Fünfzehn Grünpfeile an neun Kreuzungen

Pilotprojekt Grüner Pfeil für den Radverkehr in München gestartet

In den Städten Bamberg, Darmstadt, Düsseldorf, Köln, Leipzig, München, Münster, Reutlingen und Stuttgart werden deshalb an ausgewählten Knotenpunkten für die Dauer des Pilotversuchs entsprechende Verkehrszeichen angebracht. Foto: Bundesanstalt für Straßen

In den Städten Bamberg, Darmstadt, Düsseldorf, Köln, Leipzig, München, Münster, Reutlingen und Stuttgart werden deshalb an ausgewählten Knotenpunkten für die Dauer des Pilotversuchs entsprechende Verkehrszeichen angebracht. Foto: Bundesanstalt für Straßen

München · Die Landeshauptstadt beteiligt sich am bundesweiten Pilotprojekt zum Grünen Pfeil für den Radverkehr. Seit 12. Februar 2019 dürfen Radlerinnen und Radler von der Pestalozzistraße aus auch bei roter Ampel nach rechts auf den Radfahrstreifen der Kapuzinerstraße abbiegen.

Im Stadtgebiet werden 15 Grünpfeile für Radler an neun Kreuzungen getestet. Das Anbringen der übrigen Schilder erfolgt in den kommenden Tagen.

„Ziel ist es, die Bedingungen für den Radverkehr weiter zu verbessern, ohne dass die Verkehrssicherheit darunter leidet. Der Grüne Pfeil ist selbst- verständlich kein Freifahrtschein für Radlerinnen und Radler. Sie müssen weiterhin an der roten Ampel anhalten und dürfen erst dann bei Rot abbie- gen, wenn sie sich versichert haben, dass sie niemand anderen behindern oder gefährden“, sagt Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle. „Das Pilotprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen geht auf eine Initiative des Münchner Stadtrats aus dem Jahr 2015 zurück. Jetzt läuft der bundesweite Test, an dem wir uns natürlich beteiligen.“

Für München hat die Bundesanstalt für Straßenwesen aus einer vom Kreisverwaltungsreferat vorbereiteten Vorschlagsliste mit 45 Stellen neun Kreuzungen ausgewählt, an denen die insgesamt 15 Grünpfeile für den Radverkehr angebracht werden.

Es handelt sich um die Kreuzungen Kapuziner-/Pestalozzistraße (ein Grünpfeil), Kapuziner-/Thalkirchner Straße (ein Grünpfeil), Lindwurm-/Zenettistraße (ein Grünpfeil), Dachauer-/Gröbenzeller Straße (ein Grünpfeil), Denninger-/Friedrich-Eckert-Straße (zwei Grünpfeile), Plinganser-/Lindenschmitstraße (ein Grünpfeil), Impler-/Oberländerstraße (ein Grünpfeil), Einstein-/Seerieder Straße (drei Grünpfeile) sowie Ehrwalder-/Garmischer Straße (vier Grünpfeile).

Die ausgewählten Kreuzungen in München decken verschiedene Möglichkeiten des Rechtsabbiegens für Radfahrer ab, zum Beispiel von der Fahrbahn auf den Radweg oder Radfahrstreifen, von Radweg auf Radweg oder vom Radweg auf die Fahrbahn. Für die Evaluierung des Pilotversuchs wird das Verkehrsverhalten über installierte Kameras beobachtet, der Daten- schutz obliegt der Bundesanstalt für Straßenwesen. Die BASt ist seit 1970 die zentrale Stelle für Unfallforschung im Straßenverkehr in Deutschland.

Der Versuch läuft bis zum Jahresende, dann müssen die Schilder des Pilotversuchs wieder abgenommen werden, bis eine endgültige straßenverkehrsrechtliche Regelung getroffen wird. Im Jahr 2020 soll auf Basis der gewonnenen Erfahrungen beschlossen werden, ob die Straßenver- kehrsordnung und die zugehörige Allgemeine Verwaltungsvorschrift entsprechend angepasst werden. Neben München beteiligen sich Bamberg, Darmstadt, Düsseldorf, Köln, Leipzig, Münster, Reutlingen und Stuttgart an dem Pilotversuch.

Für die Verkehrsteilnehmer ändert sich an der eigentlichen Regelung nichts: Es darf nach vorherigem Anhalten auch bei Rot rechts abgebogen werden, wenn andere Verkehrsteilnehmer dabei nicht behindert oder gefährdet werden. Neu ist jedoch, dass diese Verkehrszeichen durch den Zusatz „nur Radverkehr“ dies ausschließlich Radfahrern gestatten.

Im Jahr 2020 soll auf Basis der gewonnenen Erfahrungen beschlossen werden, ob die StVO sowie die Anforderungen in der zugehörigen Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (VwV-StVO) entsprechend angepasst werden.

Artikel vom 17.02.2019
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