Wildes Essen vor der Türe

Regional und bio: Wildkräuterführungen durchs Ebersberger Umland

Brennnesseltriebe: geschätzt wegen dem hohen Gehalts an Flavonoiden, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium, Silizium, Vitamin A und C, Eisen und Eiweißgehalts. Geschmacklich: Spinat ähnlich, aber aromatischer, feinsäuerlich. F: Adampauli, CC BY-SA 3.0 de

Brennnesseltriebe: geschätzt wegen dem hohen Gehalts an Flavonoiden, Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium, Silizium, Vitamin A und C, Eisen und Eiweißgehalts. Geschmacklich: Spinat ähnlich, aber aromatischer, feinsäuerlich. F: Adampauli, CC BY-SA 3.0 de

Ebersberg/Grafing · Wildes Essen direkt vor unserer Tür: Wildkräuter sind regional, bio, gesund und umsonst. Sie schießen förmlich aus dem Boden, am Wegesrand, im Wald und auf Wiesen. Wer sie nicht kennt, würde diese Wildkräuter wahrscheinlich als Unkraut bezeichnen. Dabei handelt es sich bei Pflanzen wie Brunnenkresse, Gundermann oder Hirtentäschel um essbare Wildkräuter, die auch noch ziemlich gut schmecken.

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Aber auch das ganz gewöhnliche Gänseblümchen zum Beispiel blüht das ganze Jahr über und ist reich an Vitamin C, Magnesium und Eisen. Auch der Löwenzahn treibt schon sehr früh im Jahr aus.

Vor allem am Ende eines milden Winters bilden sich schon bald frische Blätter, die reich an Vitamin A und C sind. Wenn man genügend Blätter hat, lässt sich daraus ein frischer Salat zaubern, auch im Smoothie machen sich die Blätter gut. Relativ wenig bekannt hingegen ist die Knoblauchsrauke, ein typisches Frühjahrskraut. Die riecht nicht nur nach Knoblauch, sondern schmeckt tatsächlich auch so. Da es auch die gleichen Wirkstoffe enthält, eignet es sich gut zum Würzen von Teigen, wie Spätzle, Knödel oder Fleischpflanzerl.

Einen einfachen Kopfsalat oder sogar Grünkohl stellen so manche Wildkräuter sogar weit in den Schatten. Enthält der Grünkohl etwa 490 Milligramm Kalium pro 100 Gramm, kommt das unscheinbare Gänseblümchen auf 600. Die von vielen gefürchtete Brennnessel etwa enthält dreimal so viel Kalzium und viermal so viel Eisen wie Grünkohl. Außerdem bietet sie zweimal so viel Magnesium wie Grünkohl und sechsmal so viel wie Kopfsalat.

Viele Pflanzen können zudem auch als Hausmittel verabreicht werden. Dazu werden sie in verschiedensten Formen verarbeitet, wie etwa als Pulver, Tee, Saft, Sirup, Salbe, Öl oder Tinktur.

Löwenzahn etwa lässt sich zur Förderung der Verdauung einsetzen, Giersch hilft bei Gicht, Spitzwegerich gegen Husten.

Wer sich genauer für die Welt der heimischen Wildkräuter interessiert sollte an einer der beliebten Wildkräuterwanderungen von Kräuterfrau und Schamanin Gabriele Adermayer teilnehmen. Seit ihrer Ausbildung zur Kräuterpädagogin vor sieben Jahren bietet Adermayer regelmäßig Touren durch den Ebersberger Forst und die Umgebung an. Lange gewandert werden muss dabei nicht. Denn die gesunden wie wohlschmeckenden Kräuter wachsen hier fast überall.

Adermayer stellt einige einheimische Pflanzen und Wildkräuter vor, verrät, wie man diese Schätze der Natur findet, wofür - oder wogegen - sie helfen und wie man sie in schmackhaften Rezepten verarbeiten und nutzen kann."Ihr werdet erstaunt sein, was vor eurer Tür so alles wächst", sagt die Blumenkundlerin aus Haar. "Wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht, entdeckt man viele Dinge." Grunsätzlich rät die Expertin dazu, nur bei trockenem Wetter auf Sammlung zu gehen, da diese sonst Schimmeln. Denn wie die Schamanin verrät, neigen diese dazu, später zu schimmeln. Wildkräuter sollte man deshalb nur bei trockenem Wetter suchen. Wer auch im Winter nicht auf Wildkräuter verzichten will, kann diese in Essig einlegen oder mit Öl und Kräutersalz zu einem Pesto mischen.

Die Wildkräuterwanderungen dauern zwei Stunden. Sie kosten 6 Euro pro Person, Kinder sind frei.

Die nächsten Termine sind am 22. August, um 14 Uhr, an der Kirche in Haselbach, sowie am 23. August, um 14 Uhr, an der Schlossgaststätte Unterelkofen.

Eine Anmeldung ist erforderlich bei Thomas Warg unter Tel. 08092-336601 oder per E-Mail thomas.warg@t-online.de

Artikel vom 19.08.2020
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