»Die Arche« feiert fünfjähriges Bestehen mit 2,40 Meter langer Torte

Moosach · Spiel, Spaß, Geborgenheit

Tim Rauchhaus leitet fast von Anfang an das Kinder- und Jugendwerk »Die Arche«. Die Freizeitstätte gibt es nun seit fünf Jahren in der Brieger Straße.	F.: ws

Tim Rauchhaus leitet fast von Anfang an das Kinder- und Jugendwerk »Die Arche«. Die Freizeitstätte gibt es nun seit fünf Jahren in der Brieger Straße. F.: ws

Moosach · Zum fünfjährigen Bestehen der Freizeitstätte »Die Arche« in der Brieger Straße 50 gibt es eine Riesen-Geburtstagstorte: Tanja, Lisa, Afragül, Leon, Jamil und Bilal stehen beim Sommerfest auf der kleinen Bühne am Straßenrand und bekommen die ersten Kuchenstücke.

»Das allererste Stück kriegt der Tim«, sagt Leon und drückt Einrichtungsleiter Tim Rauchhaus den Teller in die Hand. Das spricht für den Leiter der Arche: Die Mädchen und Buben fühlen sich in der Freizeitstätte sichtlich wohl und immer willkommen. Kein Wunder also, dass sie fast fünf Jahre nach deren Eröffnung »inzwischen im Stadtteil fest integriert und gut besucht ist«, freut sich Rauchhaus. Am Nordende der Brieger Straße steht die Containeranlage: Einer ist für Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren, der andere für Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren. Täglich sind es im Durchschnitt 100 junge Besucher, jeweils 50 im Kinder- und 50 im Jugendclub. Insbesondere der Jugendcontainer »ist immer knackevoll«, oft seien dort bis zu 60 junge Leute auf einmal, berichtet der Leiter der Freizeitstätte.

Der Verein »Die Arche«, ein christliches Kinder- und Jugendwerk aus Berlin, hatte im September 2006 auf einem städtischen Grundstück ein paar 100 Meter weiter südlich von der jetzigen Containeranlage einen Kinderclub eröffnet. Die Mädchen und Buben aus dem Westteil Moosachs hätten ihn schnell angenommen, so Rauchhaus, der die Freizeitstätte fast von Anfang an leitet. Bald schon sei sie aus allen Nähten geplatzt, weil auch die Jugendlichen in den Container drängten. Denn es gab bis dahin keinen Treff für sie: »Jetzt sind sie froh, dass es einen Ort gibt, wo sie nach der Schule abhängen und Musik hören können.« Aber nicht nur das: Im Jugendclub gibt es Nachhilfe, Anleitung für Bewerbungsschreiben, Disco, Kochkurse und Kreativangebote. Zuvor kochte das Angebot für die Jugendlichen wegen der räumlichen Begrenztheit auf ziemlicher Sparflamme: Zwei Mal pro Woche durften sie bis vor einem Jahr abends in den Kinderclub, wenn die Kleineren schon zuhause waren.

Seit vergangenem Sommer gibt es nun den Jugendclub mit eigenem Container: Denn die Arche musste vor einem Jahr den alten Standort wegen einer Wohnbebauung aufgeben, verlegte die Freizeitstätte ans Nordende der Brieger Straße und errichtete dort gleich zwei Container. »Die Freizeitstätte in Moosach ist einer der schönsten Arche-Standorte in Deutschland«, lobte auch Pressesprecher Wolfgang Büscher. Insgesamt gebe es bald 15 im Bundesgebiet. Büscher vertrat Arche-Gründer Bernd Siggelkow bei dem Sommerfest, der in Berlin operiert wurde und aus gesundheitlichen Gründen nicht nach München kommen konnte. Wie jedes Jahr war auch heuer wieder Dr. Peter-Alexander Wacker, Aufsichtsratsvorsitzender der Wacker Chemie AG, da. »Kinder und Jugendliche liegen mir am Herzen«, sagte der Unternehmer. Deshalb unterstütze der Konzern von Anfang an die Einrichtung in Moosach und fördere sie jedes Jahr durch eine Spende in Höhe von 100.000 Euro – so auch in diesem Jahr. Und zum Fünfjährigen gab es zusätzlich noch eine 2,40 Meter lange Geburtstagstorte. Insgesamt machte der Münchner Konzern eine halbe Million Euro für die Freizeitstätte in der Brieger Straße locker und »leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Gründung und zum Bestand der Arche«, betonte Wacker.

Der Freizeittreff ist ein Gemeinschaftsprojekt. Die Stadt stellt das Grundstück und den Kinder-Container kostenlos zur Verfügung, alles andere müsse der Verein durch Spendengelder selbst finanzieren, berichtete Einrichtungsleiter Rauchhaus, sprich: die Miete für den vor einem Jahr aufgestellten zweiten Container für den Jugendclub, die kompletten Betriebskosten für die gesamte Containeranlage sowie sämtliche Personalkosten. Wahrlich kein Klacks, da kommt der alljährliche Spendenscheck des Münchner Konzerns gerade recht.

Obwohl die Containeranlage fast wie ein Festbau wirkt, ist sie wieder nur ein Provisorium: Die Stadt wird gleich nebenan, im Zuge der derzeitigen Wohnbebauung, einen Komplex mit Krippe, Kindergarten, Hort, Kindertageszentrum, der privaten Kinder- und Jugend-Freizeitstätte Arche und einem Bürgertreff errichten, kurz ein Gemeinschaftshaus für alle Stadtteilbewohner, das unter einem Dach Heimat für alle bietet: von Babys bis zu Senioren. Bei der Arche geht man davon aus, dass die Stadt mit dem Bau des Hauses im nächsten Jahr beginnen wolle und die Fertigstellung des Gebäudes ein Jahr darauf sei.

Demzufolge solle der Umzug der Arche von der jetzigen Containeranlage in den künftigen Festbau im Sommer, spätestens im Herbst 2013 erfolgen, hofft Einrichtungsleiter Rauchhaus. Am bisherigen System der Kooperation von Stadt und Arche für die Freizeitstätte werde sich aber nichts ändern, das Prinzip sei das gleiche wie bisher. Die Arche werde die Räume in dem künftigen Festbau kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen und müsse die restlichen Kosten wieder selbst aus Spendengeldern finanzieren. Die Freizeitstätte »Die Arche« ist von Montag bis Freitag jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 14 34 23 04 sowie im Internet unter www.kinderprojekt-arche.de. Wally Schmidt

Artikel vom 02.08.2011
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