, denen die Durchführungsbestimmungen des BHV bekannt waren, eine Verlängerung, doch die beiden Unparteiischen machten diesem Vorhaben – zunächst –einen Strich durch die Rechnung: Entgegen aller Proteste erklärte das Gespann den TSV Winkelhaid aufgrund des einen auswärts mehr erzielten Treffers als Sieger – und damit zum Aufsteiger. Selbst der Einspruch des Heimtrainers führte zu keinem Erfolg, die Schiedsrichter verschwanden kurzerhand in der Kabine. Was folgte, war Slapstick und Drama zugleich. Die Winkelhaider feierten – zu Beginn noch ungläubig – den Aufstieg in eigener Halle, Truderings Handballer zogen sich geknickt zurück in die Kabine. Während die Verantwortlichen auf beiden Seiten ratlos blieben, diskutierten die Schiedsrichter mit dem Schiedsrichterwart. Schließlich wurde BHV-Vizepräsidentin Ingrid Schuhbauer erreicht, die am Telefon bestätigte, was alle Verantwortlichen bereits ahnten: Kommando zurück – das Spiel musste in die Verlängerung. Zunächst mussten die Handballer, die sich teilweise bereits unter der Dusche oder im Restaurant befanden, zurückgeholt werden. Dann kam es zu einer Verlängerung, die unter denkbar ungleichen Voraussetzungen stand. Die vom vermeintlichen Aufstieg euphorisierten Winkelhaider spielten sich regelrecht in einen Rausch, gewannen am Ende mit 36:28 und damit auch die Relegation.

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Truderings Abteilungsleiter Norbert Odenwald war Tage nach dem Ereignis noch sprachlos. „Am Ende wurde das Spiel regelrecht zu einer Farce“, so Odenwald. „Schade, dass unsere tolle Saisonleistung am Ende durch eine solche Ungerechtigkeit kaputt gemacht wird. Das war keine Werbung für den Handballsport.“ Gleichwohl gratulierte Odenwald dem Aufsteiger. „Den TSV Winkelhaid beglückwünsche ich in jedem Fall, unabhängig von den Geschehnissen am Wochenende“, so der Abteilungsleiter. „Der Verein hat sich absolut fair und vorbildlich verhalten und kann für die Fehlentscheidung nichts.“ Der TSV Trudering hat nun offiziell Protest eingelegt und hofft auf ein Einlenken des Verbandes – möglicherweise wird ein zusätzlicher Startplatz in der Bayernliga geschaffen. Von Sebastian Weber

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Artikel vom 17.05.2013
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