Kultur | Wochenanzeiger

„Das Haus hat Filmformat“, freut sich die Leiterin des Gilchinger Museums, Annette Reindel. Und damit meint sie die Maße der Hausfassade, die ein Filmabspielen ohne Ränder an den Seiten erlaubt. Bereits in den vergangenen Jahren wurde dies für eine Ton- und Videoinstallation unter dem Motto „Das Museum leuchtet“ genutzt. Zum zehnjährigen Jubiläum der Kulturwoche soll das Ganze ausgeweitet werden. Gemeinsam mit dem Gilchinger Schreibtreff „die WortReichen“ hat Filmemacher Andreas Wening einen 15-minütigen Film kreiert, der das Werson-Haus neu erleben lässt.

Das kunterbunt bemalte Klavier hat eine magnetische Anziehungskraft. Immer wieder bleiben Leute neugierig vor dem Instrument stehen. „Setz dich hin und spiel los“, steht auf einem angehefteten Plakat. Das lassen sich viele nicht zweimal sagen und nehmen auf dem – ebenfalls bemalten – Hocker Platz. Zuerst stand das Klavier bei der Stadthalle Germering, in der letzten Woche am Kleinen Stachus und bis zum 27. soll es Lust auf’s Spielen oder Klimpern beim Mehrgenerationenhaus Zenja machen.

Sie singen, basteln, spielen Theater oder treffen sich zum geselligen Austausch. Für ihr Engagement bei der Integration und dem Miteinander in der Dorfgemeinschaft hat die Kulturgruppe der Nachbarschaftshilfe Weßling einen mit 1000 Euro dotierten Anerkennungspreis vom Landkreis Starnberg bekommen. Die Kulturpreise waren in diesem Jahr für die Sparte „Foto-, Film- und Videokunst“ ausgeschrieben.

Seit vielen Jahren gehört das Zeit+Raum-Museum hinter dem Germeringer Rathaus zum kulturellen Leben der Stadt. „Aber immer wieder treffe ich Leute, die es gar nicht kennen“, bedauert Andrea Schaal, Vorsitzende des Fördervereins Stadtmuseum. Beim Tag des offenen Denkmals konnte diese Wissenslücke geschlossen werden. An diesem Tag wurde auch der Neuzugang der Ausstellung, das Modell der Alten Dorfkirche St. Martin, vorgestellt.

Es sind Kunstprojekte auf Zeit, die derzeit das Neubaugebiet Freiham beleben. Sechs Künstlerteams geben unter dem Motto „Freiham Future“ eine originelle Sicht auf das Wohnquartier aus einer kreativen Perspektive. Da trifft man beispielsweise auf den Kobold Pumuckl, auf vor den Baggern geretteten und wieder angepflanzten Wildrosen, auf die archäologische Vergangenheit, auf Filme, Fotos und sogar auf eine neue „Sexy-Stadt“ Freiham.

„Hochkarätige Kultur vor der Haustüre genießen“, das verspricht der Verein „Unser Dorf“ mit seinem gerade erschienenen Herbstprogramm. Im Weßlinger Pfarrstadel erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Kulturangebot, das von Ausstellungen über Konzerte bis zum Kino reicht. Für Klassikfans ist der Auftakt der Konzertsaison im September. Am 21. tritt das Internationale Oboen-Trio um 19.30 Uhr mit Tamar Inbar, Ramón Ortega Quero und Hansjörg Schellenberger auf. Auf dem Programm stehen Werke von Beethoven und seinen Zeitgenossen.

„Gepresst, getrocknet, bedroht, verschleppt, als Geschenk verpflanzt in kalte Erde, als Trophäen kolonialer Herrschaft zunächst bestaunt, als Exotinnen begehrt…“, die Zeilen des Gedichts „Arboretum“ von Cony Lohmeier machen nachdenklich. Weitere acht Gedichte können im Park gefunden werden. Die Poesie hängt derzeit in meterlangen Stofffahnen von den Bäumen im Gilchinger Rathauspark. Unter dem Motto „Lauschen, Lesen, Verweilen“ hängen die Fahnen mit Gedichten des Arbeitskreises „Lyrik im öffentlichen Raum“ des Freien Deutschen Autorenverbands in den Bäumen.

„Wir sind kein Club der alten Schachteln“, diesen Spruch der Vorsitzenden des Kunstkreises Germering, Ulli Baab, zitierte Oberbürgermeister Andreas Haas bei der Eröffnung der Jubiläumsausstellung. Nach einer Führung durch die Schauräume in der ehemaligen Kaserne in der Otto-Wagner-Straße 80, hatte er „keine angestaubten Werke“ gesehen. Im Gegenteil: Unter dem Motto „gemeinsam 40 Jahre Kreativität feiern“ hatten 35 Vereinsmitglieder zu Pinsel, Farbe, Leinwand gegriffen und ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Die Ausstellung ist noch am nächsten Wochenende zu sehen.

