Der Ton wird rauer

Erding · Rainer Forster (KAB) weist Kritik zurück

Erding · Und noch mal Griechenlandkrise! Im August hat der Bundestag das dritte Hilfspaket beschlossen. Befürworter sind auch die Erdinger Abgeordneten Ewald Schurer (SPD) und Andreas Lenz (CSU).

Der KAB-Diözesansekretär Rainer Forster hat diese Entscheidung öffentlich heftig kritisiert (wir berichteten). Die Replik von Andreas Lenz, die wir in der vergangenen Woche veröffentlicht haben, wollte Forster nicht unkommentiert lassen.

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Rückkehr zur Sachlichkeit ist notwendig

So kontert er die Angriffe auf seine Aussagen, die Lenz als falsche Tatsachenbehauptungen dargestellt hat, mit deutlichen Worten, wirft Lenz unsachliche Argumentation vor: »Völlig aus der Luft gegriffene Behauptungen und Theorien, was ich mir vielleicht denke, standen in über 37.000 Kurier-Ausgaben.« So hatte Lenz wörtlich erklärt: »Herr Forster will keine Reformen in Griechenland.«

Forster kritisiert in scharfer und ebenso persönlicher Form diese ganz offensichtlich nicht zutreffende Behauptung und stellt seinerseits Vermutungen über die Entscheidungsfindung innerhalb der CSU zur Lösungsstrategie in der Griechenlandkrise an. Diese Strategie trägt Forster nicht mit und wirft den Konservativen eine »unreflektierte Übernahme« dieser Strategie vor.

»Wer an echten Lösungen – dieser inzwischen humanitären Katastrophe – interessiert ist, sollte sich bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) die gelungene Zusammenfassung unserer KAB-Positionen im Buch ›Retten wir den Euro‹ besorgen«, legt Forster angriffslustig nach. Die Lektüre findet man auf der Internetseite der bpb (www.bpb.de) unter dem Stichwort »Rettungsprogramm für den Euro«.

Dass die aus dieser Sicht notwendigen Maßnahmen in der deutschen Bevölkerung nicht mit Applaus aufgenommen werden, weiß Forster. Aber: »Der KAB geht es nicht darum, Vorschläge zu machen, die populär sind, sondern darum, das Richtige vorzuschlagen.«

Welche Maßnahmen tatsächlich die richtigen sind, darüber gibt es ganz offensichtlich extrem konträre Positionen. In der Hoffnung, das gleiche Ziel erreichen zu wollen, sollte in der Debatte um den Weg wirklich wieder ein zutiefst sachlicher Ton gewählt werden. Alles andere schadet dem Prozess langfristig. cr

Hinweis: In der vergangenen Ausgabe haben wir Rainer Forster in einem Fall irrtümlich als KAB-Vorsitzenden bezeichnet. Dieses Amt hat im Kreisverband Erding weiterhin Josef Aigner aus Taufkirchen (Vils) inne. Forster ist Diözesansekretär der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) München und Freising.

Artikel vom 16.09.2015
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