Löwinnen müssen auf beste Stürmerin verzichten

Rückschlag im Meisterschaftskampf

Enges Ringen: Sechzig gegen Blumenau/Pullach. Foto: A. Seeler

Enges Ringen: Sechzig gegen Blumenau/Pullach. Foto: A. Seeler

München/Giesing · Im Kampf um den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse müssen die Frauen des TSV 1860 München einen herben Rückschlag wegstecken. Sofia Endrizzi wird aller Wahrscheinlichkeit nach in dieser Saison kein Spiel mehr bestreiten können. In der vergangenen Auswärtspartie beim FC Stern München 1919 III verletzte sich die Top-Torjägerin (bislang 23 Saisontreffer) der Giesingerinnen so schwer, dass weitere Einsätze wohl ausgeschlossen sind. Wie stark die Weiß-Blauen von ihrer Ausnahmestürmerin abhängig sind, zeigte sich am Wochenende im Spitzenspiel gegen die Spielgemeinschaft aus Sentilo-Blumenau und SV Pullach, das vor der stattlichen Kulisse von 340 Zuschauern mit 2:3 (1:2) an die engagierten Gäste ging.

Schon im Hinspiel kassierten die Weiß-Blauen gegen die Spielgemeinschaft mit 1:2 ihre bislang einzige Saisonniederlage. Nun triumphierten die Blumenauerinnen und Pullacherinnen erneut. Schon die erste Offensivaktion brachte die Führung für die Gäste. Eine flache Hereingabe über die linke Seite nutzte im Zentrum die völlig frei stehende Manuela Mehner zum 0:1 (2. Min.). Als nach einer Viertelstunde Ebru Yegin nach schnellem Umschaltspiel der Spielgemeinschaft steil geschickt wurde, ihr Sprintduell gewann und auf 0:2 erhöhte, musste man schon ein Debakel für die Löwinnen befürchten, die bis dahin kaum einen Fuß auf den Boden gebracht hatten. Ein berechtigter Strafstoß eröffnete nur wenig später den Gästen die Möglichkeit zur Vorentscheidung der Partie, doch Jaime French versagten vom Punkt die Nerven – sie setzte den Ball weit über das Tor.

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kamen auch die Löwinnen zu ersten eigenen Offensivaktionen. Meist stand dabei die emsige Michelle Le Nguyen aber allein auf weiter Flur. Sie war es auch, die sich kurz vor dem Pausenpfiff im Strafraum durchsetzte und auf 1:2 verkürzte (42. Min.). Kurz darauf segelte ein gefährlicher Freistoß von Le Nguyen nur knapp vorbei. Nach dem Seitenwechsel konnten die Sechzgerinnen die Partie offener gestalten. Ein direkter Freistoß, 25 Meter vor dem Tor, brachte den Ausgleich. Stefanie Stepberger trat an und setzte den Ball unerreichbar für Torhüterin Jessica Boronowski zum umjubelten 2:2 unter die Latte (63. Min.). Zwei Minuten später folgte die kalte Dusche. Schiedsrichter Florian Semrau wertete ein Tackling im Strafraum zum Entsetzen der Weiß-Blauen als Foul und pfiff Elfmeter. Diesmal schnappte sich Sabrina Strennberger den Ball und verwandelte sicher zum 2:3 (65. Min.).

Weil auf der Gegenseite der Pfiff bei einem äußerst rustikalen Einsatz einer Verteidigerin im Strafraum während der Schlussviertelstunde ausblieb, haderten die Löwinnen mit den Entscheidungen des Unparteiischen. Es bleibt aber die Erkenntnis, Trainer Mariano Frate muss sich dringend etwas einfallen lassen, wie er die durch Endrizzis Ausfall verloren gegangene Durchschlagskraft seines Teams in der Offensive kompensieren will. Am kommenden Sonntag gastiert der TSV 1860 München in der Kreisklasse beim Mitaufstiegsfavoriten DJK Pasing. Auf der Bezirkssportanlage an der Agnes-Bernauer-Straße 239 geht es für beide Teams bereits um alles oder nichts im Kampf um die Meisterschaft. Nur der Tabellenerste tritt den Weg in die Kreisliga an.

Im Vorspiel in der A-Klasse besiegte das zweite Frauenteam der Giesingerinnen den Tabellenführer SV München Laim mit 2:1 (0:1). Die frühe Führung für die favorisierten Gäste besorgte Petra Sandor (4. Min.). Nach dem Seitenwechsel drehte Joy Bredehorst mit zwei Toren (50. und 60. Min.) die Partie zu Gunsten der Reserve der Löwinnen.

(as)

Artikel vom 24.04.2023
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