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Von Verkehr bis Grünflächen
Haidhausen · Bürger haben viele Fragen zum Neubaugebiet am Ostbahnhof
Eine Visualisierung zeigt die neuen Orleanshöfe (links) vom Haidenauplatz aus gesehen. In dem Turm soll ein Hotel untergebracht werden. Foto: GVG mbH/teleinternetcafe urbanismus
Haidhausen · Nimmt der Verkehr noch stärker zu? Gibt es genügend Grünflächen? Und wie sieht es mit Kitas und Schulen aus? Zu dem geplanten Wohn- und Geschäftsviertel direkt am Ostbahnhof haben die Bürger viele Fragen an die Stadt München geäußert.
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Rund 500 Meter lang, aber nur maximal 70 Meter breit, ist das Gebiet, auf dem in den kommenden Jahren die "Orleanshöfe" entstehen. Eingezwängt zwischen Ostbahnhof, Orleansstraße, Haidenauplatz und den Gleisanlagen plant die Stadt München ein neues urbanes Quartier - und hatte daher zur Erörterungsveranstaltung eingeladen, die, in Zeiten der Pandemie längst Usus, digital stattfand.
Per Livestream konnten Interessierte die Ausführungen von Vertretern der Stadt, des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5), der Architekten und der Bauherren verfolgen, über einen Chat Fragen stellen, die zeitnah beantwortet wurden. Das Angebot wurde bemerkenswert gut angenommen.
Die Erschließung der Orleanshöfe, in denen neben Wohnungen auch Büros, Einzelhandel und zwei Kitas mit Kindergarten geplant sind, soll vollständig über die Orleansstraße erfolgen. Zu den ausschließlich unterirdischen Stellplätzen sind drei Ein- und Ausfahrten vorgesehen. "Der Verkehr auf der Orleansstraße ist jetzt schon kaum tragbar", kommentierte ein Teilnehmer. Hinzu kommt, dass künftig auf beiden Seiten der Orleansstraße ein Radweg verlaufen soll.
Zusätzliche Einfahrten birgen ein gewisses Gefahrenpotenzial. Beim ÖPNV sind Optimierungen vonnöten. Die Haltestelle Haidenauplatz will die Stadt verbreitern und barrierefrei ausbauen. Ein Bürger forderte einen zusätzlichen Tram-Stopp auf Höhe der Spicherenstraße, in jedem Fall kommt an diese Stelle eine Ampel.
Eine lebhafte Diskussion gab es um die Grünflächen. Wegen der starken Lärmbelastung durch Bahn, Tram und Autoverkehr sind in den vorliegenden Plänen keine öffentlichen Freizeitflächen vorgesehen. Das erholsame Grün soll innerhalb der Höfe, zum Teil auch auf den Dächern, gepflanzt werden und nur den Bewohnern als ruhiger Rückzugsort zugänglich sein.
Die Planer verweisen auf die nahegelegenen Erholungsflächen wie Hypopark und Haidenaupark - diese sind nach Ansicht vieler Anlieger allerdings jetzt schon überfüllt. "Zu ungesund für eine Freifläche, aber gesund genug für eine Wohnfläche", kommentierte ein Chat-Teilnehmer zynisch. Für großzügigere Grünflächen in den Orleanshöfen haben sich bereits der BA 5 und die CSU im Stadtrat ausgesprochen.
Vielfältige Fragen stellten die Bürger bezüglich der Nutzung der Gebäude. Nur die Hälfte der Fläche ist als Wohnraum vorgesehen. Im Norden und Süden des Neubaugebiets wird sich Gewerbe ansiedeln. Die Stadt setzt auf eine gute Mischung und erachtet Büros direkt am Ostbahnhof wegen der guten ÖPNV-Anbindung als nachhaltig und sinnvoll.
Auch Einzelhandel für den täglichen Bedarf wird es im Quartier geben. Entlang der Orleansstraße sollen im Erdgeschoss kleinere Geschäfte eröffnen. Dazu kommen zwei Kitas, die auch den Bedarf der schon bestehenden Nachbarschaft mit abdecken sollen. Für eine neue Schule besteht nach Angaben der Stadt kein Bedarf. Wenn die ersten Einwohner 2025 in den Orleanshöfen einziehen, werden die Grundschüler in der Flurstraße aufgenommen.
Kritisch gesehen wird das geplante Hotel, nicht nur von den Bürgern, sondern auch vom BA 5, der den Plänen ansonsten "grundsätzlich positiv" gegenüber steht, wie der Vorsitzende Jörg Spengler ausführte. Statt eines Hotels wären mehr Wohnungen sinnvoller gewesen. B. Schuldt
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