BV in Ismaning: Sedlmair berichtet von hohen Investitionen

Ismaning · 72 Millionen für WVI

Bürgermeister Michael Sedlmair »fütterte« seine Bürger zwei Stunden lang mit wichtigen Informationen zur Ortsentwicklung. Foto: ikb

Ismaning · Daten und Fakten, Hintergründe und Ereignisse zum kommunalen Leben in den vergangenen zwölf Monaten samt einem Ausblick auf die anstehenden Aufgaben und Arbeiten im Jahr 2012 präsentierte Gemeindechef Michael Sedlmair (FWG) den mehr als 400 Besuchern der traditionellen Bürgerversammlung (BV) am Dreikönigstag.

In einer über zwei Stunden langen Power-Point-Schau mit mehr als 100 Unterpunkten erläuterte der Bürgermeister die Geschehnisse mal mit humorvollen, mal mit kritischen Worten. All die Eindrücke waren offensichtlich derart nachhaltig, dass kein einziger Bürger ans Mikrofon trat, um eine Anfrage zu stellen. Das Thema Energie, vor allem die Wärmeversorgung mit Tiefengeothermie, und Bauthemen wie Hallenbad und Seniorenwohnanlage standen im Fokus des Vortrags. Im März 2011 hatte das Kommunalparlament einstimmig das Projekt WVI, die Wärmeversorgung Ismaning, beschlossen. »Bitte erschrecken Sie jetzt nicht, die Investition liegt bei rund 72 Millionen Euro«, erklärte Sedlmair. Doch keiner der überwiegend der Generation 50 plus angehörigen Anwesenden zuckte zusammen, auch nicht bei der Angabe, »dass die Gemeinde dafür etwa 25 Millionen Euro selbst aufbringen muss«. Denn Sedlmair stellte klar: »Unsere Enkel werden davon einmal profitieren.«

Verwaltungstechnisch steht die Mammutaufgabe Geothermie schon. Die aufwändigen Messungen sind durchgeführt, der Bohrplatz an der Mayerbachstraße auf dem Schafstadl-Grundstück ist eingerichtet. »Im März werden die Bohrarbeiten mit all den Unannehmlichkeiten für Sie beginnen, nach etwa 110 Tagen wird dann feststehen, wie viel warmes Wasser mit welcher Temperatur gefördert werden kann«, so Sedlmair. Ziel ist, sofern alles klappt, »in der Heizperiode 2012/13 die Wärmelieferung an die ersten Ismaninger zu starten«. Wer über die laufenden und künftigen Arbeitsschritte Bescheid wissen will, kann sich ab Februar im Geothermie-Büro an der Aschheimer Straße 10 informieren.

Schwimmen im Hallenbad erst ab 2013

Millionen investiert die Gemeinde auch in Bauprojekte. Markantestes Zeichen dafür ist der Neubau des 16 Millionen Euro teuren Hallenbads an der Erich-Zeitler-Straße hinter dem Bürgersaal. In diesen Wochen sollte der geschwungene Bau mit 25-Meter-Becken, 50-Meter-Rutsche, Sauna, Massagepraxis, Galerie mit angeschlossener Dachterrasse und Restaurant eigentlich eröffnet werden. »Doch mit der Stahlbaufirma hat es erhebliche Schwierigkeiten gegeben«, bedauerte Sedlmair, »jetzt gehen wir nach einem dreimonatigen Probebetrieb von einer Eröffnung in den ersten Monaten 2013 aus«. Die Verzögerung bedeutet natürlich Mehrkosten, doch wie viel, »das könne heute noch nicht beziffert werden«.

Bauprojekt Seniorenwohnanlage: Anfang Mai 2011 erfolgte der Spatenstich, im Frühjahr 2013 soll das Acht-Millionen-Euro-Projekt am Bahnhofsplatz mit Erweiterung der Tagespflegeeinrichtung fertig sein. In direkter Nachbarschaft zum seit 1990 bestehenden Hillebrandhof mit Begegnungszentrum baut die Kommune einen Komplex mit 25 seniorengerechten Einheiten. »Bitte reichen Sie für die sieben Dreizimmer-, 16 Zweizimmer- und zwei Einzimmer-Wohnungen noch keine Bewerbungen ein, das ist frühestens ab Herbst möglich«, bat das Gemeindeoberhaupt und versicherte, über den Termin rechtzeitig zu informieren.ikb

Artikel vom 13.01.2012
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