Johannes Singhammer eröffnet Ausstellung im Olympia-Einkaufszentrum

Moosach · »50 Jahre Mauerbau in Berlin«

Johannes Singhammer (links) eröffnete mit Swen Gacik vom Center Management die Ausstellung »50 Jahre Mauerbau in Berlin«, die noch bis einschließlich Samstag, 20. August, im OEZ an der Hanauer Straße 68 zu sehen ist.	Foto: ws

Johannes Singhammer (links) eröffnete mit Swen Gacik vom Center Management die Ausstellung »50 Jahre Mauerbau in Berlin«, die noch bis einschließlich Samstag, 20. August, im OEZ an der Hanauer Straße 68 zu sehen ist. Foto: ws

Moosach · Am Samstag, 13. August, hat sich der Bau der Berliner Mauer zum 50. Mal gejährt. Berlin und Deutschland waren danach 28 Jahre geteilt – bis zum Fall der Mauer am 9. November 1989.

An die schmerzliche Geschichte der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer erinnert eine zeithistorische Ausstellung mit 20 großformatigen Plakaten und Begleittexten im Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in Moosach. Die »Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur« hat die Ausstellung organisiert. Sie beschreibt das SED-Grenzregime und seine Opfer, die Haltung der Westmächte zum Mauerbau, beschreibt Fluchten und Fluchthilfe sowie den Alltag entlang der innerdeutschen Grenze und in der geteilten Stadt. Ziel ist es, dem Vergessen entgegenzuarbeiten: Denn allmählich verblasse im Bewusstsein der Nation, »was die Teilung an Leid mit sich brachte, wie sie überwunden wurde und welches Glück der Mauerfall den Menschen an jenem denkwürdigen November 1989 bescherte.«

Ausstellung im Olympia-Einkaufszentrum: »50 Jahre Mauerbau in Berlin«

Einer von ihnen ist Swen Gacik. Er ist ein Kind der DDR, arbeitet jedoch seit 2004 in Moosach. Den heute 40-Jährigen, 1971 in Zwickau geboren, führte vor vielen Jahren ein Schulausflug nach Ost-Berlin. 15 Jahre war Gacik damals alt, doch er erinnert sich noch gut an alles: »Ich habe die Berliner Mauer von Ost-Berlin aus gesehen, aber aus 500 Meter Entfernung. Näher durfte keiner hin.« Dazwischen sei auf der Ostseite alles durch die Armee und Grenzposten abgeriegelt gewesen. Von West-Berlin aus hätten die Bürger hingegen viel näher an die Mauer gekonnt.

Von seiner Heimatstadt Zwickau aus habe er die innerdeutsche Grenze nie gesehen, das Sperrgebiet habe bereits zehn Kilometer vor der Grenze begonnen. Sein Rückblick: »Man wächst damit auf. Man kennt das nicht anders. Man hat gewusst, das ist eine todbringende Einrichtung.« Beim Tag des Mauerfalls am 9. November 1989 war er 18 Jahre alt. Die Bilder, die er am Abend im Fernsehen sah, vergisst er nie. »Man hat es nicht glauben können.« Das war damals ein Donnerstag. »Am Freitag und Samstag ist niemand zur Arbeit gegangen.« Am Sonntag fuhr er mit seinen Eltern nach Berlin. »Wir sind in der Friedrichstraße über die Grenze nach West-Berlin gegangen. Es war alles voller Menschen.« Nach dem Mauerfall beendete er in Zwickau seine Ausbildung als Elektriker.

Im Jahr 2000 verließ er seine Heimatstadt und siedelte in den Westen über: nach Landshut. Inzwischen lebt er in Freising und pendelt seit sieben Jahren jeden Tag zum Arbeiten nach Moosach. Heute ist er technischer Leiter im Olympia-Einkaufszentrum, dem größten Shopping-Center in Bayern. Sein Fazit: »Ich bin mit meinem Leben zufrieden, so wie es gelaufen ist.«

In Vertretung des Center-Managements stand er nun im Rampenlicht und eröffnete gemeinsam mit Johannes Singhammer (CSU), dem Bundestagsabgeordneten im Münchner Norden, die Ausstellung »50 Jahre Mauerbau in Berlin« im OEZ. Der Politiker erinnerte daran, dass etwa 1300 Menschen durch die innerdeutsche Grenze zu Tode gekommen seien. »Nach 28 schrecklichen Jahren ist sie Gott sei Dank verschwunden.« Die Plakatausstellung zeige auf, was damals geschehen sei: vom Mauerbau und der grausamen Trennung Berlins bis zum Mauerfall. Endlich sei die Berliner Mauer am 9. November 1989 gefallen: »Michail Gorbatschow hat das zugelassen. Er hätte auch russische Panzer in Bewegung setzen können«, sagte Singhammer.

Die Ausstellung »50 Jahre Mauerbau in Berlin« läuft noch die ganze Woche über bis einschließlich Samstag, 20. August, im Olympia-Einkaufszentrum, Hanauer Straße 68. Geöffnet ist die Moosacher Einkaufspassage täglich von 8 bis 20 Uhr. ws

Artikel vom 18.08.2011
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