Projekt führte zu einer heftigen Diskussion im Bauausschuss

Schwabing/Milbertshofen · Nachrüstungen im Petueltunnel geplant

Nur dem Austausch des sogenannten Verkehrsrechners stimmte der Bauausschuss zu. Dies soll bereits in diesem Frühjahr geschehen.	Foto: ws

Nur dem Austausch des sogenannten Verkehrsrechners stimmte der Bauausschuss zu. Dies soll bereits in diesem Frühjahr geschehen. Foto: ws

Schwabing/Milbertshofen · Nicht nur der Bau neuer Straßentunnels verschlingt gewaltige Summen, auch ihr Unterhalt kostet die Stadt viel Geld. So möchte das Baureferat knapp zehn Millionen Euro in die Nachrüstung des im Jahre 2002 fertig gestellten Petueltunnels mit Sicherheitseinrichtungen aufgrund geänderter Richtlinien stecken.

Das Projekt führte zu einer heftigen Diskussion im Bauausschuss des Stadtrates. SPD-Fraktionschef Alexander Reissl betonte, dass der Petueltunnel noch nicht alt sei und bei dessen Eröffnung »einer der modernsten und sichersten war.« Man müsse sich deshalb schon fragen, ob man wirklich alle vom Baureferat geplanten Nachrüstungsmaßnahmen wirklich brauche, so Stadtrat Reissl. Dieser Ansicht waren auch Stadträtin Christa Stock (FDP) und Stadtrat Mario Schmidbauer (CSU). Auch er regte an darüber nachzudenken, »was wirklich erforderlich ist.«

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Baureferentin Rosemarie Hingerl verteidigte alle Maßnahmen mit dem Hinweis, dass sich nach den schweren Brandunfällen im Montblanc- und Gotthard-Tunnel die EU-Richtlinien geändert hätten. Dies sei im Jahr 2004 geschehen, also zwei Jahre nach Eröffnung des Petueltunnels. Das Baureferat habe nun von einem externen Gutachter eine Risikoanalyse durchführen lassen. Das Ergebnis des Gutachtens sei Inhalt des nun vorgelegten Papiers. Demnach sind zahlreiche Maßnahmen für eine neue Sicherheitstechnik im Petueltunnel vorgesehen. Allein die Nachrüstung der Fluchtwegkennzeichnung wird knapp 2,3 Millionen Euro kosten. »Das halte ich für gewaltig«, monierte Stadtrat und SPD-Fraktionschef Reissl. Auch an einigen anderen Nachrüstungsmaßnahmen meldete der Politiker Kritik an und schlug eine Überarbeitung des gesamten Sicherheitspaketes vor.

Die CSU beantragte außerdem auf Initiative von Stadtrat Mario Schmidbauer, die geplante Nachrüstung der Geschwindigkeitsüberwachungsanlage im Petueltunnel zu vertagen. Zunächst müssten dazu Stellungnahmen von der Polizei und vom Kreisverwaltungsreferat eingeholt werden. Danach solle der Kreisverwaltungsausschuss des Stadtrates über diesen Punkt entscheiden. Der Bauausschuss des Stadtrates vertagte denn auch diesen Einzelpunkt und beschloss außerdem, dass das Baureferat fast alle Nachrüstungsmaßnahmen überarbeiten solle – nur dem sofortigen Austausch des sogenannten Verkehrsrechners im Petueltunnel stimmte der Bauausschuss zu: Dies soll bereits in diesem Frühjahr geschehen.

Alle anderen Maßnahmen zur Nachrüstung sind ohnehin erst im nächsten Jahr geplant: Das Baureferat möchte sie von Frühjahr 2012 bis Ende 2012 ausführen lassen, allerdings muss der Stadtrat alledem aber erst noch seine Zustimmung erteilen. Baureferentin Hingerl erläuterte im Rathaus ferner, dass der Verkehr im Petueltunnel nach Eröffnung der neuen Tunnels am Mittleren Ring-Ost (Richard-Strauss-Tunnel, Effnertunnel) zugenommen habe. Den Hinweis von Sitzungsleiter Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne), dass neue Tunnels auch immense Folgekosten verursachten, konterte Stadtrat Dr. Reinhold Babor (CSU) so: »Der Petueltunnel ist eine Super-Einrichtung. Er hat eine derartige städtebauliche Verbesserung gebracht.« Wally Schmidt

Artikel vom 14.02.2011
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