Böhmische Steine in der Au

Erstes Exponat für das neue Sudetendeutsche Museum präsentiert

Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer (3. v. r.) mit den Steinmetzmeisterschülern und der Schulleiterin der Meisterschule Aschaffenburg nach der Enthüllung des Gesteinsreliefs, das das Eingangsszenario im Sudetendeutschen Museum bilden soll. F.: StMAS

Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer (3. v. r.) mit den Steinmetzmeisterschülern und der Schulleiterin der Meisterschule Aschaffenburg nach der Enthüllung des Gesteinsreliefs, das das Eingangsszenario im Sudetendeutschen Museum bilden soll. F.: StMAS

Au/München · Der Neubau des Sudetendeutschen Museums in der Hochstraße nimmt als Leuchtturmprojekt der bayerischen Kulturpolitik mitten in München Gestalt an.

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Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer, die auch Schirmherrschaftsministerin der Sudetendeutschen ist, hat vor kurzem das erste Exponat der Öffentlichkeit präsentiert: ein acht Meter langes Gesteinsrelief, das aus Böhmen stammt. »Die Geschichte der Sudetendeutschen ist Teil unserer bayerischen Geschichte«, sagte Kerstin Schreyer. »Ich freue mich daher umso mehr, dass wir künftig mit dem Sudetendeutschen Museum Kultur und Schicksal der Sudetendeutschen lebendig im Bewusstsein halten können«, Das erste Exponat spanne dabei einen Bogen von der geografischen Herkunft der Sudetendeutschen hin zu deren kulturellem Erbe, betonte die Ministerin.

Das rund acht Meter lange Gesteinsrelief wird das Eingangsszenario im künftigen Museum bilden. Es zeigt eine Landschaftsformation des Sudetenlandes aus Originalgestein aus Böhmen und wurde von Schülern der Meisterschule für Steinmetze in Aschaffenburg angefertigt. Die Steine des Reliefs mussten aufgrund der wuchtigen Größe bereits während der Bauphase des Sudetendeutschen Museums eingebaut werden. Die Eröffnung soll im kommenden Jahr stattfinden.

Das neue Museum in der Hochstraße wird über Geschichte und Kultur der Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien informieren. Thematisch geht es in der Dauerausstellung vor allem um das Leben der Sudetendeutschen vor der Zeit des Dritten Reichs, die Nazi-Zeit mit der anschließenden Vertreibung sowie den Neuanfang der Sudetendeutschen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Vertriebene in und um München eine neue Heimat fanden.

Ein Motorrad als »Heimatschatz«

Die Exponate umfassen Alltagsgegenstände ebenso wie kuriose Ausstellungstücke – darunter das längste in Serie produzierte Motorrad der Welt: eine »Böhmerland«, die das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat sowie das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst kürzlich als einen von »100 Heimatschätzen« ausgezeichnet haben.

Das Sudetendeutsche Museum schließt an das Sudetendeutsche Haus an. Im Dezember 1985 eingeweiht, beherbergt dieses heute mehrere Institutionen wie die Sudetendeutsche Stiftung, den Adalbert-Stifter-Verein und das Sudetendeutsche Archiv. Die Au ist damit der weltweite Hauptsitz der Sudetendeutschen.

Regelmäßig finden hier Vorträge statt, so auch am Montag, 24. September, um 19 Uhr: Stefan Samerski referiert in Teil drei der Reihe »Schicksalsjahre böhmischer Geschichte« über die Gründung der 1. Republik 1918.

Artikel vom 17.09.2018
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