Das Baureferat hat die Interimsgestaltung des Max-Joseph-Platzes fertiggestellt. Die Bauzäune, die in den letzten Wochen den neu verlegten Rollrasen schützten, konnten nun abgebaut werden. Oberbürgermeister Dieter Reiter, Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer, Stadtbaurätin Professorin Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, Mobilitätsreferent Georg Dunkel und der Generalkonservator des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege Professor Mathias Pfeil haben den Platz jetzt für die allgemeine Nutzung freigeben. Zuletzt wurden neue Großpflanzgefäße – teils mit Sitzgelegenheiten – auf den neuen Aufenthaltsflächen außerhalb des Rondells platziert.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Vielleicht nicht der absolut beste Zeitpunkt, um einen Platz einzuweihen, aber es soll ja auch im Winter sommerliche Temperaturen geben. Auf jeden Fall freut es mich, dass der Max-Joseph-Platz jetzt fertig ist und deutlich mehr Aufenthaltsqualität bietet als zuvor! Das kommt meiner Vorstellung einer italienischen Piazza schon näher und ich bin mir sicher, dass der Platz ein Publikumserfolg und ganzjährig Einheimische und Touristen anziehen wird. Schon jetzt zeigen die positiven Reaktionen vieler Bürger*innen und Besucher*innen, dass wir mit dieser Umgestaltung viel richtig gemacht haben.“
Zum Finanziellen äußerte sich Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Das Baureferat hat die Interimsgestaltung im versprochenen Zeitplan und Kostenrahmen fertiggestellt. Ab sofort stehen auch die Rasenflächen sowie die befestigen, barrierefreien Wege zur Verfügung. Die Umgestaltung bringt zudem ein deutliches Plus an Aufenthaltsflächen mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten, ohne dass der Platz seine Multifunktionalität verliert, zum Beispiel bei der Oper für alle. Der Max-Joseph-Platz ist keine Stein- und Asphaltwüste mehr, sondern ein grüner Salon umgeben von Kultur und Geschichte, der Einheimische und Gäste im Stadtzentrum mit offenen Armen empfängt.“
Auf Zusammenhänge mit dem Klimawandel weist Stadtbaurätin Professorin Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk hin: „Ich freue mich sehr, dass die Interimsgestaltung des Max-Joseph-Platzes – einer der geschichtlich und künstlerisch bedeutendsten Plätze unserer Stadt – erfolgreich mit Maßnahmen zur Klimaanpassung und erhöhter Aufenthaltsqualität abgeschlossen werden konnte. Damit setzen wir ein klares Zeichen für eine lebenswerte und klimaangepasste Altstadt.”
Professor Mathias Pfeil, Generalkonservator des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege betont: „Der Max-Joseph-Platz gehört zur ersten Reihe europäischer Stadtbaukunst und ist für München von großer Bedeutung. Gleichzeitig ist er eine wertvolle Freifläche mitten in einer vom Klimawandel geprägten Großstadt. Die Interimsgestaltung zeigt, dass Denkmalschutz und moderne Bedürfnisse harmonisch zusammenfinden können. Sie bewahrt das historische Erbe und macht den Platz gleichzeitig nutzbarer und lebendiger. Das ist Denkmalpflege am Puls der Zeit.“
Die neue Gestaltung des auch als Opernplatz bekannten Max-Joseph-Platzes basiert auf einem historischen Plan aus dem Umfeld von Leo von Klenze, der den Platz Anfang des 19. Jahrhunderts erstmalig gestaltete. Im Sinne des historischen Planungskonzepts ist ein auf das Denkmal zulaufendes Wegesystem entstanden. Ein Asphaltbelag mit Splittoberfläche befestigt die ganzjährig barrierefrei begehbaren Wege. Zwischen ihnen befinden sich acht rund 170 Quadratmeter große neu angelegte Rasenfelder. Die insgesamt rund 1.400 Quadratmeter Rasenflächen mit ihren rund 300.000 Litern Substratvolumen tragen durch die Retentions- und Verdunstungsleistung und einer geringen Wärmeabstrahlung zu einem besseren Mikroklima im Herzen der Stadt bei.
Auf den Rasenflächen wird ab dem Frühjahr eine bewegliche Möblierung zum Verweilen einladen. Die vom Baureferat auf den aufgewerteten Randbereichen platzierten Pflanzgefäße sind mit baumartigen Großsträuchern bepflanzt und erhalten zudem eine attraktive Unterpflanzung. 13 der Gefäße sind mit umlaufenden Rundbänken versehen. Die letzten beiden Gefäße mit Sitzgelegenheiten wird das Baureferat nach Fertigstellung der Baustelle der Tiefgarage entlang der Residenzstraße platzieren können.
Auch die Platzränder sind neu geordnet worden: Die Zufahrt zur Tiefgarage entlang des Rondells ist nun deutlich schmaler, wodurch breitere Flanier- und Aufenthaltsflächen vor dem Residenztheater und der Oper entstanden sind. Ein Bordstein sorgt für eine klare Trennung zur Fahrbahn der Tiefgaragenzufahrt.
Die städtische Schlosserei des Baureferats hat zudem die acht historischen Straßenlaternen auf dem Max-Joseph-Platz optisch und technisch instandgesetzt. Die sogenannten Kandelaber illuminieren den Platz fortan mit energiesparender LED-Technik.