Alles nach Plan

Richtfest für Holzkirchner Gymnasium gefeiert

Bürgermeister Josef Höß, SKE-Geschäftsführer Hermann Merkl, FOS-Leiter Josef Schlemmer und Landrat Jakob Kreidl beim Richtfest (v. l.) Foto: Pietsch

Holzkirchen · Es ist ein Bau im Rekordtempo: Noch vor gerade einmal zwölf Monaten gab es östlich der Wohnbebauung an der Holzkirchner Franz-von-Defregger-Straße nur Ackerflächen. Nachdem dort Ende Januar 2013 der Spatenstich für das neue Gymnasium und die Fachoberschule erfolgte, wurde nun, nach nur elf Monaten, am gestrigen Dienstag auf Holzkirchens größter Baustelle schon Richtfest gefeiert.

»Dass die Bauarbeiten nach nur elf Monaten bereits so weit fortgeschritten sind, erfüllt mich mit Freude und Stolz. Wir liegen im Zeitplan und überall im Kostenplan«, freute sich Landrat Jakob Kreidl bei seiner Festrede und lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Projektbeteiligten. »Bisher läuft alles nach Plan«, bestätigte auch Karl Grundler, der Leiter des ÖPP-Projektes vom Landratsamt Miesbach. Beide Schulgebäude, die Aulen und die Dreiplatzturnhalle sind im Rohbau fertig, das Dach ist zu, die meisten Fenster sind drin. Auch die Anschlüsse zum öffentlichen Versorgungsnetz sind bereits verlegt. Damit der Innenausbau schnell voranschreiten kann, wird demnächst die Heizung provisorisch in Betrieb genommen, auch die Sanitärinstallationen wurden bereits begonnen. »Wir dürfen uns überglücklich schätzen«, freute sich Bürgermeister Josef Höß angesichts der neuen Schulen im Ort. »Gymnasium und FOS zusammen, das ist eine Idealkombination«, ist er sich sicher. Lange musste die Marktgemeinde auf diesen Augenblick warten, erinnert sich der Rathauschef. Schon in den sechziger Jahren gab es erste Anträge zum Bau eines Gymnasiums in Holzkirchen. Dass es jetzt geklappt hat, liegt in seinen Augen zum einen an der positiven Bevölkerungsentwicklung, die die Gemeinde genommen hat, aber »der jetzige Bau wäre nicht ohne die Unterstützung des Landrats Kreidl realisiert wird. Er hat unseren Landkreis zum Bildungslandkreis erkoren und den Kreisrat überzeugt«, stellte Höß nachdrücklich klar. Auch dem Förderverein weiterführende Schulen in Holzkirchen gebühre Lob: Der Verein habe sich über Jahrzehnte unermüdlich für die weiterführenden Schulen eingesetzt, so das Gemeindeoberhaupt. Auch Landrat Kreidl bestätigte die maßgebliche Beteiligung des Fördervereins am Entscheidungsprozess: »Die Vorsitzende Frau Dasch hat sehr überzeugend argumentiert ,als sie bei mir war«, berichtete er.

Bereits im August 2014 sollen die neuen Schulen ihren Betrieb aufnehmen, 38,8 Millionen Euro werden bis dahin verbaut. Insgesamt sollen dort ab dem Schuljahr 2014/15 zirka 1.500 Schüler unterrichtet werden. Davon werden rund 800 Schüler das Gymnasium besuchen und 700 die FOS. Bürgermeister Josef Höß (CSU) ist überglücklich, denn mit diesem Angebot wird ein neuer, bedeutender Standortfaktor für die Gemeinde geschaffen, wie Holzkirchens Gemeindeoberhaupt betont. »Unser Motto war schon immer: Von der Kinderkrippe bis zum Abitur«, freut sich das GemeindeoberhauptGleich von Anfang an voll belegt sein wird die FOS, da sie lediglich aus dem Containerbau in der Krankenhausstraße in ihr neues Domizil umzieht. Zusätzlich zum sozialen und wirtschaftlichen Zweig, wird das Angebot dann noch um einen neuen Technik-Zweig mit Schwerpunkt »Erneuerbare Energien« erweitert, erklärte Schulleiter Josef Schlemmer. »Dafür bekommen wir sehr schön ausgestattete Werkstätten«, freute er sich. Auch von der sonstigen Ausstattung wird die FOS technisch auf dem neuesten Stand sein. So werden die Klassenzimmer zum Beispiel statt mit normalen Kreidetafeln mit interaktiven Tafeln ausgestattet, die über den Tablet-Computer des Lehrers und möglicherweise sogar über Schüler-Tablets gesteuert werden können. Lediglich mit drei oder vier Schüler-Jahrgängen geht dagegen das neue Gymnasium an den Start.

Fest steht der Umzug der an den Gymnasien in Miesbach und Tegernsee gebildeten Vorläuferklassen, die dann die 6. und 7. Jahrgangsstufe in Holzkirchen besuchen werden. Ob es auch 8. Klassen geben wird, ist davon abhängig, ob im März 2014 ausreichend Kinder für drei 8. Klassen, verbindlich angemeldet werden. »Dies war das Bestreben des Fördervereins, um möglichst vielen Schülern die Möglichkeit zu geben, das Gymnasium vor Ort zu besuchen«, freute sich Elisabeth Dasch, die Vorsitzende des Fördervereins weiterführende Schulen in Holzkirchen über das Zugeständnis des zuständigen Ministeriums. Die Anmeldung für die 6. und 7. Klassen wird von Februar bis Anfang April 2014 unter Vorlage des aktuellen Zwischenzeugnisses möglich sein. Die Anmeldung der zukünftigen Fünftklässler läuft vom 5. bis 9. Mai, informiert Studiendirektorin Birgit Korba, vom Kultusministerium. Das Gymnasium wird eine naturwissenschaftlich-technologische sowie eine wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Ausbildungsrichtung anbieten. Für die 8. Klassen steht jedoch nur die naturwissenschaftliche Ausrichtung zur Verfügung. Ob es ein Angebot einer offenen Ganztagesschule geben wird, steht bislang noch nicht fest. Bei einem allgemeinen Elterninformationsabend im März 2014 können interessierte Eltern an die neue Schulleitung kennenlernen und sich über alles Wissenswerte zur neuen Schule informieren.

aba

Artikel vom 10.12.2013
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