Die Energiewende meistern

Sauberer Strom, weniger CO2 für die Klimazukunft

Die Windkraftanlage in Fröttmaning gilt als Wahrzeichen für Ökoenergie in München. Foto: Marcus Schlaf SWM

München · Energie bestimmt unser Leben. Wir nutzen sie in unseren Smartphones und Computern, in U-Bahnen und E-Fahrzeugen. Energie heizt oder kühlt Wohnungen und Büros, auf Knopfdruck startet sie Maschinen oder gibt uns Licht.

Weil uns Energie in nahezu allen Lebenslagen begleitet, müssen wir sie ressourcenschonend erzeugen und sparsam einsetzen. Sollen unsere Kinder eine lebenswerte Zukunft haben, gibt es keine Alternative: Der CO2-Ausstoß muss drastisch sinken. Und zwar nicht nur in München, sondern in Deutschland, Europa und der Welt. Klimaschutz ist eine globale Aufgabe.

Diese ist nur zu meistern, wenn Politik, Wirtschaft und jeder Einzelne sich in der Pflicht fühlen und aktiv werden. Darum ist das streitbare Engagement der Jugend, die für Klimaschutz und damit für die eigene Zukunft auf die Straße geht, nicht hoch genug zu schätzen. Den Energieunternehmen kommt die maßgebliche Aufgabe zu, die Energiewende mitzugestalten. Die Stadtwerke München (SWM) als kommunales Unternehmen müssen dabei die Balance halten: Zum einen treiben sie den Umstieg auf die regenerative Energieerzeugung konsequent voran, zum anderen ist es ihr wesentlicher Auftrag, auch im Wandel die lückenlose Versorgung von Industrie, Gewerbe, Nahverkehr und Privathaushalten mit Strom und Wärme bezahlbar sicherzustellen.

Bereits 2008, lange vor der einschneidenden Atomkatastrophe von Fukushima und vor dem daraus resultierenden Atomausstieg der Bundesrepublik, haben die SWM bei der Stromerzeugung die Kehrtwende eingeleitet und die Ausbauoffensive Erneuerbare Energien gestartet. Ihr Ziel: Bis 2025 soll viel Ökostrom in eigenen Anlagen produziert werden, wie ganz München benötigt.

Die Energie des Wandels

Die Bilanz für 2018 zeigt: 3,63 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom haben die Stadtwerke München im Jahr bereits produziert. Davon 2,27 Milliarden Kilowattstunden in Deutschland, das ist ein Anteil von 63 Prozent.

Zum Vergleich: Der Münchner Durchschnittshaushalt benötigt 2.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Beim Ausbau der Ökostromerzeugung haben Projekte im Großraum München Vorrang.

Aktuell betreiben die SWM 32 Photovoltaik-Anlagen, 14 Wasserkraftanlagen, ein Hackschnitzelwerk, eine Biogasaufbereitungsanlage, fünf Geothermieanlagen und eine Windkraftanlage (siehe Foto). Eine zweite steht in Fröttmaning kurz vor Baubeginn. Viele weitere regionale Projekte sind in Planung. Mit Stand heute erzeugen die SWM schon mehr Ökostrom, als alle Münchner Privathaushalte sowie Tram und U-Bahn benötigen. Weil die Metropole München und ihre Region sehr dicht besiedelt, Sonne und Wind hier nur begrenzt nutzbar sind und die 10-H Abstandsregelung in Bayern den Ausbau von Windenergie quasi unmöglich macht, können die SWM jedoch regional nicht so viel Ökostrom erzeugen wie benötigt. Deshalb sind sie gemeinsam mit Partnern auch an anderen Standorten in Europa aktiv.

Ziel der SWM ist es, ab 2025 so viel Ökostrom in den europäischen „Stromsee“ einzuspeisen, wie München entnimmt. Die Beteiligungen an klimafreundlichen Energiegewinnungsanlagen außerhalb Münchens sind dabei genauso sinnvoll wie die in München: Ihr Umwelteffekt kommt auch den Münchnerinnen und Münchnern zu gute.

Netz-Tipp: Der interaktive Energie-Atlas zeigt, wie viele Erneuerbare-Energien-Anlagen in München installiert sind und wie viel Ökoenergie diese aktuell in das Netz einspeisen: www.swm.de/energie-atlas

Artikel vom 23.12.2019
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