Holzkirchen bekommt Schul-Campus für 38,5 Millionen Euro

Holzkirchen · Lang ersehnt!

Der neue Schulcampus bietet auf fünf Hektar Platz für ein neues Gymnasium und eine neue Fachoberschule. 	Plan: Architekturbüro Fritsch + Tschaidse

Der neue Schulcampus bietet auf fünf Hektar Platz für ein neues Gymnasium und eine neue Fachoberschule. Plan: Architekturbüro Fritsch + Tschaidse

Holzkirchen · Nach rund 40 Jahren wird für Holzkirchen ein lang gehegter Traum wahr, die größte Gemeinde im Landkreis Miesbach bekommt ein eigenes Gymnasium.

Schon vor drei Jahren erreichte die 16.000 Mann starke Gemeinde die frohe Kunde aus dem Landratsamt, jetzt endlich wurde der Vertrag von Landrat Jakob Kreidl (CSU) und der Firma SKE Facility Management für eine Private-Public-Partnership unterzeichnet. Bei diesem Modell liegt die Verantwortung, Finanzierung und Fertigstellung eines öffentlichen Gebäudes in der Hand eines privaten Investors, der sozusagen erst nach Schlüsselübergabe die Summe für das Bauprojekt, in diesem Fall 38,5 Millionen Euro, vom Auftraggeber, in diesem Fall das Landratsamt Miesbach bekommt. In den 38,5 Millionen Euro enthalten ist aber nicht nur das Gymnasium, sondern ein ganzer Schul-Campus, der auch die neue Fachoberschule (FOS) für Wirtschaft und Soziales beherbergen wird.

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Die Pläne für den Campus stammen vom Architekturbüro Fritsch + Tschaidse, das in einem Architektenwettbewerb den Zuschlag erlangen konnte. Die FOS wurde in Holzkirchen übrigens schon vor rund drei Jahren eröffnet, allerdings werden die Schüler seitdem in Containern unterrichtet, eine Provisorium, das nun bald ersetzt werden kann. Zusätzlich wird auf dem fünf Hektar großen Schulareal an der Umgehungsstraße Richtung Föching ein großzügiges Sportgelände mit einer Dreifachturnhalle errichtet. Insgesamt sollen dort ab dem Schuljahr 2014/15 zirka 1.500 Schüler unterrichtet werden. Davon werden rund 800 Schüler das Gymnasium besuchen und 700 die FOS. Bürgermeister Josef Höß (CSU) ist überglücklich, denn mit diesem Angebot wird ein neuer, bedeutender Standortfaktor für die Gemeinde geschaffen, wie Holzkirchens Gemeindeoberhaupt betont. »Unser Motto war schon immer: Von der Kinderkrippe bis zum Abitur«, freut sich das Gemeindeoberhaupt. Bislang mussten die Holzkirchner Schüler nach Miesbach, Tegernsee oder Oberhaching fahren, wenn sie ein Gymnasium besuchen wollten. Die Zeit der langen Wege ist nun bald vorbei. Zu erreichen ist der anvisierte Standort bequem mit der S-Bahn, es werden aber auch 270 Parkplätze auf dem Areal errichtet.

Die Kosten für das ehrgeizige Projekt stemmt der Landkreis, die Gemeinde Holzkirchen zahlt nur für Extra-Wünsche, die aus dem Gemeinderat kommen aus eigener Tasche. Hierzu zählt beispielsweise eine Tribüne in der Dreifachturnhalle, die auf Wunsch der Sportvereine für Veranstaltungen errichtet werden soll, informiert Höß. Hierfür werden rund 300.000 Euro fällig. Derzeit lässt die Gemeinde zudem prüfen, was der Bau eines Kunstrasenplatzes statt eines normalen Fußballplatzes kosten würde. Auch hierfür gebe es Begehrlichkeiten vonseiten der Vereine, so der Holzkirchner Rathauschef.

Insgesamt werden 28.000 Quadratmeter Geschossfläche für die Schüler geschaffen. Ebenso bei der Gestaltung des Schulgebäude hat Holzkirchen ein Wörtchen mitzureden, so hat sich der Gemeinderat für eine Holzverschalung der Gebäude und Satteldächer, statt wie ursprünglich geplant Flachdächer stark gemacht. Angeschlossen werden soll der Campus ans Fernwärmenetz, das, wenn alles so läuft wie geplant ab 2015 für umweltfreundliche Wärme sorgen soll. Bis dahin wird der Schulkomplex durch die beiden Blockheizkraftwerke versorgt. Begonnen werden soll mit dem Bau im Frühjahr 2013, denn zuvor muss noch eine neue Realschule in Gmund gebaut werden, teilt Höß mit. hw

Artikel vom 15.05.2012
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