Vierteilige Serie »Sinnvoll Planen« – Teil 1: Aktive Energiesparmaßnahmen

München · Ökologisch bauen entlastet das Budget

München · Ob psychisch, physisch oder finanziell – der Bau eines Hauses ist immer auch mit Belastungen verbunden. Mit einer guten Vorbereitung muss man als Bauherrschaft diese Belastungen nicht fürchten. Teil dieser Vorbereitung ist die Strukturierung des Budgets. Da lohnt es sich, auch ökologische Faktoren zu berücksichtigen, denn das wird vom Staat unterstützt.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert die Häuslebauer und Wohnungskäufer im Land. Aber umweltfreundlich muss es sein. Mit zinsgünstigen Darlehen bis zu 50.000 Euro entlastet die KfW die Bauherrschaft beim Bau oder Kauf einer Wohneinheit in einem Energiesparhaus nach KfW 40- oder KfW 60-Standard.

Dabei unterschreitet der KfW 60-Standard hinsichtlich des Energieverbrauchs für Heizung und Warmwasser die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) um 30 Prozent, der KfW 40-Standard liegt nochmals 30 Prozent darunter. Als Faustregel kann man sich merken: Die Energiekosten für Heizung und Warmwasser betragen bei den nach der EnEV zulässigen Werten jährlich etwa acht bis neun Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, beim KfW 60-Standard fünf bis sechs Euro, beim KfW 40-Standard zwei bis drei Euro.

Die Zinssätze der KfW variieren nach Laufzeit des Darlehensvertrages. Je kürzer die Zinsbindung, desto günstiger der Zinssatz. Derzeit liegen die KfW 40-Sätze etwa zwischen 2,55 Prozent (nominal, für zehn Jahre) und 2,9 Prozent (nom., 30 Jahre). Die Sätze für reguläre Darlehen liegen rund 1,5 bis zwei Prozent darüber.

Der Feldmochinger Diplom-Ingenieur Alois Franke empfiehlt daher den Einbau von aktiven und passiven Energiespareinrichtungen. Zu den aktiven Einrichtungen gehören Solaranlagen. Dazu zählen die Photovoltaikanlage und die solarthermische Anlage, die optimalerweise auf der nach Süden geneigten Dachfläche installiert werden. Die Photovoltaik-Anlage wandelt Sonnenlicht in elektrische Energie um, die ins Stromnetz eingespeist wird. Der Netzbetreiber muss dem Anlagenbetreiber (also dem Hausbesitzer) den erzeugten Strom 20 Jahre lang abkaufen, und das für einen Preis von aktuell 43,01 Cent je Kilowattstunde (für 2009 in Betrieb genommene Anlagen mit einer Leistung bis 30 Kilowatt).

Höhere Investitions- und geringere Betriebskosten zeichnen auch die Wärmepumpe anstelle konventioneller Heizungsanlagen aus. »Sinnvoll ist es, die Heizungsanlage mit einer dezentralen Lüftungsanlage zu kombinieren«, erklärt Franke. Durch den permanenten Luftaustausch im Haus könne ein Wärmerückgewinnungsgrad von 80 bis 90 Prozent erreicht werden. Damit herrschen im Haus immer beste Luftverhältnisse, ohne ein Fenster öffnen zu müssen. Auch das Risiko von Schimmelbildung wird deutlich verringert, weil in Abwesenheit die Wohnung permanent durchlüftet werden kann.

Vierteilige Serie »Sinnvoll Planen« –Teil 4: »Das Auge wohnt mit«

Vierteilige Serie »Sinnvoll Planen« –Teil 3: »Nachhaltige Komfortmaßnahmen«

Vierteilige Serie »Sinnvoll Planen« –Teil 2: »Passive Energiesparmaßnahmen«

Artikel vom 14.01.2009
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