Deportation vor 85 Jahren: Gedenken im kbo-Klinikum Haar

Mit der Deportation von 25 Männern aus der damaligen Pflegeanstalt Eglfing-Haar in die Tötungsanstalt Grafeneck begann am 18. Januar 1940 nicht nur das dunkelste Kapitel der Geschichte des heutigen kbo-Isar-Amper-Klinikum Klinikums. Diese Deportation war zugleich der Beginn eines hunderttausendfachen Mordens. Mehr als 250.000 psychisch erkrankte und behinderte Menschen wurden in den folgenden Jahren in Deutschland von den Nazis ermordet.

„Mit Entsetzen blicken wir heute noch auf dieses Verbrechen”, teilt das kbo-Isar-Amper-Klinikum zum Jahrestag mit: „Menschen, die dringend medizinische Hilfe und Unterstützung gebraucht hätten, wurden durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik der Tötungsmaschinerie ausgeliefert.”

Am Samstag, 18. Januar, gedenken das kbo-Isar-Amper-Klinikum und die Gedenkinitiative gemeinsam den ermordeten Menschen in Haar. Die Gedenkveranstaltung im Gesellschaftshaus des kbo-Isar-Amper-Klinikums (Ringstraße 36) beginnt um 10 Uhr mit Grußworten von Thomas Schwarzenberger, Bezirkstagspräsident Oberbayern, und Franz Podechtl, Vorstandsvorsitzender kbo. Nach dem Gedenken an mehrere Ermordete durch deren Angehörige wird um 11 Uhr eine „Bibliothek der Namen“ eingeweiht.

north