Mietergemeinschaft Borstei fordert Ausdehnung der Lizenzzeit: Diskussion im BA

Moosach · Verschärfte Parksituation

Moosach · Die Mietergemeinschaft Borstei fordert eine Ausdehnung der Parklizenzzeit. Sie müsse künftig auch abends gelten. Zugleich solle die Stadt die Parkdauer für Besucher verkürzen.

Wegen der intensiven Nutzung des nahen Olympiaparks steige der Parkdruck in der Siedlung, begründete Wolfgang Haberl vom Vorstand der Mietergemeinschaft Borstei den Antrag. Die Mitglieder im Moosacher Bezirksausschuss diskutierten ausführlich darüber, vertagten aber schließlich ihre Entscheidung.

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Die Stadt hat vor ein paar Jahren wegen der Parkplatznot in der Borstei die kleinen Wohnstraßen in der denkmalgeschützten Wohnanlage an der Dachauer Straße zur Wapperlzone erklärt. Von morgens um 9 Uhr bis abends um 18 Uhr ist das Parken an Werktagen reglementiert. Anwohner mit dem Parkausweis Borstei dürfen ihre Autos unbegrenzt abstellen. Besucher dürfen derzeit maximal vier Stunden umsonst parken, falls länger, kostet das etwas.

»Die allgemeine Parksituation hat sich verschärft«, beklagte Mieter-Sprecher Haberl im Bezirksausschuss. Durch den Flohmarkt und durch die vielen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen im Olympiapark habe sich die Parksituation in der Siedlung mit ihren 2000 bis 2500 Bewohnern verschärft. Deshalb spreche sich die Mietergemeinschaft für eine Ausdehnung der Parklizenz in den Abend hinein aus, berichtete Haberl. Zugleich lobt er die neue Regelung. »Tagsüber hat sich die Situation verbessert, die Parklizenz hat sich bewährt.«

Die Stadtteilpolitiker äußerten jedoch parteiübergreifend Bedenken, ob eine Ausdehnung in den Abend für die Anwohner tatsächlich etwas bringen werde. »Das ist schwierig zu beurteilen«, so die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD). Auch CSU-Sprecher Dr. Alexander Dietrich sah sich gespalten in der Abwägung von Pro und Contra. Letztendlich »glaube ich nicht, dass sich eine deutliche Verbesserung ergibt«, betonte Dietrich.

Denn das Grundproblem sei, dass es in der von Bernhard Borst in den 1920er-Jahren erbauten Siedlung zu wenig Parkplätze gebe, argumentierte Dietrich und stellte klar: »Das Grundproblem wird nicht gelöst«, auch nicht wenn man Parklizenzzeiten bis 23 Uhr verlängere. Selbst wenn es keine Veranstaltungen im Olympiapark gebe und das schlechte Wetter kaum Besucher in den Park ziehe, herrsche in der Borstei Parkplatznot. »Auch an einem greißlichen Winterabend findet man keinen Parkplatz«, berichtete Dietrich. Er kenne die Örtlichkeiten sehr gut und habe 27 Jahre in der Borstei gelebt.

Veronika Kahl (ÖDP) gab zu bedenken, dass eine Verkürzung des Besucherparkens von derzeit vier auf zwei Stunden möglicherweise zu kurz sein könnte und das zu Beschwerden der Anwohner führen könnte. Die Lokalpolitiker vertagten schließlich ihre Entscheidung, weil sie eine »tragfähige« Lösung erreichen wollen, wie Gremiumschefin Salzhuber betonte. CSU-Sprecher Dietrich wollte wissen, ob es zu einer möglichen Verlängerung der Parklizenz denn schon eine Umfrage unter den Bewohnern in der Borstei gegeben habe. Mietergemeinschafts-Sprecher Haberl verneinte.

Man werde diesbezüglich immer wieder von Bewohnern der Siedlung angesprochen. Bei einer Vorstandssitzung, die voraussichtlich noch im November stattfinden solle, wolle man das weitere Vorgehen in Sachen Parklizenz-Verlängerung besprechen. Haberl stellte schließlich eines klar: »Wir werden es nie allen recht machen können.« Wer sich zu dem Thema äußern möchte, kann sich an die Mietergemeinschaft Borstei (Telefon 15 69 76) wenden oder per E-Mail an: vorstand@mietergemeinschaft-borstei.de. W.Schmidt

Artikel vom 06.11.2012
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