Das Leben kehrt zurück

Ebersberg · Erste Ausstellung nach dem Brand im Umweltmuseum

Ein schmerzhafter Anblick: Das alte "Jagerhäusl“" wurde nach einem Brand im Dezember schwer beschädigt. Rechts: Volker Patalong erzählt von berührenden Begegnungen mit Bäumen in Form von Märchen. Zu sehen sind außerdem zahlreiche seiner Aufnahmen. F:sd/VA

Ein schmerzhafter Anblick: Das alte "Jagerhäusl“" wurde nach einem Brand im Dezember schwer beschädigt. Rechts: Volker Patalong erzählt von berührenden Begegnungen mit Bäumen in Form von Märchen. Zu sehen sind außerdem zahlreiche seiner Aufnahmen. F:sd/VA

Ebersberg · Eine gute Nachricht für alle Ebersberger und Naturfreunde: Am kommenden Donnerstag, 12. März, eröffnet um 19.00 Uhr die Sonderausstellung „Bäume – Begegnungsorte für die Seele“ am Museum Wald und Umwelt. Abgesehen von der Ausstellung an sich ist sie in vielerlei Hinsicht eine bedeutende für das Museum und die Stadt Ebersberg.

Zu sehen ist nämlich die erste Ausstellung nach dem schlimmen Brand des Museums im Dezember, die erste Ausstellung unter dem neuen Leiter Dr. Hannes Müller und die letzte Ausstellung, die der noch amtierende Bürgermeister Walter Brilmayer eröffnen wird.

Das Feuer, das überregional für Schlagzeilen sorgte, brach überraschend in der Nacht auf den 19. Dezember aus. "Nach heutigem Kenntnisstand gehen wir von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Das ist eine fürchterliche Vorstellung, denn niemand weiß, was so eine kranke Persönlichkeit noch alles im Schilde führt", sagt Bürgermeister Walter Brilmayer. "Das war eines der schlimmsten Erlebnisse in meiner langjährigen Bürgermeisterzeit".

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Trotz all dem gibt es auch positives zu berichten. "Glücklicherweise konnten die meisten Exponate und alle Bücher der Holzbibliothek gerettet werden. Dass die Flammen kaum auf das Gebäudeinnere übergesprungen sind, ist dem schnellen Eingreifen der Feuerwehren zu verdanken, die mit über 120 Einsatzkräften vor Ort waren und den Brand gelöscht haben", erklärt Museumsleiter Dr. Hannes Müller. "Trotzdem sind schwere Schäden am Dach und der westlichen Außenwand des Gebäudes entstanden. Das historische Jagerhäusl vom 18. Jahrhundert wurde dabei am schwersten beschädigt. Die Sanierungsarbeiten werden hier am längsten dauern, da auch Kriterien des Denkmalschutzes beachtet werden müssen."

Wann die Besucher sich hier wieder die Dauerausstellung anschauen können, steht daher noch nicht fest. Der Eingangsbereich, die Sanitäranlagen und die Räume für Sonderausstellung und Seminare sind kaum vom Brand betroffen, so Müller. "Daher können die zwei Sonderausstellungen, die Veranstaltungen aus dem offenen Jahresprogramm und die Gruppenprogramme zum Großteil wie geplant stattfinden."

Die erste Sonderausstellung, in der Fotos und poetische Texte von Volker Patalong gezeigt werden, steht im Zeichen der Bäume. In den Bildern hält der Künstler deren lebendige Ausdrucksformen in ihrer individuellen Umgebung fest.

Die Bäume hat der Künstler über Jahre an verschiedenen Orten fotografiert. Dazu hat Volker Patalong Texte verfasst, die eine Verbindung zur Seele des Ortes und des Baumes herstellen. „Beim Unterwegssein auf vielen Wanderungen und auch in unterschiedlichen Ländern waren es nicht nur die Begegnungen mit der Landschaft, den Menschen, den Kulturen und ihren Geschichten, sondern immer auch die Bäume, die mir durch ihre Art des Wachsens und Seins vom Leben in ihren Landschaften erzählten. In Fotos versuchte ich etwas von dem einzufangen, was mich faszinierte. Dabei waren es immer auch die Zeit, der Augenblick, die Bewegung, die in meinem Inneren weiterwirkte und Wohnung nahm“, erklärt Patalong.

Umrahmt wird die Eröffnungsveranstaltung mit Märchen und Musik. Unter dem Titel „Verbunden mit Himmel und Erde“ erzählt Volker Patalong von berührenden Begegnungen mit Bäumen in Form von Märchen. Er wird dabei musikalisch begleitet von Matthias Frey, der auf der Trommel, der Fujaraflöte, der Kalimba und weiteren Instrumenten den beim Zuhören der Märchen entstehenden inneren Bildern einen Schwingungsraum gibt.

Zu sehen ist die Sonderausstellung zu den Öffnungszeiten des Museums bis zum 27. Juni. Dann weiß man womöglich auch schon mehr über die Wiedereröffnung des historischen Jägerhäusls.

Artikel vom 06.03.2020
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