Münchner Christkindlmarkt auf dem Marienplatz beginnt am 24. November | Wochenanzeiger

Nur noch etwa einen Monat - und dann ist schon wieder Weihnachten! Wer sich auf das Fest einstimmen möchte, hat dazu ab Montag, 24. November, gute Gelegenheit: Der traditionelle Münchner Christkindlmarkt auf dem Marienplatz beginnt.

Seit 1972 findet der originale Münchner Christkindlmarkt, dessen Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, auf dem Marienplatz statt. Veranstalter ist das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München. Nach Angaben der Stadt sind heuer 138 Waren- und Gastronomiestände auf dem Markt vertreten. Sie bieten eine große Auswahl an Weihnachtsgeschenken an - ob nun Wollschuhe oder Spiele, Schmuck oder Honig - und sorgen mit den typischen Köstlichkeiten wie Bratwürsten und gebrannten Mandeln sowie Glühwein und Punsch für das leibliche Wohl. Auch vegane, glutenfreie oder laktosefreie Speisen und Getränke findet man auf dem Münchner Christkindlmarkt, den jährlich rund drei Millionen Menschen aus aller Welt besuchen.

Geöffnet hat der Christkindlmarkt auf dem Marienplatz durchgehend vom 24. November bis 24. Dezember, und zwar täglich von 10 bis 21 Uhr. Mit der Adventsmusik vom Rathausbalkon, dem Krampuslauf oder der Himmelswerkstatt für Kinder bietet der Markt traditionell ein Rahmenprogramm. Bei der „Adventsmusik live vom Rathausbalkon“ treten Bläserensembles, Chöre und Stubenmusiker immer von Sonntag bis Donnerstag am Marienplatz auf. Dabei erklingen traditionelle deutsche Weihnachtslieder, aber auch internationale Jazz- und Soul-Stücke. Die Konzerte beginnen größtenteils entweder um 17.15 oder 17.30 Uhr und dauern jeweils eine halbe Stunde. Beim vorweihnachtlichen Musikgenuss kann man auch den Münchner Christbaum bestaunen: Die 25 Meter hohe Fichte stammt aus der österreichischen Gemeinde Ellmau in Tirol und ist mit fast 4000 LED-Kerzen geschmückt, die bis zum 6. Januar leuchten.

Einer der alljährlichen Höhepunkte des Christkindlmarktes ist der Münchner Krampuslauf, der sich am Sonntag, 14. Dezember, von 15 bis 17 Uhr von der Augustinerstraße bis zum Alten Rathaus zieht - wie immer etwas gruselig, aber völlig harmlos. Tausende Besucherinnen und Besucher - Einheimische wie Touristen - säumen jedes Jahr die Wegstrecke, um den wilden Gesellen bei ihrem Treiben zuzusehen. Mit dabei beim Krampuslauf sind heuer die Gruppe Sparifankerl-Pass sowie rund 25 Gastgruppen aus Bayern, Österreich und Südtirol mit rund 300 Mitwirkenden - und auch ein Heiliger Nikolaus. Die Krampus-Tradition stammt aus dem Alpenraum, seit 1740 ist sie in München belegt. Die gruselige Gestalt, die ihre Ursprünge in vorchristlicher Zeit hat, bestrafte einst die unartigen Kinder, während der Nikolaus Geschenke an die braven verteilte.

Die Himmelswerkstatt im Neuen Rathaus ist eine weitere Tradition während des Münchner Christkindlmarkts. Hier dürfen vom 27. November bis zum 14. Dezember Kinder von 6 bis 12 Jahren als fleißige Engerl selbst Geschenke gestalten. Die Kleinen dürfen sich tatsächlich nicht nur wie Engerl fühlen, sondern auch wie die Himmelsboten aussehen: Vor Ort liegen glänzende Gewänder und Engelsflügelchen zum Verkleiden bereit. Die Himmelswerkstatt findet im genannten Zeitraum täglich von 14.30 bis 16 Uhr und 16.30 bis 18 Uhr statt. Treffpunkt ist am Fischbrunnen, die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung ist zehn Tage vor dem Wunschtermin möglich unter www.kindermuseum-muenchen.de

Künstlerische Schnitzereien und alles für die heimische Krippe findet man am Kripperlmarkt des Münchner Christkindlmarkts, der vom 24. November bis 24. Dezember am Alten Peter stattfindet und täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet hat. An mehreren Ständen gibt es prachtvolle Krippen, kunstvoll geschnitzte Figuren und detailliertes Zubehör zu entdecken und zu erwerben. Gewöhnlich finden sich hier auch zahlreiche Sammlerstücke und echte Raritäten. Der Kripperlmarkt hat ebenfalls eine lange Tradition: Bereits seit 1757 werden Krippen in der Münchner Innenstadt verkauft.

Doch in München gibt es bei weitem nicht nur den großen Christkindlmarkt am Marienplatz: Insgesamt laden im ganzen Stadtgebiet über 20 Märkte zum vorweihnachtlichen Bummeln ein. Manche laufen nur an wenigen Tagen, einige die ganze Adventszeit über - und manche haben bereits begonnen, wie das Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Residenz, das seit dem 17. November und noch bis Montag, 22. Dezember, täglich von 11 bis 21 Uhr einlädt. Nur am Totensonntag, 23. November, muss der Markt geschlossen bleiben. Im Weihnachtsdorf findet man unter anderem Kunsthandwerk wie altbayerische Krippen oder traditionelle Räuchermännchen. Die kulinarische Vielfalt ist hier ebenfalls groß.

Manche der Märkte haben ein besonderes Motto, zum Beispiel der queere Weihnachtsmarkt „Pink Christmas” auf dem Stephansplatz oder der Mittelaltermarkt am Wittelsbacherplatz, und manche sind besonders stark in ihren Stadtvierteln verwurzelt. Die Bandbreite reicht hier von Münchens vermutlich kleinstem Weihnachtsmarkt - dem Moosacher Hüttenzauber am St.-Martins-Platz - über den Schwabinger Weihnachtsmarkt an der Münchner Freiheit oder der Sendlinger Bergweihnacht am Harras bis hin zum Haidhauser Weihnachtsmarkt auf dem Weißenburger Platz, der längst kein Geheimtipp mehr ist. Der Haidhauser Weihnachtsmarkt, der seit über 40 Jahren von einem Verein organisiert wird, öffnet am Dienstag, 25. November, seine Stände.