Vierteilige Serie »Sinnvoll Planen« – Teil 2: Passive Energiesparmaßnahmen

München · Heizen Sie nicht zum Fenster raus!

Dreifachglas hilft spürbar Energie zu sparen.Foto: Interpane

Dreifachglas hilft spürbar Energie zu sparen.Foto: Interpane

München · Mit einer modernen, effizienten Heizungsanlage kann man viel Geld sparen. Noch besser aber, man lässt die Wärme erst gar nicht aus dem Haus. Als Bauherr hat man verschiedene Möglichkeiten, die Immobilie zu isolieren. Unterm Strich lassen sich damit die Betriebskosten deutlich senken.

Wenn das Zahlenspiel zwischen höheren Investitionskosten und niedrigeren laufenden Kosten kein Anreiz für energiesparendes Bauen ist, dann vielleicht doch die Möglichkeit, dass der Einbau passiver Energiesparmaßnahmen finanziell gefördert wird, die Betriebskosten aber nicht.

Wärmeverlust im Haus findet über Türen, Fenster und die Wände (einschließlich Decke und Boden) statt. Die größten Schwachstellen sind die Fenster. In Altbauten findet man noch heute gelegentlich Einfach-Scheiben mit geringem Dämmeffekt. Mit dem Doppelglas, das heutzutage nahezu standardmäßig verwendet wird, kann man schon deutlich mehr Wärme im Haus zurückhalten. Noch größer ist der Effekt bei Dreifachglasscheiben. Der Feldmochinger Diplom-Ingenieur Alois Franke verwendet das Dreifachglas in seinen Bauprojekten regelmäßig.

Zuverlässige Gummidichtungen kommen hier ebenso zum Einsatz wie Fensterrahmen mit Sechs-Kammer-Technik. Durch ein spezielles Profil wird der Dämmeffekt des Fensterrahmens deutlich verbessert. Doch ein Haus verliert Wärme auch über die Wände. Daher ist deren Aufbau von entscheidender Bedeutung. Luft ist als »Dämmmaterial« sehr gut geeignet, doch Franke geht noch einen Schritt weiter. So empfiehlt der Architekt Hohlblock-Ziegel mit Mineralgranulatverfüllung. Bei Ziegeln mit einer Außenwandstärke von 36,5 Zentimetern erreicht man in etwa die gleiche Dämmqualität wie mit einer 24 Zentimeter starken Außenwand mit einer Wärmedämmung von zehn Zentimetern.

Darüber hinaus empfiehlt Franke die Dämmung zum Kellergeschoss und bei den Begrenzungsflächen vom Dach ins Freie mit Dämmstoffstärken von rund 20 bis 30 Zentimetern, je nach Dämmstoffqualität auszuführen. Mit dem Einsatz all dieser Maßnahmen kann man die Energiebilanz eines Hauses deutlich verbessern und damit einen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) angebotenen Förderkredit in Anspruch nehmen. Der seit 1. Januar verbindliche Energieausweis eines solchen Hauses bestätigt darüber hinaus die Dämmeigenschaften und trägt damit zur Wertsteigerung bzw. zum Werterhalt einer Immobilie bei. Neben einer guten Dämmung ist die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle ebenso wichtig. Und weil man die Dichtigkeit von Wänden, Türen und Fenstern nicht mit dem bloßen Auge prüfen kann, gibt es den Blower-Door-Test mit Zertifikat – bei Franke eine Standardleistung.

Vierteilige Serie »Sinnvoll Planen« –Teil 4: »Das Auge wohnt mit«

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Vierteilige Serie »Sinnvoll Planen« –Teil 1: »Aktive Energiesparmaßnahmen«

Artikel vom 21.01.2009
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