Aktion "Zu gut für die Tonne" rät zu kreativem Umgang mit Speiseresten

Restefreies Osterfest - Tipps und Ideen für Essensreste

Wenn nach Ostern noch Schokohasen übrig sind, sind diese zu schade für den Müll. Vielmehr kann man daraus noch köstlichen Schokoladenkuchen backen.  Foto: hw

Wenn nach Ostern noch Schokohasen übrig sind, sind diese zu schade für den Müll. Vielmehr kann man daraus noch köstlichen Schokoladenkuchen backen. Foto: hw

Bayern/München · Über die Hälfte der Lebensmittelabfälle in Deutschland fällt in privaten Haushalten an. Besonders an Feiertagen wird viel gekocht, oft bleiben Reste übrig. Zu den bevorstehenden Osterfeiertagen zeigt "Zu gut für die Tonne!", wie eine gute Planung, die richtige Speisenauswahl und Aufbewahrung typischer Ostergerichte sowie kreative Resteverwertung bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen helfen können.

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Ob traditionell Fisch an Karfreitag, Braten am Ostersonntag oder Eier, Kuchen und Schokohasen für zwischendurch – Ostern hält einige Leckereien bereit. Damit das Schlemmen zum Ende der Fastenzeit möglichst restefrei gelingt, hat Zu gut für die Tonne! Tipps zu Einkauf, Lagerung und Resteverwertung zusammengestellt.

Festessen in kleiner Runde: durchdacht und nachhaltig

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In diesem Jahr fällt das Osterfest aufgrund der Corona-Pandemie in vielen Familien kleiner aus als gewohnt. Doch was bedeutet das für den Speiseplan an den Feiertagen? Bei der Berechnung der richtigen Portionsgrößen hilft das Handmaß des Bundeszentrums für Ernährung: Eine Portion bemisst sich demnach an einer Hand voll und berücksichtigt somit auch den kleineren Hunger von Kindern, die naturgemäß kleinere Hände haben. Mit der richtigen Einkaufsplanung lässt sich zudem vermeiden, dass aus Gewohnheit zu viel gekauft und weggeworfen wird. Sinnvoll ist es, die Weiterverwertung der einzelnen Speisekomponenten bereits beim Einkauf mitzudenken und Zutaten entsprechend auszuwählen. Je besser der Speiseplan für das lange Osterwochenende durchdacht ist, desto weniger Reste entstehen. Helfen kann hierbei auch das sogenannte Meal-Prepping, das wir zu den Weihnachtsfeiertagen vorgestellt haben. Alternativ können auch bewusst Reste-Rezepte eingeplant werden.

Der Klassiker: Fisch an Karfreitag

In vielen Familien kommt am Karfreitag Fisch auf den Tisch. Wer beim Einkauf und der Verarbeitung ein paar Tipps beachtet, kann ihn auch am nächsten Tag noch genießen. Erkennungsmerkmale von frischem Fisch sind neben einer leuchtenden farbigen Haut hellrote Kiemen sowie klare hervortretende Augen. Außerdem sollte der Fisch frisch und nicht süßlich riechen sowie festes, elastisches Fleisch aufweisen. Beim Einkauf ist es ratsam, Fisch und Meeresfrüchte erst ganz zum Schluss an der Theke oder aus dem Tiefkühlregal zu holen, nach dem Zahlen direkt in eine Kühltasche zu packen und schnellstmöglich im heimischen Kühlschrank oder Tiefkühlfach zu verstauen. Tipps, wie sich Fisch aus nachhaltiger Fischerei erkennen lässt, liefert die Zu gut für die Tonne! – Website.

Die verbreitete Annahme, Meerestiere und Fische ließen sich nicht aufwärmen, stimmt nicht. Wer Fischgerichte gut kühlt, idealerweise auf der untersten Glasplatte über dem Gemüsefach, kann ohne Bedenken ein zweites Mal davon essen. In einem verschlossenen Behälter oder abgedeckt halten sie sich dort maximal zwei Tage. Um eventuelle Bakterien oder Keime abzutöten, empfiehlt sich ein Aufwärmen für zwei Minuten bei mindestens 70 Grad Celsius. Bereits zubereiteter Fisch lässt sich zudem einfach zu neuen Gerichten weiterverarbeiten. Die Reste machen sich beispielsweise gut in einer Soljanka, Kartoffelsuppe oder anderen Eintöpfen.