Beim Kunstforum Gilching ist es gute Tradition, dass der Erlös der Langen Nacht der Kunst und Kultur für einen guten Zweck gespendet wird. So auch in diesem Jahr. 1000 Euro konnte Stefan Schilling für den LBV (Landesbund für Vogelschutz) auf einem symbolischen Scheck in Empfang nehmen. Das Publikum hatte Anfang Mai von 18 bis etwa 22 Uhr eine Mischung an kulturellen Highlights genießen können. Das reichte von Klassik, über Jazz bis zum Ballett.

Jetzt naht sie heran mit großen Schritten, die Rede ist von der "staaden Zeit". Wer es nicht ganz so "staad" mag, dem seien die vielen Weihnachtsmärkte ans Herz gelegt, die nun alle in den Startlöchern stehen. Und wie kann man die Vorweihnachtszeit besser begrüßen als mit einem heißen Punsch oder Glühwein in der Hand während man über einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt schlendert?! Hier haben wir Ihnen unsere Lieblinge zusammgengestellt: Der Ebersberger Christkindlmarkt findet am Samstag, 25. und Sonntag, 26. November, statt. Dieses Jahr öffnet auch das Rathaus wieder mit seinem Sitzungssaal und dem ersten Stock für verschiedene Angebote. Der Marktplatz erstrahlt in vorweihnachtlichem Glanz mit über 400 Lichtern des großen Weihnachtsbaums.

Wie es sich für eine echte Geburtstagsparty gehört, so wird auch in Otterfing anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Kulturwoche getanzt. Um genau zu sein, bieten sogar zwei Veranstaltungen in der Aula der Otterfinger Grundschule in der Schulstraße 10 die perfekten Voraussetzungen, um mal wieder ausgiebig das Tanzbein zu schwingen. Gleich zum Start der Kulturwoche, am Samstag, 28. Oktober, tritt Leos Live Band (ehemals Mittendrin) auf, um den Gästen richtig einzuheizen. „Da dauert es bekanntlich nicht lange, bis es die Besucher nicht mehr auf den Sitzen hält und getanzt wird”, berichtet Arne Hanselmann vom Organisationsteam. Mittlerweile hat die Kulturwoche, die immer in den Herbstferien stattfindet, schon einen festen Platz im Terminkalender der Gemeinde. Organisiert wird sie von Ehrenamtlichen, entsprechend günstig können auch die Eintrittskarten verkauft werden. Das Programm ist abwechslungsreich wie eh und je und bekannte Künstler präsentieren sich mit neuem Programm und Begleitung.

Gut gelaunt erwartet das Organisationsteam des Kultur im Oberbräu den Saisonstart am 23. September. „Die Talsohle ist überwunden, die Leute haben wieder Lust auf Kunst und Kultur”, freut sich die Geschäftsführerin Christine von Löwis of Menar. Und die gibt es nicht zu knapp im neuen Kulturprogramm, das den ersten Teil der neuen Saion abdeckt. Zwischen September und Dezember hat man die Qual der Wahl zwischen stolzen 60 Kulturveranstaltungen. „Wenn Biergarten- und Badesaison vorbei sind, starten wir wieder voll durch mit einem vielfältigen Programm im Festsaal, FoolsTheater, KulturBistro und Foyer”, freut sich Veronika Leo, stellvertretende Geschäftsführerin des Kultur im Oberbräu. Ab Spätherbst wird dann die zweite Hälfte des Kulturprogramms für den Rest der Saison bekannt gegeben, informiert Veronika Leo weiter.

Eine Ballerina tanzend auf einem Holzsteg, ein Klavier auf einem Floß mitten im See, ein Tänzer auf einem Baumstumpf im Wald und eine venezianische Gondel im bayerischen Wörthsee – es sind die Kontraste, von denen der Kurzfilm „Lake of Dreams“ lebt. Der in Wörthsee lebende Komponist und Regisseur Axel Werner hat mit dem drei Minuten langen Streifen den dritten Teil seiner „Blue Hour Collection“ produziert. Bei der Filmpremiere am Wörthsee präsentierte er dem Publikum einen stimmungsvollen Musik- und Kunstfilm voller ungewöhnlicher Perspektiven.

Zum temperamentvollen Finale im 41. Kammermusikzyklus 2022/23 des Kulturvereins Zorneding-Baldham am Sonntag, 14. Mai, trifft das legendäre Tschechische Nonett auf die Mezzosopranistin Natalya Boeva, Gewinnerin des ARD-Wettbewerbs 2018. Das Konzert findet statt im Alter Speicher Ebersberg, los geht es um 18 Uhr.