Eine Bürgerinitiative findet Gehör und setzt sich durch

Ramersdorf · Tempo 30 für Ramersdorf-Ost

Tempo 30 muss her: Anwohner und Bürgerinitiative diskutieren über eine Lösung.	Foto: privat

Tempo 30 muss her: Anwohner und Bürgerinitiative diskutieren über eine Lösung. Foto: privat

Ramersdorf · Riesenfreude bei der Verkehrsinitiative Ramersdorf-Ost: Ihr Wunsch nach Tempo 30 für Hofangerstraße und Berger-Kreuz-Straße soll in Erfüllung gehen.

So jedenfalls das Ergebnis eines »Runden Tisches« der Stadt, bei dem Vertreter von Kreisverwaltungsreferat, Baureferat, Polizei, Bezirksausschuss und Münchner Verkehrsgesellschaft mit fünf Anwohnern der Bürgerinitiative diskutierten.

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Seit eineinhalb Jahren kämpft die Verkehrsinitiative Ramersdorf-Ost bereits für eine Verkehrsberuhigung in Hofangerstraße und Berger-Kreuz-Straße. Die Unterstützung im Stadtviertel ist groß, auch die Geschäftsleute sprechen sich für Tempo 30 vor ihrer Haustür aus. 2000 Unterschriften konnten die Vertreter der Bürgerinitiative im vergangenen Sommer (wir berichteten) an die zweite Bürgermeisterin Christine Strobl übergeben. Und auch beim »Runden Tisch« kamen die fünf Anwohner alle aus verschiedenen Straßen des Viertels. Die klare Botschaft: Unter dem Verkehr auf den Hauptstraßen leiden alle.

»Hofanger- und Berger-Kreuz-Straße sind unübersichtlich, es wird zu schnell gefahren und es passieren zu viele Unfälle«, erklärte Christoph Machwirth von der Verkehrsinitiative. Erst im Dezember wurde in der Hofangerstraße ein Bub auf dem Schulweg von einem Auto erfaßt und durch die Luft geschleudert – er überlebte nur mit großem Glück.

Die Anwohner, so Machwirth, parkten durchgängig auf den Gehwegen, weil ihren Autos sonst die Außenspiegel abgefahren würden und selbst erwachsene Radfahrer wichen auf die Gehwege aus. Viele Kinder müssen die beiden Straßen auf dem Schulweg überqueren, zudem trennen diese das ganze Wohnviertel vom Ostpark, dem größten Naherholungsgebiet im Münchner Osten mit viel Grün, Schwimmbad und Eislaufstadion.

Argumente, die offenbar überzeugten. Kreisverwaltungsreferat, Polizei und Bezirksausschuss sprachen sich am »Runden Tisch« klar für Tempo 30 in beiden Straßen aus. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) haderte allerdings noch mit – rein rechnerisch – längeren Busfahrzeiten durch Tempo 30. Sie erkannte aber auch an, dass der Bus in der Praxis ohnehin kaum schneller als 30 Stundenkilometer im Mittel fährt. Regine Hang-Dausch von der Verkehrsinitiative zeigte außerdem eine Möglichkeit auf, an der anderer Stelle, in der Hechtseestraße, gut Zeit eingespart werden könne. Zweieinhalb Stunden diskutierten alle Beteiligten auf der Suche nach einer Lösung – und dann das Ergebnis: »Sie sollen von diesem Tisch ein gutes Gefühl mitnehmen. Sie können davon ausgehen, dass Tempo 30 kommt«, meinte Peter Geck von der Unterabteilung Verkehrsanordnungen im Kreisverwaltungsreferat.

Die Vertreter der Verkehrsinitiative freuten sich sichtlich. »Unser Engagement hat sich gelohnt, endlich werden beide Straßen sicherer«, so Hang-Dausch. Nur ein Anliegen der Anwohner sei noch offen: Eine Fußgängerinsel an der Hofangerstraße als Überquerungshilfe in den Ostpark. »Aber dafür kämpfen wir weiter.«

Artikel vom 19.02.2013
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