Backwaren länger genießen

Osterlamm, Hefezopf, Kuchen und Brötchen: Zum Osterbrunch sind Backwaren ganz besonders beliebt. Die große Auswahl führt jedoch häufig dazu, dass Reste übrigbleiben. Die richtige Aufbewahrung kann sie vor der Tonne bewahren: Frische und knusprige Brotkrusten oder Kleingebäck lagern am besten im Brotkasten oder in einem Tontopf mit Deckel. In den Kühlschrank gehört Brot nur bei sehr warmer und feuchter Witterung. Kuchen hingegen lagert gut im Kühlschrank bei etwa vier bis acht Grad. Brot, Brötchen, Hefegebäck, Biskuitböden, Obstkuchen und Rührkuchen lassen sich auch problemlos einfrieren – gut verschlossen im Tiefkühlbeutel sind sie bis zu sechs Monate haltbar.

Übrig gebliebenes Hefegebäck eignet sich wie die meisten hellen Brotsorten gut als Hauptzutat für Arme Ritter. Altes Brot, Brötchen oder Baguette lassen sich zudem gut aufbacken oder zu leckerem Brotsalat verarbeiten.

Ein beliebtes Rezept für Ostersonntag ist der Lammbraten, der klassisch mit Kartoffeln und Gemüse serviert wird. Ob mit Fleisch, vegetarisch oder pflanzlich: Wurde zu viel gekocht, lagert das Zubereitete am besten luftdicht verschlossen im obersten Kühlschrankfach und ist dort in der Regel zwei bis drei Tage haltbar. Was am besten bei Kochpannen wie versalzenen oder angebratenen Speisen hilft, erfahren Sie hier.

Fleischreste lassen sich am nächsten Tag außerdem einfach weiterverarbeiten. Zum Beispiel in einem sogenannten „Cottage“ – oder „Sheperd’s Pie“, bei dem das Fleisch in einer Soße mit Zwiebeln gekocht und mit Kartoffelpüree im Ofen gebacken wird. Gemüsereste machen sich hingegen gut in herzhaften Teigtaschen, Muffins oder in Aufläufen und Eintöpfen. An Ostern kommen Eier in diversen Varianten auf den Tisch. Besonders beliebt sind die bunt bemalten, hart gekochten Eier, die sich aufgrund der langen Kochzeit zwei bis drei Wochen im Kühlschrank halten. Bei bunten Eiern aus dem Supermarkt ist die Schale meist mit Schellack und Palmwachs versiegelt, was die Haltbarkeit noch einmal verlängert.

Sie lagern dennoch ebenfalls am besten im Kühlschrank, idealerweise in der Tür, getrennt von anderen Lebensmitteln. Bläuliche Verfärbungen des Eigelbs sind gesundheitlich völlig unbedenklich. Sie entstehen durch besonders langes Kochen bei hoher Temperatur, das dem Abtöten von Salmonellen dient.

Schokolade kreativ weiterverarbeiten

Nach den Feiertagen liegen noch ein halber Schokoladenosterhase und jede Menge Schokoeier im Osternest? Kein Problem, denn Vollmilchschokolade hält sich bis zu zwölf Monate, dunkle Schokolade mit höherem Kakaoanteil sogar bis zu 15 Monate. Ist die Schokolade bereits geöffnet, sollte sie getrennt von Lebensmitteln mit starkem Eigengeruch lagern, da sie leicht Gerüche annimmt. Weißer Reif zeigt, dass die Schokolade zu warm gelagert wurde, da sich das Fett herauskristallisiert. Für den Verzehr ist das unbedenklich. Am besten lagert Schokolade verschlossen bei zehn bis 18 Grad dunkel und trocken im Vorratsregal. Übriggebliebene Schokolade lässt sich darüber hinaus prima zum Backen verwenden – beispielsweise für Schokobrötchen oder in einem leckeren Restekuchen.

Artikel vom 05.04.2021
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