Europas größtes Bowling-Center wird in Unterföhring gebaut

Unterföhring · Wenn »Alle Zehne« fallen

Werner Knöbl (l.), seine Frau Franziska und seine drei Kinder, hier mit Sohn Martin, stemmen in Unterföhring ein 16-Millionen-Euro-Projekt: Im August eröffnet die Familie ihr viertes und Europas größtes Bowling-Center an der Apianstraße.						 Foto: ko

Werner Knöbl (l.), seine Frau Franziska und seine drei Kinder, hier mit Sohn Martin, stemmen in Unterföhring ein 16-Millionen-Euro-Projekt: Im August eröffnet die Familie ihr viertes und Europas größtes Bowling-Center an der Apianstraße. Foto: ko

Unterföhring · Werner Knöbl ist ein Kämpfer. Und das ist gut so, denn der Unternehmer aus der Nähe von Böblingen stemmt demnächst in Unterföhring ein 16-Millionen-Euro-Projekt: Im kommenden August will er dort die größte Bowling-Anlage Europas eröffnen.

Ab Januar wird das »Dream-Bowl-Palace« mit 52 Bowling-Bahnen und rund 8.000 Quadratmetern Fläche verteilt auf drei Stockwerke, auf einem Grundstück an der Apianstraße in der Medien-Gemeinde gebaut. Fun-Bowler können sich ab dem kommenden Sommer in Knöbls Anlage darin messen, »alle Zehne« – statt neun Kegel sind es beim Bowling zehn Pins – zu Fall zu bringen. Außerdem wird es zahlreiche Aktionen geben: »Disco Bowling« etwa, wo bei lauter Musik und Lightshow nicht das Tanzbein geschwungen, sondern eben die Kugel ins Rollen gebracht wird. Kinder können in der Sportanlage Geburtstag feiern, Werner Knöbl kann Veranstaltungen für zehn bis 500 Personen ausrichten und stellt außerdem auch Seminarräume zur Verfügung.

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Beim Besuch der Anlage muss man nicht unbedingt bowlen. Es wird auch einen Bereich mit Spielen geben, zum Beispiel Billard und Kicker. Nicht nur die »Spaßbowler« können sich auf die neue gigantische Anlage freuen. In Deutschland gibt es rund 13.000 Sportbowler, organisiert in Bundes- und Regionalligen und Vereinen. Die Münchner Bowler dürften nun besonders erleichtert sein, eine solch große Anlage mehr um zu trainieren und als Austragungsort für ihre Sportveranstaltungen in unmittelbarer Nähe zu haben. Denn München ist in Sachen Bowlinganlagen im Vergleich zu anderen Großstädten eher verwaist. So gibt es zum Beispiel in Berlin ungefähr 50 dieser Sport-Center, in München mit der neuen Anlage dann fünf.

»Wir Sport-Bowler verteilen uns somit besser auf den einzelnen Anlagen und haben mehr Trainingsmöglichkeiten«, sagt Antonia Thiede. Die Münchnerin hat in der vergangenen Bowling-Saison bis September in der zweiten Bundesliga Süd bei »Civis München« gespielt. Nach Ansicht der Bowlerin wird das »Ambiente der neuen Anlage super«. Denn sie kennt Werner Knöbls Center in Böblingen, eines seiner drei »Dream-Bowl«-Anlagen im Raum Stuttgart, die der Unternehmer schon seit längerem betreibt. Für Thiede werden der in Unterföhring geplante Biergarten und der Minigolf-Parcours des Bowling-Centers außerdem die »Geselligkeit unter den Sportlern« fördern.

Werner Knöbl bietet den Bowlern ein Jahr nach Inbetriebnahme seiner Anlage übrigens noch ein großes globales Event: Im August 2010 wird die Bowling-Weltmeisterschaft der Herren in Unterföhring stattfinden. Zirka 400 Spieler rund 75 verschiedener Nationen bevölkern dann die Bahnen. Einer von ihnen wird der Duisburger Achim Grabowski sein, einer der besten deutschen Bowling-Spieler und Vize-Weltmeister des Jahres 2006. Für ihn ist der Bau der neuen Anlage »herausragend, vor allem so nah an einer solch tollen Stadt wie München.« Er hofft, dass das neue Bowling-Center und auch die Weltmeisterschaft dazu beitragen, Bowling bekannter zu machen.

»Die Deutsche Bowling Union, der Dachverband der Sportbowler, muss diese Chance endlich richtig nutzen, um unseren Sport populärer zu machen.« Angst vor mehr Lärm oder mehr Verkehr durch die neue Bowling-Anlage müssen die Unterföhringer nicht haben. Denn laut Rathauschef Franz Schwarz (SPD) stört das Center an der Apianstraße niemanden.

»Wohngebiete werden nicht beeinträchtigt und die Besucher fahren das Gewerbegebiet etwa über die Staatsstraße 2088 an.« Schwarz ist gespannt auf die »Sportanlage der etwas anderen Art«. Ob es für die Gemeinde eine »Besonderheit« werde, müsse sich allerdings erst noch herausstellen. Sollte das Studentenwohnheim dorthin kommen, hätten die Bewohner auch etwas davon. Schwarz: »Sie können in der Freizeit bowlen oder sich sogar einen Nebenjob im Center suchen.«

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 25.11.2008
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