Verstopfte Straßen – Kommen Auflagen für den Flohmarkt?

Daglfing · Kampf dem Chaos

An die 500 Händler tummeln sich jeweils auf dem Daglfinger Flohmarkt. Dazu kommen noch die Besucher. Die Anwohner stöhnen ob des Verkehrs. 	Foto: ikb

An die 500 Händler tummeln sich jeweils auf dem Daglfinger Flohmarkt. Dazu kommen noch die Besucher. Die Anwohner stöhnen ob des Verkehrs. Foto: ikb

Daglfing · Vier Auflagen sowie deren strenge Überwachung und Durchsetzung durch die Lokalbaukommission (LBK) sollen das Verkehrschaos rund um den »Antik- und Flohmarkt Daglfing« beheben.

Diesen Beschluss haben jetzt die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen gefasst. Seit mehr als zehn Jahren haben an sonnigen Freitagen und Samstagen die Anwohner Ärger mit dem Flohmarkt: Stellplätze auf dem Parkareal an der Burgauer Straße sind durch Flohmarkttische blockiert, Besucher parken trotz Verbotsschildern mit ihren Autos die Umgebung zu, alle Straßen sind verstopft.

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Für die den Antrag stellende CSU-Fraktion formulierte Xaver Finkenzeller das mit einer Gegenstimme von Hans Eiberle (SPD) verabschiedete Begehren:

  • Durch Ordner an der Ecke Burgauer- / Riemer- und Rennbahnstraße sollen Besucher mit ihren Autos sofort auf noch freie Parkplätze verteilt und somit Rückstaus und Suchverkehr vermieden werden.
  • Die Parkgebühren sind nicht bei der Ein-, sondern bei der Ausfahrt zu kassieren, um einen Rückstau an den Einfahrten zu vermeiden.
  • Die Zufahrt Rennbahn- ist über die Landshamer Straße zu erschließen 
  • Während der Messe »Pferd International« vom 17. bis 20. Mai soll der Betreiber etwa durch Reduzierung der Händlerplätze dafür sorgen, dass es noch genügend Parkplätze für Besucher des Flohmarkts gibt. Laut Angaben des Betreibers gibt es 599 Parkplätze in der Rennbahn- und der Burgauer Straße.

Das Thema Daglfinger Flohmarkt ließ die Stimmung im BA immer schon hochkochen, so auch dieses Mal. CSU-Fraktionschef Robert Brannekämper verwahrte sich eingangs schriftlich bei der BA-Vorsitzenden Angelika Pilz-Strasser (Grüne) gegen die bei der März-Tagung gefallene Äußerung aus den Reihen der SPD, die Fraktionsmitglieder Adalbert Knott und Franz Reznik seien Vertreter der »Rennbahn-Mafia«. »Die Mafia ist eine kriminelle Vereinigung. Dass sich Knott und Reznik, die sich um die Belange der Bevölkerung in Daglfing und Denning kümmern, praktisch als Verbrecher und Erpresser bezeichnen lassen müssen, ist völlig inakzeptabel«.

Hintergrund ist ein der LBK vorliegender Antrag der den Markt betreibenden Firma, die Zahl der Standplätze von den 2002 genehmigten 179 auf 466 zu erhöhen. Fakt ist aber, dass schon des öfteren mehr als 500 Händler ihre Waren angeboten haben. Diese illegale Erweiterung, der Ist-Zustand also, würde somit im Nachhinein legalisiert. »Wie viele Stände da sind, ist doch egal, wenn’s richtig geregelt wird. Aber dazu brauchen wir Auflagen und zwar dringend«, argumentierte Finkenzeller. Auflagen seien aber nur dann sinnvoll, darin waren sich die Lokalpolitiker einig, wenn sie überwacht würden. Doch bis dato schaut die LBK tatenlos zu, »trotz der Tatsache, dass der Behörde die verkehrlich problematische Lage bekannt war, handelte sie nicht«, kritisiert der BA in einem von der CSU präsentierten Brief zwecks Stellungnahme der LBK. Brannekämper überraschte aber mit den Zeilen, dass »der Flohmarkt zweifelsohne ein integraler Bestandteil unseres Stadtbezirks ist«. Noch vor kurzem meinte er, die Veranstaltung gleiche eher »einem orientalischen Basar denn einem geordneten Flohmarktbetrieb. Wenn nichts geschieht, machen wir ihn halt zu.«

Verkehrsexperte Martin Tscheu konstatierte für die SPD: »Bis jetzt ist das alles illegal. Um den Verkehr hat sich von der Stadt noch nie jemand gekümmert. Ohne Auflagen segnen wir 466 Stände nicht ab.« Die Auflagen sind fixiert. Nun ist laut Kommunalvertreter die LBK am Zug. Alle warten gespannt auf die Antwort, wie die Behörde gedenkt, den Bogenhauser Beschluss um- und durchzusetzen. ikb

Dringlichkeitsantrag zu dringenden Geschäften

Kaum verabschiedet ergänzten jetzt die Lokalpolitiker die geforderten Auflagen um einen Punkt. Auf Vorschlag der Christsozialen gab es einen Dringlichkeitsantrag zur Dringlichkeit: Nach Hinweisen von Besuchern und Anwohnern des Flohmarkts soll der Veranstalter sicherstellen, dass »die 466 Standlbetreiber als auch die etwa 500 Besucher ausreichende Möglichkeiten besitzen, sanitäre Anlagen in der näheren Umgebung aufsuchen zu können«. Das Gremium votierte einhellig für diesen Zusatz. ikb

Artikel vom 15.05.2012
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