Bild
Bild

Auf der Landshuter Allee bleibt Tempo 30


Von Beatrix Köber
Zugunsten der „Luftreinhaltung“ gilt ab der Donnersbergerbrücke und entlang der Landshuter Allee auch künftig Tempo 30. (Foto: kö)
Zugunsten der „Luftreinhaltung“ gilt ab der Donnersbergerbrücke und entlang der Landshuter Allee auch künftig Tempo 30. (Foto: kö)
Zugunsten der „Luftreinhaltung“ gilt ab der Donnersbergerbrücke und entlang der Landshuter Allee auch künftig Tempo 30. (Foto: kö)
Zugunsten der „Luftreinhaltung“ gilt ab der Donnersbergerbrücke und entlang der Landshuter Allee auch künftig Tempo 30. (Foto: kö)
Zugunsten der „Luftreinhaltung“ gilt ab der Donnersbergerbrücke und entlang der Landshuter Allee auch künftig Tempo 30. (Foto: kö)

Tempo 30 auf der Landshuter Allee sorgt – neben anderen Effekten – auch für bessere Luft. Zu diesem Ergebnis kommt das Monitoring, das Vertreter des Referats für Klima- und Umweltschutz (RKU) und des Mobilitätsreferats (MOR) jüngst vorlegten. Um die zulässigen Grenzwert für Stickstoffdioxid einzuhalten, soll daher künftig am Mittleren Ring weiterhin ausgebremst werden. Der Mobilitätsausschuss und der Ausschuss für Klima- und Umweltschutz des Münchner Stadtrats haben sich für die Etablierung der Tempo-30-Regelung entschieden. Die noch ausstehende Zustimmung des Stadtrat-Plenums gilt als sicher.

Die Luftmessstelle an der Hirschbergstraße schlug bislang an den meisten Tagen des Jahres zu deutlich aus und macht die Landshuter Allee zum Sorgenkind in Sachen „Luftreinhalteplan“ der Stadt München. Um zu untersuchen, welche Methoden helfen könnten, die Luftverschmutzung zu reduzieren und bestenfalls auf den zulässigen EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm zu kommen, wurde Tempo 30 auf der Landshuter Allee angeordnet. Im Juni 2024 startete der Versuch, wonach auf einem etwa 2,5 Kilometer langen Abschnitt des Mittleren Rings die Geschwindigkeitsreduzierung gilt. Und die Maßnahme wirkt sich positiv auf die Messwerte aus: Erstmals seit vielen Jahren konnten im Jahresmittel die Richtwerte eingehalten werden. Und laut Prognosen könnten die Werte sogar weiter sinken.

Langsamer und weniger Verkehr

Grundsätzlich, so erklären die Vertreter vom RKU und MOR, die ihre Untersuchungsergebnisse jüngst im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) präsentierten, könnten bessere Luftwerte durch zwei Faktoren verbessert werden: 1. Der Verkehr wird flüssiger, oder 2. Der Verkehr wird weniger. In der Landshuter Allee greift mit Tempo 30 zweites.
Beobachtet wurde im Rahmen des Tempo 30-Versuchs zwar: „Es staut sich früher, und der Stau löst sich schlechter auf“, wie die Experten vom RKU und MOR im BA erklären. Der positive Effekt indes: In Folge der Tempo 30-Anordnung fahren Autos auf der Landshuter Allee zum einen langsamer, zum anderen reduzierte sich der Verkehr um zehn Prozent.

„Probates Mittel“

Ein Zehntel der Autofahrer scheinen den täglichen Verkehr hier jetzt meiden zu wollen und weichen aus, unter anderem auf die Dachauer Straße oder den Wintrichring. In den Ausweichstraßen aber könne man laut Untersuchungsergebnissen eine verkehrliche Mehrbelastung kaum nachweisen. Für die Luft auf der Landshuter Allee brachte die Maßnahme jedenfalls Gutes. Die Experten sehen daher die Tempo-30-Regelung, trotz auch negativer Effekte, als „probates Mittel“ an und empfehlen die Weiterführung.
Seit der Tempo-30-Regelung sind außerdem die Unfallzahlen gesunken – ob und in welcher Weise dies jedoch mit der Geschwindigkeitsreduzierung zusammenhängt, hat das Untersuchungsteam nicht eingehend nachgeforscht.

Mehr nötig bis 2030

Der BA 9 gab zu Tempo 30 seine Zustimmung, bittet aber darum, dass beim nächsten Monitoring der Schleich- bzw. Ausweichverkehr in weiteren Straßen im Umfeld der Landshuter Allee, wie etwa der Haneberg-, Braganza- oder auch Dom-Pedro-Straße betrachtet werden mögen. Auch fordert der BA, dass bei weiteren Prüfungen von Maßnahmen laufende wissenschaftliche Studien berücksichtigt werden. Und weitere Maßnahmen werden nötig, wenn der Grenzwert für die Stickstoffbelastung 2030 auf 20 Mikrogramm gesenkt werden wird, so die Experten. Eine Verschärfung des Dieselfahrverbots hat sich aber zunächst erledigt.

north