So seh ich das! Münchner-SamstagsBlatt-Redakteurin Kirsten Ossoinig: „Ausbeute an Erfahrungen.“

München · Zum Thema: 6.666 Kilometer Abenteuer

München · Was ist es nur, das Menschen dazu bringt, elendiglich lange Strecken zu Fuß oder mit ungeeigneten Fahrzeugen zurückzulegen? Der Reiz, an die eigenen Grenzen zu gehen, es „wissen zu wollen“, Läuterung wie etwa beim Jakobsweg oder sich einfach mal ausklinken, frei nach Hape Kerkelings Pilgerbericht „Ich bin dann mal weg“?

Auf der Homepage der Allgäu-Orient-Rallye findet man Aussagen wie „eines der letzten mobilen Abenteuer“ und dass die Fahrt eine „preiswerte Alternative für gute Menschen, die ein wenig positiv verrückt sind“ sei.

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Ich bin mir nicht sicher, ob ich unbedingt mal den Staub sämtlicher Straßen der großen weiten Welt schlucken muss. Sicher ist aber auf jeden Fall, dass die Teilnehmer jede Menge Erfahrungen sammeln werden – ob die dann an jemandes Grenzen gehen, sei einmal dahingestellt. Zumindest werden die Banker ihre Autos im Anschluss wohl selber warten können. Sie werden keine Probleme mehr damit haben, wenn das Schuhwerk im Job mal nicht so blank gewienert ist – da haben sie auf der Rallye­strecke schließlich schon ganz andere vor Dreck starrende Straßen gemeistert – und sie werden sich nach der Fahrt bestimmt konfliktlösungsorientiert ihren Mitmenschen gegenüber verhalten. Eigentlich gar nicht so schlecht, diese Ausbeute an Erfahrungen, oder? Auf eines würde ich als Teilnehmer der Rallye aber auf jeden Fall bestehen: Ich würde das Kamel, das als erster Preis dotiert ist, auf jeden Fall mit nach Hause nehmen. So seh ich das.

Artikel vom 13.10.2011
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