Betrüger in Polizeiuniform

Altstadt · Am Montag, 17. September, gegen 14.30 Uhr, wurde eine Streife der Polizeiinspektion 11 zu einem Kaufhaus in der Sendlinger Straße wegen einer verdächtigen Person gerufen.

Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie einen vermeintlichen Kollegen in der Uniform eines Polizeirates vor sich sahen.

Dieser »Kollege« hatte gegen 12.45 Uhr versucht, eine Lederhose im Wert von knapp 900 DM umzutauschen.

Diese Lederhose hatte er zuvor von einem Ständer genommen und das Sicherungsetikett entfernt. Anschließend ging er an die Kasse und behauptete, er habe die Hose erst kürzlich gekauft und wollte das Geld zurückerstattet haben.

Zur Untermauerung seiner Glaubwürdigkeit trug der Beschuldigte eine komplette Polizeiuniform. Die Verkäuferin ging jedoch zunächst davon aus, dass sie einen »echten« Polizeibeamten vor sich hatte. Da die Verkäuferin den Geldbetrag nicht sofort zurückerstatten konnte, gab der Mann seine Bankverbindung an und verließ das Geschäft.

Eine Überprüfung seiner Angaben seitens des Kaufhauses ergab, dass die Lederhose nicht verkauft wurde. Daraufhin wurde die Polizei verständigt. In der Zwischenzeit konnte der falsche Polizist durch Ladendetektive in dem Kaufhaus erneut angetroffen werden.

Zur Tatzeit trug der Mann ein Diensthemd der Bayerischen Polizei mit den Schulterklappen eines Polizeirats, einen grünen Binder und eine Uniformhose. Desweiteren führte er eine Gaspistole in einem Holster und Handfesseln mit sich. Über der Uniform trug er eine private Jacke.

Bevor der Beschuldigte das Kaufhaus betreten hatte, erlaubte er einer Autofahrerin, dass sie auf dem Gehweg unmittelbar vor dem Kaufhaus parken dürfe. Die Frau erhielt daraufhin einen Strafzettel für ihr »erlaubtes« Falschparken.

Der 38-jährige »Polizist« wurde nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung und einer Wohnungsdurchsuchung wieder auf freien Fuß gesetzt.

Artikel vom 27.09.2001
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