Runder Tisch zur Umgestaltung des Shakespeareplatzes

Bogenhausen · Ziel: wenig Verbote

22 Interessierte diskutierten vor allem, wie künftig Hunde vom neuen Kinderspielgelände fern gehalten werden können.	Foto: ikb

22 Interessierte diskutierten vor allem, wie künftig Hunde vom neuen Kinderspielgelände fern gehalten werden können. Foto: ikb

Bogenhausen · Eine »optische Markierung, keine Trennung« – das ist der einvernehmliche Lösungsvorschlag eines Runden Tisches zu den monatelangen Querelen um die Umgestaltung des Shakespeareplatzes an die Adresse des Baureferats/Gartenbau.

Die städtische Behörde, vertreten durch Experte Gottfried Hofmann, »soll sich jetzt etwas ausdenken«, die Vorstellung dann dem Bezirksausschuss (BA) präsentieren, der danach beschließt, so dass die Maßnahmen umgesetzt werden können. Hofmann betonte: »Wir wollen möglichst wenig Verbote.« Der Vorschlag von Anwohner Peter Freiherr von Wiedersperg wurde in diesem Zusammenhang nicht nur als kostengünstig bezeichnet, sondern er bewahre auch das Gesicht der historischen Grünanlage zwischen Possart-, Holbein- und Keplerstraße: zwei Poller zur Abgrenzung einer neuen Spielfläche für Kinder von Hunden.

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Ausgangspunkt ist der vom vergangenen Juni datierende Wunsch einer Anliegerinitiative, vertreten durch Claudia Denk, Tanja Waßmann und Axel Ahammer, nach mehr Spielraum für Buben und Mädchen auf dem Bogenhausener Juwel. Neben dem bereits abgetrennten, eingezäunten Spielplatz für Kleinkinder soll eine erweiterte hundefreie Zone eingerichtet werden, »auf dem unsere Kinder Fangen, Versteck und mit dem Ball spielen können, ohne in Hundekot zu treten«. Der BA befasste sich mehrfach mit der Angelegenheit. Die geplante Einfassung mit geschälten Baumstämmen samt Hinweistafel löste neben Emotionen auch Widerstände aus – Stichworte: Verschandelung, Hindernisse. Um eine allseits akzeptable Lösung zu finden, fand jetzt auf Anregung von CSU-Lokalpolitiker Peter Reinhardt der von Paula Sippl (Grüne), Vorsitzende des Unterausschusses Soziales/Bildung/ Sport, geleitete Runde Tisch statt, bei dem sich neben mehreren Bürgern auch Kommunalpolitiker engagierten. »Wie kann der Platz von allen genutzt und wie kann die Schönheit der Anlage bewahrt werden« – das sind die zentralen Fragen, erläuterte Sippl die Ausgangslage und gab sich überzeugt. »Wir versuchen, alle Interessen unter einen Hut zu bringen – das werden wir schaffen.«

»Ich will keine Hilfspolizei!«

Axel Ahammer zur Sache: »Die Intention ist, dass der Platz bespielbar wird, was er heute nicht ist.« Mitstreiterin Claudia Denk assistierte, begründete und ergänzte: »In der näheren Umgebung gibt es keinen Spielplatz. Wir wollen aber keine Fronten aufbauen.« Wie all das umgesetzt und wie die Grünanlage von den ungeliebten Hinterlassenschaften der Hunde freigehalten werden kann – das regte die Phantasie der Anwesenden an.

Aus der Ideensammlung: Kommunale Parküberwachung, Kontrollen durch Anwohner und/oder die Polizei, Verwarnungen, Geldbußen, Kinder sollen Hundebesitzer ansprechen, Anlage einzäunen, um Vierbeiner effektiver abzuhalten, Fotografieren der »Tretminen«-Hinterlasser, Abgrenzung der Spielwiese mit einer Hecke statt Stämmen oder stattdessen farbige Fähnchen setzen. Oder einfach ans schlechte Gewissen appellieren: »Schimpfen löst Widerstand aus. Man muss die Leute, die den Schmutz ihrer Hunde nicht wegräumen, einfach beschämen, freundlich eine Tüte reichen, das funktioniert«, so ein Teilnehmer, der dies aus den USA kennt.

CSU-Fraktionssprecher im BA und Stadtrat Robert Brannekämper bekräftigte: »Ich will keine Hilfspolizisten« und erntete dafür Zustimmung von allen Seiten. Ahammer baute darauf auf: »Wir sind in einer lebendigen Stadt. Die Hunde sollen nicht weg. Es geht nur miteinander, gemeinsam mit den Hundebesitzern, nicht gegeneinander« und plädierte für eine optische Markierung. Der Anlieger unterstützte damit den Poller-Vorschlag von Peter Freiherr von Wiedersperg, der ergänzte: »Die grünen Pfosten kennen und verstehen alle Hundebesitzer.« Wiedersperg schlug überdies wegen achtlos weggeworfener Abfälle vor, »ein, zwei Abfallkörbe mehr aufzustellen – bitte mit Deckel, auch für die vorhandenen Abfallbehälter, denn sonst holen die vielen Krähen alles wieder raus«. ikb

Artikel vom 08.02.2011
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