Dan Billadeau ab sofort verantwortlich für die sportlichen Erfolge der Münchner Footballer

Munich Cowboys · Headcoach Phil Hickey verlässt die Cowboys

Dan Billadeau wurde etwas früher zum Headcoach befördert als geplant. Phil ­Hickey verlässt die Münchner mit etwas Wehmut. 	Foto: Jan Lüdeke

Dan Billadeau wurde etwas früher zum Headcoach befördert als geplant. Phil ­Hickey verlässt die Münchner mit etwas Wehmut. Foto: Jan Lüdeke

München · Manchmal passieren Dinge im Leben schneller als erwartet. Je nach Sichtweise vielleicht auch schneller als erwünscht.

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Denn den Munich Cowboys wird es nicht unbedingt in den Kram passen, dass ihr bisheriger Headcoach Phil Hickey am vergangenen Donnerstag mitteilte, dass er nach Braunschweig wechseln würde. Für Hickey selbst hingegen ist der neue Job eine Erleichterung. Der US-Amerikaner, dessen Familie in Berlin lebt, pendelte bisher zwischen München und Bundeshauptstadt. Nach dem 27:0-Sieg der Cowboys in Hickeys Abschiedsspiel am Sonntag bei den Plattling Black Hawks bedankte sich der Coach bei seinem bisherigen Arbeitgeber: »Dieser Abschied fällt mir verdammt schwer. Ich werde die Mannschaft weiter unterstützen.«

Auch für Dan Billadeau geht wegen dieser Entscheidung alles schneller als erwartet. Der Freund und Landsmann Hickeys war im Sommer als Defense-Koordinator nach München gekommen, nun wird er zum Headcoach befördert. Dass er diesen Posten übernehmen würde, war bereits klar. Allerdings sollte der Wechsel erst im September, nach Saisonende vollzogen werden. »Klar, das kommt ein wenig aus dem Blauen«, sagte Billadeau am Montag, »aber das wird uns keine Probleme bereiten.« Billadeau und Hickey ähneln sich in ihrer Arbeitsweise. Beide lernten vom ehemaligen Cowboys-Headcoach John Rosenberg, unter dem sie einst für die Munich Thunder als Assistenztrainer arbeiteten.

Keine Änderung im Spielsystem

Billadeau will nicht viel ändern bei den Cowboys. »Es werden höchstens Kleinigkeiten sein, die die Zuschauer nicht bemerken. Vielleicht werden sie sogar die Spieler nicht bemerken.« Vor allem wird es keine Änderung im Spielsystem geben, die man beim Wechsel von einem Offensiv-Coach wie Hickey zu einem Defensiv-Coach wie Billadeau annehmen könnte. »Ich bin zwar Defense-Trainer, denke aber immer offensiv«, sagte der neue Headcoach zu seinem Amtsantritt. Erfahrungen als verantwortlicher Cheftrainer sammelte der US-Amerikaner bereits in Hamburg, Penzberg und Schweden. Sorgen bereitet Billadeau nur sein aktuelles Trainergespann. Während Hickey zu Saisonbeginn noch mit sieben Assistenten arbeitete, ist die Zahl der Helfer mittlerweile auf zwei gesunken. Wolfgang »Hugo« Hartung kümmert sich um die Offensive, unterstützt wird er dabei von JJ Fayed, der im Saisonverlauf aus Plattling kam. Billadeau betreut die Defensive fast alleine, Hilfe bekommt er »nur« von Stephan Seidel, der lange verletzt war, nun als eine Art Spielertrainer fungiert. »Er ist ein großartiger Spieler und soll sich deswegen darauf konzentrieren«, sagt Billadeau.

Phil Hickey will seinem Freund Billadeau auch von Braunschweig aus noch unter die Arme greifen. Bei den Lions wird Hickey Headcoach und Geschäftsführer in Personalunion. Der Job dort bringt ihn seiner Frau und seinen beiden Söhnen Cole (9) und Connor (11) näher, die in Berlin wohnen. Hickey will den Cowboys weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, unter anderem Videos der Gegner besorgen – und Schützenhilfe will er leisten. Am letzten Spieltag trifft er mit seinem neuen Team Braunschweig auf die Stuttgart Scorpions, mit denen die Munich Cowboys noch um den dritten Rang und damit eine bessere Ausgangslage in den Playoffs kämpfen. »Da«, sagt Hickey, »möchte ich mit einem Sieg viel Freude nach München schicken.« Vielleicht auch als kleine Entschuldigung für den plötzlichen Wechsel. Jan Lüdeke

Artikel vom 03.08.2011
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