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München · Leserbrief: Zweifel an der Leistung der Bundeskanzlerin

München · Als wir unsere Online-Abstimmung über die Haltung unserer Leser zur Entscheidung des Time Magazines, Angela Merkel zur Person des Jahres 2015 zu küren, veröffentlicht haben, war uns bewusst, dass die Meinungen hier auseinandergehen würden. Doch nicht das Ergebnis, sondern unsere Fragestellung löste eine unerwartete Debatte aus, die eigentlich nicht direkt an der Person der Bundeskanzlerin festgemacht werden kann. Wird sie aber. Und das erhitzt so manches Gemüt – mit entsprechenden Gegenreaktionen.

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Mit Interesse habe ich Leserbrief des Herrn Wilhelm Wagner in der Ausgabe 53/2015 gelesen und möchte diesen nicht ohne Erwiderung lassen. Um es kurz und knapp zu formulieren: Ich kann an Ihrer Fragestellung nichts Verwerfliches feststellen und finde es nur bedauerlich, dass ich die Teilnahme an dieser Umfrage versäumt habe. Das Ergebnis entspricht – leider – der Leistung unserer Bundeskanzlerin in den letzten beiden Jahren und fällt dafür immer noch zu gut aus.

Angefangen mit ihrem Verhalten im Ukraine-Konflikt, die finanziell desaströse Griechenland-»Rettung«, der Kotau vor den USA in der NSA-Affäre, sowie im Fall Edward Snowden, welcher wirklich Asyl in einem demokratischen Land verdient hätte. Aufgrund des Zögerns und Taktierens von Frau Merkel dient er jetzt Putin als Faustpfand für dessen Propaganda und hält doch gleichzeitig dem weltoffenen und asylfreundlichen Deutschland den Spiegel vor.

Wäre Frau Merkel auch dann noch vom Time-Magazin nominiert worden, wenn sie sich gegen den großen Bruder in den USA gestellt hätte? Desweiteren der seit September 2015 andauernde Bruch nationalen und internationalen Rechts, aufgrund der unkontrollierten Einreise von Migranten, welche allesamt durch mehrere sichere Drittstaaten nach Deutschland strömen (s. Erklärung des CSU Bundestagsabgeordneten Dr. Uhl, vom 26.10.2015) und dennoch als Flüchtlinge tituliert werden. Der Einsatz deutscher Soldaten in Syrien – während sich gleichzeitig tausende wehrfähige Männer aus Syrien in den deutschen Sozialsystemen bequem machen. Durch ihr uneinsichtiges Verhalten gefährdet Frau Merkel den öffentlichen Frieden in Deutschland und spaltet Europa.

Die von Herrn Wagner mit Lobeshymnen à la Putin und Kim Jong Un bedachte Frau Merkel verwechselt Starrsinn mit Führungsstärke, diese könnte sie dadurch beweisen, indem sie ihre Fehlentscheidungen der letzten Monate: • »Wir schaffen das« (aber nur wenn die anderen europäischen Länder uns dabei helfen; diese denken aber, im Gegensatz zur deutschen Regierung, zu allererst an ihr eigenes Volk), • »das Recht auf Asyl kennt keine Grenzen« (die Belastungsfähigkeit des Volkes und der Infrastruktur sowie der Sozialsysteme aber schon, wie alles in einer endlichen Welt) • die Aufgabe des konsequenten Schutzes unserer Grenzen sowie Einhaltung nationaler und europäischer Gesetze zumindest öffentlich revidieren und am besten anschließend zurücktreten würde.

Zu meiner Person: Ich bin Jahrgang 1959 und durch die Erzählungen meiner Großväter, beide Veteranen des ersten und zweiten Weltkriegs, sowie meines Vaters der seine Teilnahme als Kriegsfreiwilliger an der Ostfront mit seiner Gesundheit bezahlte, weiß ich sehr wohl, wohin uns das zweimalige deutsche Streben nach Vorherrschaft geführt hat. Sollte vor hundert Jahren noch am kaiserlich »deutschen Wesen die Welt genesen«, so wird der heutige Versuch alle Welt nach Deutschland einzuladen – aber den europäischen Nachbarn die Kosten für dieses deutsche Gutmenschentum zu präsentieren – ebenso »grandios scheitern« wie damals. Die von Frau Merkel gerne zitierten Kanzler Adenauer und Kohl waren, aus diesen Gründen, stets darauf bedacht eine deutsche Sonderrolle in Europa zu vermeiden und alle weitreichenden Entscheidungen mit den wichtigsten EU-Partnern abzustimmen und was macht Frau Merkel?

Dieter Betz
81547 München

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Artikel vom 08.01.2016
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