Hoffnung für den Ramersdorfer Ortskern

Ramersdorf · Entwurf schafft Raum durch Westschwenk der Rosenheimer Straße

Architekt Gert Goergens vor dem preisgekrönten Entwurf seines Büros zur Vergrößerung und Belebung des Ramersdorfer Ortskerns.	Foto: bus

Architekt Gert Goergens vor dem preisgekrönten Entwurf seines Büros zur Vergrößerung und Belebung des Ramersdorfer Ortskerns. Foto: bus

Ramersdorf · Er könnte größer, belebt und grüner werden. Nach Jahrzehnten der Brache gibt es Hoffnung für den alten Ortskern rund um die eingeschlossene Ramersdorfer Kirche. Sogar ein kleiner Wallfahrtsweg von der Rosenheimer Straße Ecke Kirchseeoner Straße wäre möglich.

Die Entwürfe aus dem Architekturwettbewerb sind gerade im ehemaligen Hackschnitzel-Heizkraftwerk der Gewofag in der Rosenheimer Straße 192 ausgestellt. Die Arbeiten kann man immer abends besichtigen, ab Dezember geht die Ausstellung dann in die Blumenstraße.

Sehr zufrieden mit dem Entwurf des Siegers im Wettbewerb ist der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach. »Eine sehr gute Lösung«, so die Vorsitzende Marina Achhammer. Unter neun Architekturbüros konnten sich die Münchner Städteplaner Goergens & Miklautz durchsetzen. Ihr Plan sieht als einziger einen leichten Schwenk der Rosenheimer Straße in den Wilramparkvor. Wie bei anderen Entwürfen auch, wird die stadteinwärts führende Fahrtrasse der Rosenheimer Straße versetzt und der Verkehr nur noch westlich der Mittelinsel geleitet. Das schafft Platz und macht das Lokal Zar und die Jugendeinrichtung besser erreichbar. Auch der Alte Wirt hätte dadurch eine schönere Lage leicht abseits der Hauptverkehrstrasse.

Um die Anwohner der Mustersiedlung zu schützen, möchte der Architekt Gert Goergens die Rosenheimer Straße nach dem Wilrampark wieder zurückschwenken und damit Platz für einen Lärmschutzwall schaffen. Dieser soll die Siedlung schonen. Die Übergänge für Radler und Fußgänger glaubt das Architekturbüro hier durch mehrere einfache Fußgängerübergänge zu stemmen. Die Ampelphasen seien jeweils so lang, dass Fußgänger queren könnten. Auf der grünen Straßenmitte könne man sicher warten, bis die Gegenseite frei sei, denkt man. Charmant am Entwurf ist ein kleiner Wallfahrtsweg von der Ecke Rosenheimer Straße Kirchseeoner Straße, der direkt nach Maria Ramersdorf führen soll. So könnten altes Brauchtum und religiöse Traditionen wieder belebt werden.

Als Lärmriegel hin zum Mittleren Ring und zu Salzburger Autobahn sollen neue Gebäude entstehen. Hier plant man neben einem größeren Nahversorger auch kleinere Geschäfte und Wohnungen. Ungelöst bleibt bei allen Entwürfen der unbefriedigende und unsichere Übergang von der Ottobrunner Straße zum Ortskern (wir berichteten). Der preisgekrönte Entwurf sieht allerdings ein Einfahrtsverbot für Autos in die Aribonenstraße von hier aus vor.

Auch zur Gestaltung der anderen Übergänge über den Innsbrucker Rings zum Ramersdorfer Zentrum wie an der Hechtseestraße oder Uppenbornstraße gibt es keine Vorschläge in den Architekturentwürfen. Nun hofft der BA, dass bald etwas in Gang kommt, denn die Fördermittel für das geschützte Ortkernensemble laufen in fünf Jahren aus. Vielleicht sind die vom Verkehr in die Zange genommene Wallfahrtskirche und das historische Ortszentrum doch noch zu retten. bus

Artikel vom 27.11.2013
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