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Schüler des St.-Anna-Gymnasiums kochen ihr Essen selber
Lehel/Neuperlach · Kantine wird zum Lernort
Das Kochen mit vor dem Wegwerfen "geretteten" Lebensmitteln bietet neben dem Lerneffekt und einem leckeren Essen auch noch Vorteile für Umwelt und Klima. Foto: Community Kitchen
Lehel/Neuperlach · Nachhaltigkeit steht auf dem Speisenplan des Städtischen St.-Anna-Gymnasiums ganz oben. Seit Beginn des Jahres ist die Firma Community Kitchen München mit der Bewirtschaftung der Schulkantine beauftragt.
Das Start-up aus Neuperlach bezieht Lebensmittel aus der Überproduktion von lokalen Erzeugern und hilft so, Verschwendung zu reduzieren. Schulleiterin Susanne Sütsch geht jedoch noch einen Schritt weiter: Sie baut die Kantine gemeinsam mit dem neuen Pächter zum Lernort aus. Die Schüler sind aktiv in den Betrieb eingebunden und lernen dabei die Prinzipien von ausgewogener und ressourcenschonender Ernährung. Frisch, weitgehend unverarbeitet und mit einem erheblichen Einsatz von Lebensmitteln, die vor dem Wegwerfen "gerettet" worden sind, bereitet Community Kitchen zusammen mit wöchentlich wechselnden Schülergruppen von Montag bis Freitag die Schulspeisung der etwa 660 Schüler des Gymnasiums sowie die zwei Pausenverkäufe vor.
Umweltbewusstsein und Verantwortung schmackhaft gemacht
Im Rahmen der Ausschreibung hatte das Neuperlacher Unternehmen Schulleiterin Susanne Sütsch mit seinem ganzheitlichen Konzept für 'Pädagogisches Kochen' überzeugt. Auch Stadtschulrat Florian Kraus lobt: "Überproduktion direkt vom Erzeuger zu beziehen und im Kantinenbetrieb einzusetzen, ist ein sehr nachhaltiges Konzept. Effektiver Klimaschutz und die Nutzung unverarbeiteter Nahrungsmittel in der Schulspeisung gehen dabei Hand in Hand. Das passt hervorragend auch zu unseren Zielen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung." Seit Anfang Januar kommen auch immer mehr Schüler zum Mittagessen und Mithelfen. Viele davon sind begeistert. Auch bei den Eltern, von denen sich sogar einige selbst von der Schmackhaftigkeit der Gerichte überzeugt haben, überwiegt das positive Feedback. Der Essensraum wurde vom Kunstlehrer und den Schülern mit gebrauchten Möblen gestaltet – auch das ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens. Insgesamt, so Schulleiterin Sütsch, gehe es bei den verfolgten Lernzielen weniger ums Kochen, als um eine ganzheitliche Bildung, die die Schüler für Lebensmittel, Ernährung und Umweltschutz sensibilisiert. Sie erklärt: "Ich will einfach, dass an unserer Schule frisch gekocht wird. Wenn Kinder gut essen, sind sie leistungsfähiger, das erleben meine Kolleg*innen und ich jeden Tag. Und dass Schülerinnen und Schülern durch unseren neuen Pächter gleichzeitig Umweltbewusstsein und Verantwortung schmackhaft gemacht wird, empfinde ich als echte Win-win-Situation."
red, mha
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