Ausgabe 09/2018

Oberschleißheim · Der Bürgermeister informiert

Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, nun ist sie fast geschafft, die »Sommerbaustelle 2018« an der Bahnstrecke der S1 ab Feldmoching bis Freising/Flughafen.

Der Busverkehr hat erstaunlich gut funktioniert, und auch die Umleitungen wegen längerer Schrankensperrungen haben gut geklappt. Man sieht, mit guter Vorbereitung ist manches möglich.

Noch ein weiteres Thema bewegt derzeit die Gemüter: Die Tarifreform des MVV, die ab Juni 2019 in Kraft treten soll. In der Pressemeldung des Landratsamts München liest sich dies als Erfolgsmeldung:

»Heute haben der Verbundrat und die Gesellschafterversammlung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) die Umsetzung der Tarifreform beschlossen. Nun ist in einem zweiten Schritt die Zustimmung der acht Kreistage der MVV-Verbundlandkreise sowie des Münchner Stadtrates einzuholen. Bei positivem Votum dieser Gremien tritt die neue Tarifstruktur zum 9. Juni 2019 in Kraft.

Die MVV-Tarifreform ist eine systematische Neugestaltung des MVV-Tarifs und damit die umfangreichste Weiterentwicklung seit seiner Einführung zur Verbundgründung im Jahr 1972. Der künftige Tarif wird einfacher und klarer strukturiert sein, mit günstigeren Preisen für die Mehrheit der Haushalte und einem größeren Geltungsbereich bei vielen Tickets.

Die neue Struktur folgt einer klaren, einheitlichen Logik; für (fast) alle Fahrscheine gelten nun sieben Zonen – statt wie bisher 16 Ringe, vier Zonen und drei Räume je nach Ticketart. Das sorgt für einfacheres »Ticketlösen«. Mit der Sieben-Zonen-Logik sinken im Bartarif die viel kritisierten Preissprünge: Für eine Fahrt aus dem näheren Umland nach München reichen künftig drei Streifen für 4,20 Euro (Zonen M+1) statt wie bisher vier Streifen für 5,60 Euro.

Künftig bildet der heutige Innenraum die neue Zone M (= Stadtgebiet München und zahlreiche Nachbargemeinden). Innerhalb der Zone M gibt es keine Tarifgrenzen mehr und somit nur noch eine Preisstufe für Gelegenheits- und Zeitkartenkunden. Die neue Zone M wurde gegenüber dem heutigen Innenraum um einige Ortschaften erweitert (im Landkreis München auch Aschheim, Ottendichl, Keferloh, Putzbrunn, Potzham und Oberhaching innerhalb der Zone).

Aber auch die Bereiche im Landkreis, die nicht zur Zone M gehören, profitieren: Diese neu gefassten Tarifzonen sind nun deutlich größer als die bisherigen Zeitkartenringe, die Mobilität innerhalb dieser Räume ist damit erleichtert und größtenteils vergünstigt. Ebenso wird Vielfahren wird meist günstiger durch attraktive Monats-, Abo- und Jahreskarten. So sinkt der Preis für die Monatskarte für ganz München (Zone M) oder für zwei Zonen.

Die Streifenkarte, der etablierte »Alleskönner«, wird auch in Zukunft 14,00 Euro kosten, also 1,40 Euro pro Streifen. Damit verdreifacht sich der Rabatt von bisher 3,5 auf 15%, was für Entlastung vor allem bei den Haushalten, die regelmäßig im MVV fahren, sorgt. Die Preise für Einzel- und Tageskarten werden hingegen angehoben.«

Für Oberschleißheim, das künftig in der Zone M+1 liegt, ergibt sich keine Verschlechterung, sondern für fast alle Arten von Fahrkarten eine Verbesserung. Hier die Änderungen für die Relation Oberschleißheim (inkl. Mittenheim) nach München:

2018
Streifenkarte: 5,60 €, nach Reform: 4,20 €
Tageskarte: 8,90 €, nach Reform: 9,20 €
IC Monat: 103,70 €, nach Reform: 89,90 €
IC Woche: 29,00 €, nach Reform: 28,70 €
IC 9 Uhr: 80,90 €, nach Reform: 72,90 €
IC 60/65: 69,10 €, nach Reform: 64,90 €

Dennoch halte ich es für falsch, dass die Kommunen im Landkreis München teils besser gestellt, teils schlechter gestellt (Unterschleißheim, Garching Forschungszentrum) werden. Auch in der NordAllianz stößt dieses mit den Gemeinden nicht abgestimmte Vorhaben auf Ablehnung. Es kann nicht sein, dass einige Gemeinden, die an die Landeshauptstadt angrenzen, in den Genuss der Vergünstigung der Zone M kommen, andere aber nicht. Ich habe dieses Vorgehen im Schulterschluss mit den anderen Rathausspitzen beim Landrat moniert und bin sicher, dass bei ausreichend Widerstand hier noch etwas zu bewegen ist.

Nun noch eine Information zum Thema Hubschrauberstaffel: Die Entscheidung ist zwischenzeitlich getroffen, mit Schreiben vom 18.07.2018 ging bei der Gemeinde die Genehmigung der Regierung von Oberbayern für die Verlegung der Polizeihubschrauberstaffel Bayern vom Verkehrsflughafen München an den bestehenden Hubschraubersonderlandeplatz Oberschleißheim ein. Es wurden zwar zahlreiche Auflagen zum Lärmschutz gemacht und insbesondere dem Ortsteil Hochmutting passiver Lärmschutz zuerkannt, dennoch werden im Planfeststellungsbeschluss viele Einwendungen der Gemeinde Oberschleißheim unberücksichtigt gelassen.

Aus diesem Grund hat der Gemeinderat in seiner Sondersitzung vom 31.08.2018 beschlossen, Anfechtungsklage beim Bayerischen Verwaltungsgericht zu erheben, verbunden mit dem Antrag auf aufschiebende Wirkung. Ich rechne damit, dass auch dieses Verfahren länger dauern wird, aber auch dies ist gewonnene Zeit, in der wir keine Lärmbewegungen haben.

Eines ist klar: Oberschleißheim schöpft sämtliche Rechtsmittel aus, um sich gegen die Ansiedlung der Polizeihubschrauber zu wehren. Ebenso hat sich kurzfristig ein Aktionsbündnis aus allen Parteien des Gemeinderats und mehreren Initiativen gebildet, das zu einer Demonstration am Freitag, 28.9.2018 um 17 Uhr am Volksfestplatz aufruft. Es ist wichtig, nun auch öffentlich zu zeigen, dass wir Oberscheißheimer gegen die Hubschrauberstaffel sind und uns dagegen wehren. Setzen wir ein Zeichen – kommen auch Sie und machen Sie mit!

Herzliche Grüße,
Ihr Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Artikel vom 03.09.2018
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