Waldkindergarten könnte Lösung bringen

Sauerlach · Kindergartenplätze fehlen

Sauerlach · Der Gemeinde fehlen Kindergarten- und Krippenplätze. Das berichtete Bürgermeisterin Barbara Bogner dem Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung. Auf der Suche nach einer kostengünstigen Lösung zur Unterbringung der Kinder, diskutierten die Räte nun die Einrichtung eines Waldkindergartens auf Zeit und die Möglichkeit eines Krippenneubaus unter privater Trägerschaft.

Während anderswo die Gemeinden allmählich überaltern und sich ganze Landstriche schleichend entvölkern, treiben in Sauerlach und vielen anderen Landkreisgemeinden die zunehmenden Kinderzahlen den Bürgermeistern Sorgenfalten auf die Stirn. Denn schon ab 2013 müssen sie für über 30 Prozent der Kleinkinder und 100 Prozent der Kindergartenkinder qualifizierte Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stellen.

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Dazu sind sie von der Bayerischen Staatsregierung verpflichtet. Seit diese Regelung 2001 beschlossen wurde, ist Sauerlach fieberhaft dabei, ausreichend Kinderbetreuungseinrichtungen zu bauen. Dank der massiven Investitionen gibt es inzwischen zehn Kindergartengruppen in denen, jeweils maximal 25 Kinder Platz finden, so Bogner. Dazu müsste aber die Integrationsgruppe im Kindergarten Regenbogen aufgelöst werden. Weitere 20 Kinder sind schon jetzt in einer Notgruppe im Kindergarten St. Andreas untergebracht. Insgesamt stünden in der Gemeinde rein rechnerisch also derzeit maximal 270 Plätze zur Verfügung, 253 davon sind im laufenden Jahr besetzt, resümierte die Bürgermeisterin.

Doch es reicht noch immer nicht. Dank des enormen Zuzugs, wird die Zahl der Kinder noch einmal ansteigen. Mit mindestens 276 Kindergartenkindern rechnet die Verwaltung im Jahr 2010/2011. Erst ab dem Jahr 2012 könnte sich die Situation langsam entspannen. Die Vorteile eines Waldkindergartens für die Gemeinde liegen unter diesen Gesichtspunkten auf der Hand: Sauerlach müsste weder in Gebäude investieren noch nennenswerte Unterhaltskosten zahlen. Sogar ein Trägerverein mit Waldkindergarten-Erfahrung hätte sich schon gefunden, berichtete Bogner bei der Sitzung. Und wenn die geburtenstarken Jahrgänge wieder vorbei sind, könne man einen Waldkindergarten auch leicht wieder auflösen, um die Auslastung der anderen Kindergärten nicht zu gefährden, schlug sie vor.

Bei der Mehrheit der Räte fand sie für die Idee eines Waldkindergartens ein offenes Ohr, mit der vorgeschlagenen Begrenzung auf drei Jahre konnte sich Bogner allerdings nicht durchsetzen. »Wenn es nach mir ginge, hätten wir überhaupt nur noch Waldkindergärten«, unterstützte Charlotte Quest (Grüne) den Vorschlag. Nun müssen sich nur noch genügend Interessenten finden. Um ein Defizit zu vermeiden, beschloss der Gemeinderat mit 17 : 4 Stimmen den Waldkindergarten nur zu genehmigen, wenn bei der Einschreibung im Februar mindestens 18 Kinder angemeldet werden.

Pietsch

Artikel vom 17.02.2010
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