Der erste Entwurf der Kulturgeschichtspfade Schwabing-Freimann ist fertig

Schwabing · Künstler und kleine Leute

Dr. Ulrike Haerendel an einer der Stationen des Kulturgeschichtspfades: Am Artur-Kutscher-Platz stand früher die Arbeitersiedlung »Sackzipfel«.	 Foto: ks

Dr. Ulrike Haerendel an einer der Stationen des Kulturgeschichtspfades: Am Artur-Kutscher-Platz stand früher die Arbeitersiedlung »Sackzipfel«. Foto: ks

Schwabing · Sie sind auf einem guten Weg: der erste Entwurf der sogenannten Schwabinger Kulturgeschichtspfade ist fertiggestellt und wurde dem Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12), der sich für die Pfade beworben hatte, am vergangenen Dienstag, 27. März, zur Entscheidung vorgelegt. Ab Mitte Juni sollen die handlichen Broschüren im Stadtbezirk, in den Außenstellen der Volkshochschule, der Stadtinformation im Rathaus und den Stadtbibliotheken erhältlich sein.

Ziel ist es anhand abgesteckter Routen Nicht-Münchnern einen Einblick in die Highlights des Stadtviertels zu geben.

Die Historikerin Dr. Ulrike Haerendel hat zusammen mit den städtischen Referaten drei Schwabinger Rundgänge erarbeitet. »Wir wollen die Dinge sichtbar machen, die vielleicht nicht mehr identifizierbar sind«, erklärt sie. So gibt es einen kulturellen Pfad, der vom Siegestor zunächst in die Giselastraße 23 führt. Hier trafen sich einst die »Giselisten«, eine Künstlergruppe rund um Wassily Kandinsky.

Wer sich eher für das historische und politische Schwabing von der Giselastraße bis zur Münchner Freiheit interessiert, kann sich hier bei einem etwa einstündigen Fußmarsch über die mittelalterliche Vergangenheit Schwabings informieren. Der Freimanner Pfad, der bereits an der Nachkriegssiedlung Alte Heide beginnt und bis Fröttmaning führt, sollte aufgrund der Streckenlänge eher mit dem Fahrrad abgefahren werden, meint Haerendel.

»Dies sind bereits meine sechsten Kulturgeschichtspfade«, erklärt sie. Seit dem ersten im Jahre 2005 habe auch sie dazugelernt, vor allem dürfe die Zeit vor Ort auf den Pfaden nicht vernachlässigt werden. »Bis zu 20 Stunden verbringe ich mittlerweile im Stadtteil, um mir alles genau anzuschauen.« Hinzukommen unzählige Stunden in Bibliotheken und Archiven, doch auch Zeitzeugen wurden befragt.

Auf der BA-Sitzung kam Haerendels Ausarbeitung gut an – der Entwurf wurde einstimmig angenommen, wenngleich sich viele Mitglieder über die Trennung von Schwabing West und Ost beschwerten »Ein gemeinsamer Pfad wäre historisch richtiger«, bemängelte der Vorsitzende Werner Lederer-Piloty (SPD). Als Bezirksausschuss muss man sich allerdings bewerben, eine Bewerbung des BA Schwabing-West sei bisher noch nicht eingegangen.

Die ersten 10.000 Exemplare sind ab Juni erhältlich. Die Kosten trägt, trotz leerem Stadtsäckel, die Stadt – die Broschüren gibt es gratis. Kathrin Schubert

Artikel vom 03.04.2007
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