Frauenfußball | Wochenanzeiger

Die Frauenfußball-Sparte beim TSV 1860 München beendet die Saison 2023/2024 mit drei Titeln. Sowohl die erste wie die zweite Mannschaft und auch die U17-Juniorinnen gehen als Tabellenführerinnen über die Ziellinie. Mit einem 4:0 (2:0) über den Verfolger FC Dreistern Neutrudering machte der TSV 1860 München II vor knapp 200 Zuschauern zuhause in Obergiesing am vorletzten Spieltag die Meisterschaft in der A-Klasse klar.

Vor der Rekordkulisse von mehr als 300 Zuschauern besiegten die Frauen des TSV 1860 München in der Kreisklasse ihre ärgsten Rivalinnen um die Meisterschaft, die Spielgemeinschaft aus SV Sentilo-Blumenau und SV Pullach nach intensivem Kampf mit 1:0 (0:0). Nach ihrem Erfolg führen die Löwinnen das Klassement mit sechs Punkten Vorsprung an. Der Meistertitel rückt für die Giesingerinnen damit in greifbare Nähe.

Einen Fehlstart nach der Winterpause haben die Bayernliga-Fußballerinnen des SC Amicitia München hingelegt. Nach den Niederlagen beim FC Forstern (0:3) und gegen den FC Ezelsdorf (1:4) ging am Wochenende auch das Gastspiel beim TSV Theuern mit 0:2 verloren. Der Klassenerhalt wird für die Aufsteigerinnen immer schwerer.

„In Sendling kommt das Projekt Mädchen an den Ball wirklich wahnsinnig gut an. Normalerweise sind mindestens 30 Mädels nachmittags da. Alle haben total Spaß, wir haben mit den Eltern vor Ort geredet, wir haben mit den Kindern vor Ort geredet, wir haben mit den Trainerinnen gesprochen - alle haben gesagt, es läuft super. Alle haben Spaß, es muss unbedingt weiter stattfinden”, wie Barbara Lauterbach (Grüne) von ihrem gemeinsamen Besuch mit Sahra Aboudarar (Grüne) beim Projekt Mädchen an den Ball den Mitgliedern im Sendlinger Bezirksausschuss (BA 6) berichtete. Der gemeinnützigen Verein „BIKU e.V.“, der das Projekt Mädchen an den Ball ins Leben gerufen hat, beantragte beim Bezirksausschuss Gelder über 2.300 Euro um das Projekt, das im September in Sendling gestartet ist, zu verlängern. Die Mitglieder im Sendlinger Bezirksausschuss, die allesamt das Projekt gutheißen, stimmten geschlossen für den Budgetantrag und bewilligten das beantragte Budget.

In England läuft die Frauenfußball-Europameisterschaft. Doch wie ist es um die Sportart in Deutschland bestellt? Anna Seliger, Initiatorin und Projektleiterin von „Mädchen an den Ball“ spricht von einem „absoluten Niedergang des Mädchenfußballs” und verweist auf Zahlen der Sportschau: Demnach habe der Deutsche Fußball-Bund von 2010 bis 2020 die Hälfte seiner Mädchenmannschaften verloren (2010 nahmen noch 8.665 Teams - Juniorinnen bis 16 Jahre - am Spielbetrieb teil, in der Saison 21/22 meldeten die Vereine nur noch 3.987 Mädchenmannschaften an). „Das ist eine Katastrophe”, sagt Seliger. So weit will Frank Ludewig, der Münchner Kreisvorvorsitzende des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), nicht gehen. Die Statistik sei nicht verifiziert, schränkt er ein. Dennoch sieht er die grundsätzliche Problematik: „Die Tendenz geht nach unten, man muss gegensteuern!”