Runder Tisch zum Spielplatz am Shakespeareplatz

Bogenhausen · Pro und kontra Baumstämme

Umstrittene Gestaltung: der abgetrennte Spielplatz für Kleinkinder am Shakespeareplatz. Foto: ikb

Umstrittene Gestaltung: der abgetrennte Spielplatz für Kleinkinder am Shakespeareplatz. Foto: ikb

Bogenhausen · Seit fünf Monaten geht’s rund um die kleine Grünanlage zwischen Possart-, Holbein- und Keplerstraße – wegen der Abtrennung mit geschälten Baumstämmen für einen Spielplatz und der Hinweistafel dazu.

Die Ablehner sprechen von »Umgestaltung, Verschandelung, und Hindernissen«. Mehrfach hatte sich der Bezirksausschuss (BA) mit der Angelegenheit befasst, bei einem Runden Tisch mit den Anwohnern soll demnächst eine allseits akzeptable Lösung gefunden werden.

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Ausgangspunkt ist der Wunsch einer Elterngruppe nach mehr Spielraum für ihre Kinder. Neben dem bereits abgetrennten Spielplatz für Kleinkinder soll »eine erweiterte hundefreie Zone« eingerichtet werden, »auf dem unsere Kinder Fangen, Versteck und mit dem Ball spielen können, ohne vom Hundekot belästigt zu werden«.

Angeregt wurde eine Abtrennung mit einer Hecke oder einem Zaun. Beide Vorschläge verwarfen bei einer Ortsbesichtigung die Experten aus dem Baureferat, sie plädierten für die Baumstämme. Das Initiatoren-Trio stimmte begeistert schriftlich zu: »Wir freuen uns auf die gefundene Lösung, dass mehr als 50 Prozent des Platzes zur Keplerstraße als Kinderspielwiese ausgewiesen, durch ein Schild und Hundepoller als solche kenntlich gemacht wird. Sie haben gezeigt, dass es die Stadt mit ihrem Anspruch eine Stadt für Kinder zu sein, ernst meint.«

Gegen die Änderungen protestierte Hans-C. Koenig: »Ich empfehle, das hässliche Schild abzubauen, keine geschälten Bäume auf die Wiese zu legen, das sieht grässlich aus, und die Wiese einfach durch eine Hecke in der Mitte zu trennen. Das könnte den Platz sogar noch schöner aussehen lassen.« Und weiter: »Die viel zu hohe silberne Stange, auf der sich das Schild Kinderspielplatz befindet, wurde inzwischen netterweise grün angestrichen. Das Schild ist aber immer noch doppelt zu groß und die Stange doppelt zu hoch.«

Indes, der BA hat die Maßnahmen befürwortet, blieb aber offen für »bessere, gangbare Lösungsvorschläge«. Koenig reagierte auf den BA-Antwortbrief erneut: »Es geht um die Schönheit des Platzes, ob der Spielplatz tatsächlich als Spielplatz genutzt wird, und vor allem, ob die Stadt diese Absperrungen pflegen wird, nachdem zahlreiche Holzbänke seit zehn Jahren verdreckt herumstehen.« Die Kommunalpolitiker dazu in ihrer Stellungnahme: »Gerade die Schönheit des Platzes gebietet es, ihn zur Abtrennung einer Spielwiese nur minimal zu verändern.

Dies glauben wir durch das Verlegen von Baumstämmen zu erreichen. Denn diese dienen nicht nur einer natürlichen Grenzziehung, sondern sie eignen sich auch zum Balancieren und als Sitzgelegenheit. Außerdem können sie, falls im Laufe der nächsten Jahre keine Kinder spielen wollen, leicht wieder entfernt werden.«

»Es ist schade, wenn man einen Platz in Stücke zerschneidet, er soll doch für alle Bürger da sein«, meinte ein Anlieger bei der Tagung des Gremiums. Und ein anderer zum Thema Hundekot: »Nur eine kleine Minderheit von Hundebesitzern räumt die Hinterlassenschaften nicht weg. Die Tütenspender werden gut angenommen.« Hin und her, pro und kontra – Xaver Finkenzeller (CSU) schlug deshalb einen »Runden Tisch mit den Anwohnern vor, um für den wunderschönen Platz gemeinsam eine Lösung zu finden«. Dem stimmten die Lokalpolitiker einhellig zu. ikb

Artikel vom 20.12.2010
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