Veröffentlicht am 23.09.2024 08:55

Museum wird bei der Kulturwoche zur Filmfassade


Von Patrizia Steipe
Sylvia Oertel „spinnt” den Schicksalsfaden, den Annette Reindel mit einer Ton- Videoinstallation an der Museumswand aufgreift.  (Foto: pst)
Sylvia Oertel „spinnt” den Schicksalsfaden, den Annette Reindel mit einer Ton- Videoinstallation an der Museumswand aufgreift. (Foto: pst)
Sylvia Oertel „spinnt” den Schicksalsfaden, den Annette Reindel mit einer Ton- Videoinstallation an der Museumswand aufgreift. (Foto: pst)
Sylvia Oertel „spinnt” den Schicksalsfaden, den Annette Reindel mit einer Ton- Videoinstallation an der Museumswand aufgreift. (Foto: pst)
Sylvia Oertel „spinnt” den Schicksalsfaden, den Annette Reindel mit einer Ton- Videoinstallation an der Museumswand aufgreift. (Foto: pst)

„Das Haus hat Filmformat“, freut sich die Leiterin des Gilchinger Museums, Annette Reindel. Und damit meint sie die Maße der Hausfassade, die ein Filmabspielen ohne Ränder an den Seiten erlaubt. Bereits in den vergangenen Jahren wurde dies für eine Ton- und Videoinstallation unter dem Motto „Das Museum leuchtet“ genutzt. Zum zehnjährigen Jubiläum der Kulturwoche soll das Ganze ausgeweitet werden. Gemeinsam mit dem Gilchinger Schreibtreff „die WortReichen“ hat Filmemacher Andreas Wening einen 15-minütigen Film kreiert, der das Werson-Haus neu erleben lässt.

Als Leitmotiv haben sich die fünf kreativen Schreiber den Begriff „Schicksal“ gewählt. Mit dem Begriff wird nicht nur die aktuelle Sonderausstellung zum Thema „Euthanasie“ im Haus umfasst, die Autoren und Autorinnen möchten vor allem das Publikum, „auf eine Schicksalsreise, die mit Worten komponiert ist“, mitnehmen, wie Sylvia Oertel vom Schreibtreff erklärt. In verschiedenen Abschnitten soll der „Lebensfaden von der Geburt bis zum Ende“ gesponnen werden. Dabei ist das Ganze „nicht autobiografisch, sondern eher philosophisch“, verspricht sie. Außerdem soll dem oft negativ konnotierten Begriff „Schicksal“ etwas Positives entgegen gesetzt und alle Sinne angeregt werden. Zu den Texten, die von den Autoren gelesen und von Wening im Tonstudio aufgenommen wurden, hat er passende visuelle Motive aus der Natur sowie Melodien unterlegt. „Das Sprechen haben wir vorher geübt, Akzente an bestimmten Worten gesetzt und geschaut, dass wir mit der Zeit hinkommen“, so Oertel.

„Silent Disco”

Der Film soll den ganzen Abend über in einer Art Endlosschleife laufen. Um die Worte zu hören, werden Kopfhörer verteilt, erklärt Annette Reindel. „Silent Disco“ nennt sie dies.
Die Idee, Teil der Licht-Ton-Installation zu werden, kam Sylvia Oertel, als sie vor zwei Jahren die damalige Lichtschau sah. „Das hat mich total fasziniert“, erinnert sie sich. Für ihre experimentierfreudige Gruppe, die sich seit 2019 einmal im Monat in der Familieninsel trifft, wäre ein solches Projekt genau das Richtige, fand sie. Bei ihren Mitschreibern und Reindel stieß sie auf offene Ohren. Lange wurde an dem Konzept gearbeitet, die Themen an die einzelnen Mitglieder verteilt und an den Texten gefeilt. „Sie sollen berührend, bewegend, tiefsinnig und Emotionen weckend sein“, erklärt Oertel. Mittlerweile ist in der Gruppe das Lampenfieber groß. Schließlich tritt sie mit ihren Texten das erste Mal öffentlich auf. „Das hat schon eine gewisse Größe für uns“, gibt Oertel zu und: „Es wird Zeit, dass es endlich losgeht“. Die Vernissage der Filminstallation „Das Museum leuchtet“ findet am Freitag, 18. Oktober, um 19 Uhr statt. Anschließend wird die Vorführung alle 20 Minuten bis 24 Uhr wiederholt. Weitere Aufführungen sind am Samstag, 19. und am Sonntag, 20. Oktober jeweils von 19.30 bis 23 Uhr. Zeitgleich ist das Museum (Wersonhaus, Brucker Straße 11 in Gilching) geöffnet.

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