Bald Kinder- und Jugendtreff im Stemplingeranger?

Neuperlach · Ende des Handwerkerhofs?

Neuperlach · Offensichtlich überholt hat sich das Konzept des Gewerbegebiets und Handwerkerhofs am Stemplingeranger und Marieluise-Fleißer-Bogen.

»Es gibt dort Leerstände, weil keine Handwerker als Mieter zu bekommen sind«, erklärt Kurt Damaschke (SPD), der den Unterausschuss Bildung, Soziales und Integration leitet. Dagegen suchen soziale Einrichtungen für die Kinder- und Jugendarbeit und andere Bildungsangebote dringend Räumlichkeiten.

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Aktuell hat die christliche Vineyard-Gemeinde einen Antrag auf Nutzung von Räumen im Stemplingeranger 18 gestellt. Die Gemeinde hat bereits ein komplettes Angebotskonzept erarbeitet. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Kindern und Jugendlichen. Es soll hier Nachmittagsbetreuung, Nachhilfe, einer Mutter-Kind-Gruppe und weitere Jugendgruppen geben. Darüber hinaus sind eine Kleiderkammer mit günstiger Second-Hand-Bekleidung, ein Seniorencafé, ein Treffpunkt für Frauen und Sprachkurse geplant. Ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt von einer hauptamtlichen Sozialarbeiterin soll hier tätig werden. Auch die Finanzierung der Maßnahmen ist durch den Hauptsponsor, die Stiftung »s’Münchner Herz« und die Vineyard-Gemeinde gesichert.

Gewerbegebiet soll erhalten werden

Der Eigentümer würde sehr gerne an die Gemeinde vermieten. »Der Bedarf in Neuperlach Ost nach sozialen Angeboten ist hoch, aber bisher hat das Referat für Stadtplanung bereits mehrmals eine andere Nutzung untersagt, um den Charakter des Handwerkerhofs zu bewahren«, so Damaschke. Unverständlich finden die Lokalpolitiker diese grundsätzliche Ablehnung, zumal die Baunutzungsverordnung Ausnahmeregelungen oder zeitliche begrenzte Nutzungsänderungen zulässt.

Fest steht, dass weitere Kindertageseinrichtungen und Jugendtreffs für die umliegenden Wohnquartiere dringend benötigt werden. Und auch, dass alternative Räumlichkeiten in der Umgebung nicht vorhanden sind. Trotzdem wurde dem Eigentümer letztes Jahr bereits zweimal eine Krippennutzung verweigert. Stattdessen befürchtet der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach, dass Spielhöllen hier Einzug halten und sieht hier einen starken Handlungsbedarf. Weil die offizielle Umwandlung in ein Mischgebiet bis zu zwei Jahren dauern kann, plädiert der BA jetzt für vorläufige Genehmigungen mit befristeten Verträgen. Auch wenn manche befürchten, dass man die Einrichtungen dann nicht mehr los wird und soziale Einrichtungen Planungs- sicherheit für mindestens fünf Jahre brauchen, will sich der BA mehrheitlich direkt für eine Vermietung an die Vineyard-Gemeinde einsetzen. bus

Artikel vom 27.02.2013
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