Pilotprojekt in Oberhaching sucht noch Mitstreiter

Oberhaching · Erster Hörpfad

Das Wagnerhaus ist ein sicherer Kandidat für den Hörpfad. Carmen Böhlke (l.) und Michaela Feulner-Kaboth freuen sich auf das Projekt.	Foto: Pietsch

Das Wagnerhaus ist ein sicherer Kandidat für den Hörpfad. Carmen Böhlke (l.) und Michaela Feulner-Kaboth freuen sich auf das Projekt. Foto: Pietsch

Oberhaching · Mit einer »Landkarte des Hörens« die Heimat besser kennenlernen, das soll schon bald in Bayern möglich werden. Dieses ehrgeizige Ziel hat sich die Oberhachinger Volkshochschule (VHS) für das kommende Sommersemester gesetzt.

Statt mit Reiseführer oder Heimatbuch beschwert, könnten sich Besucher und Interessierte die neue akustische Landkarte dann auf ihr Handy oder ihren MP3-Player laden und passend zur jeweiligen Sehenswürdigkeit die dazu gehörige Audio-Datei bequem abspielen. Die Hände blieben frei, die Augen könnten ungehindert das Beschriebene betrachten. Das Konzept, das auf engem Raum in vielen Museen und Sehenswürdigkeiten der Welt schon seit Jahren üblich und erfolgreich ist, soll nun auf einen ganzen Lebensraum übertragen werden.

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Die Idee dazu kam von der »Stiftung Zuhören«, die sich der Förderung des Zuhörens als kulturelle Grundfertigkeit, »als Voraussetzung, die Welt wahrzunehmen, sie zu entdecken und sie zu gestalten«, verschrieben hat. Bei der Suche nach einem Partner für die Umsetzung dieser Idee stieß Elke Dillmann, von der Stiftung Zuhören auf die Oberhachinger VHS, die als Gegenpol zum angebotenen »Studium Generale« auch ein »Studium Regionale – Wissen rund um Bayern« anbietet. Viel Überzeugungsarbeit musste Dillmann daher bei der VHS nicht leisten.

Die Dozentin Michaela Feulner-Kaboth und auch die Leiterin der VHS Carmen Böhlke fanden an der Idee schnell Gefallen, zumal sich die Stiftung Zuhören, die von mehreren Rundfunk- und Landesmedienanstalten unterstützt wird, auch an der Umsetzung des Projektes beteiligen wird. Im Rahmen eines VHS-Kurses soll nun im Sommersemester in Oberhaching der erste Teil der Karte entstehen. Sehenswürdigkeiten, Naturschönheiten, kulturhistorisch oder naturwissenschaftliche Besonderheiten sollen durch die Kursteilnehmer ausgewählt und akustisch aufbereitet werden. Ob Texte, Geräusche oder Musik, der Phantasie der Teilnehmer sind dabei keine Grenzen gesetzt. Neben dem kreativen Teil, können die Kursteilnehmer dadurch auch den Umgang mit hochwertiger Audiotechnik erlernen.

Wird das Oberhachinger Pilotprojekt ein Erfolg, könnte das Kurskonzept von anderen bayerischen Volkshochschulen übernommen werden und so nach und nach eine komplette hörbare bayrische Landkarte entstehen.Welche Oberhachinger Sehenswürdigkeiten in die neue Landkarte aufgenommen werden, steht bis jetzt noch nicht fest, erklärt Kursleiterin Feulner-Kaboth, wenngleich sie selbst schon einige Ideen mitbringt: So böten sich in ihren Augen zum Beispiel die Keltenschanze, die Kugler Alm und das Wagnerhaus als mögliche Punkte auf der Karte an. Nun hofft Feulner-Kaboth auf genügend Interessierte, die bei dem Projekt, das auf etwa zehn Doppelstunden angesetzt ist, mitmachen wollen. Doch auch wer weniger Zeit hat, ist im Kurs herzlich willkommen. Gesucht werden nicht nur historisch oder kulturell Interessierte, sondern es können auch Menschen mitmachen, die zum Beispiel besonders gute Sprecher sind, oder sich auf die Audiotechnik spezialisieren wollen, stellt die Kursleiterin klar.

Wer sich für die Landkarte des Hörens interessiert oder sogar selbst mitmachen will, kann sich am Mittwoch, 2. Februar um 19 Uhr im Kurszentrum der VHS in Deisenhofen selbst einen Eindruck von dem Projekt verschaffen. Pietsch

Artikel vom 18.01.2011
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